44 | Genauso egoistisch wie er

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Dieses Kapitel ist AliciaAmaia gewidmet.

»Was machst du hier?«, fragte ich verdutzt und räusperte mich einmal, weil meine Stimme immer noch sehr wackelig war

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»Was machst du hier?«, fragte ich verdutzt und räusperte mich einmal, weil meine Stimme immer noch sehr wackelig war. Ich ließ meinen Blick kurz über ihn wandern und schluckte, als mir seine merkwürdige Kleidung auffiel.

Er trug einen schwarzen Kapuzenpulli, eine dunkle Hose, die Ähnlichkeit mit einer Militärhose hatte und festes Schuhwerk, was hinsichtlich der sommerlichen Temperaturen im Juni wirklich unangemessen war. Allerdings verwirrte und vor allem beunruhigte mich ein weiteres Kleidungsstück viel mehr. Und das waren seine schwarzen Lederhandschuhe.

»Was machst du hier?«, wiederholte ich meine Frage, denn John hatte mir noch immer nicht geantwortet. Er hatte mich ebenfalls einmal gemustert und doch war sein Blick nicht mehr sanft, wie ich es gewohnt war, sondern hart und angsteinflößend.

Versucht unbemerkt machte ich einen Schritt zurück, denn auch wenn ich wusste, dass es John war, der vor mir stand, hatte ich plötzlich Angst vor ihm. Vor allem, weil er wie ein stahlharter Soldat auf mich wirkte, der jeden Auftrag ohne mit der Wimper zu zucken ausführen würde.

»Wo ist Luc?«, fragte John angespannt und machte sich nicht groß die Mühe, mir meine Frage annähernd zu beantworten. »Bei seinem Auto? Warum?«, erwiderte ich und kräuselte meine Stirn. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.

»Gut.«, war seine knappe Antwort, bevor er mit einem Satz bei mir war und nach meinem Arm griff. »John?« Meine Stimme hatte sich in ein schrilles Quicken verwandelt und ich wich vor ihm zurück. Allerdings zog er mich wieder zu sich, was mich keuchen ließ.

»Was soll das?«, rief ich und versuchte mit meiner freien Hand, seinen Griff zu lockern. Allerdings verstärkte er ihn dadurch schmerzhaft, wodurch ich mein Blut fest durch meinen Arm pochen fühlen konnte. Auch mein Herz hatte sich beschleunigt und ich musste hart schlucken, um die Trockenheit in meinem Mund loszuwerden.

»John!«, keifte ich und stemmte mich auf den Boden, als er mich plötzlich mit sich zog. Ohne mir jegliche Antworten zu geben. Mit einem Ruck haute er mich gegen ein Regal, wodurch ich erschrocken nach Luft schnappte. Ein ziehender Schmerz, der von meinem Rücken kam, breitete sich in mir aus und hallte stumpf in meinem Körper nach.

»Halt den Mund.«, knurrte er dicht vor meinem Gesicht und riss mich dann mit sich mit. Nur noch schneller als zuvor. Verwirrt stolperte ich ihm hinterher und fiel fast über meine eigenen Füße, weil er immer und immer schneller durch das Lager lief. Vor Angst, aber vor allem auch vor aufkeimender Wut wegen seiner beschissenen Art mir gegenüber, klammerte ich mich an einem Regal fest und stoppte damit seinen Lauf.

»Was verflucht soll das?«, schrie ich ihn an und zog einmal kräftig an meinem Arm. Ärgerlich, weil er mich immer noch nicht losließ, haute ich ihm mit voller Wucht auf seinen Arm, mit dem er mich festhielt. »Fuck.«

John ließ mich los und sofort stolperte ich mehrere Schritte zurück. »Chloe.« Johns Augen zuckten zu mir und formten sich zu Schlitzen. »Komm her.«, knurrte er verbissen, was mir einen Schauer über den Rücken jagen ließ.

Heftig schüttelte ich meinen Kopf, was ihn schon fast animalisch grölen ließ. Dann setzte er sich ruckartig in Bewegung und lief schnurstracks auf mich zu. Panik wallte in mir auf und ohne, dass ich länger darüber nachdenke konnte, drehte ich mich auch schon um und rannte. Floh vor John.

Panisch rannte ich noch schneller, als ich John hinter mir fluchen hörte und dann seine harten und schnellen Schritte hinter mir wahrnahm. Mein Herz hämmerte schmerzhaft in meiner Brust und meine Knie waren noch ganz weich vor Angst. Trotzdem wurde ich nicht langsamer.

Angsterfüllt drehte ich mich im Rennen zu ihm um und schrie auf, als ich ihn dicht hinter mir entdeckte. Dann geschah alles ganz schnell. Mit einem Satz hatte er mich eingeholt und schubste mich, sodass ich lang auf dem harten Boden aufschlug. Vor Schock keuchte ich auf und spürte sofort den pochenden Schmerz an meinen Händen und Knien.

Plötzlich wurde ich an meinem Arm auf die Füße gezogen und mit dem Gesicht gegen eine kalte Wand gedrückt. »John?!« Panisch keuchte ich seinen Namen, doch als Antwort kam nur ein verächtliches Schnauben.

»Wenn du einfach mitkommst, dann tue ich dir auch nicht weh.«, erklärte er mir verärgert und riss mich dann zu sich. »Klar?!«, blaffte er und schon zog er mich wieder mit sich.

Mein Knie knickten kurz ein und ich konnte spüren, wie meine aufgeschürfte Haut an den Beinen durch die Bewegung spannte und höllisch schmerzte. »Was soll das?«, keifte ich außer Atem und griff wieder nach einem Regal. Denn verdammt, ich würde nicht ohne Gegenwehr mit ihm mitgehen.

»Halt die Schnauze.«, fauchte er und drehte sich vor Wut brodelnd zu mir um. Ich zerrte wie wild an meinem Arm und konnte das ganze Adrenalin durch mich hindurchschießen fühlen. Mit einem schmerzhaften Ruck zog mich John an seine Brust und funkelte mich aus todernsten Augen an. »Wenn du nicht gleich aufhörst, dann haue ich dir eine rein.«, drohte er und ich schluckte schwer, weil mir mein Herz vor Angst in die Hose sackte.

»Warum machst du das?«, flüsterte ich verängstigt und musterte sein maskenhaftes Gesicht. Konzentriert schaute ich ihm in seine Augen, die plötzlich ihren Ausdruck wechselten. Auf einmal verschwand seine harte Miene und wandelte sich in etwas Trauriges, fast schon Gebrochenes. Doch so schnell wie sein Umschwung gekommen war, verschloss er sich wieder vor mir und blickte mich aus hasserfüllten Augen an.

»Das fragst du noch?!«, schrie er mir mitten ins Gesicht, was mich erschrocken zusammenzucken ließ. »Du kannst mir nicht erzählen, dass du es nicht weißt!«, fuhr er schreiend fort und schüttelte mich wild. Meine Zähne klapperten dadurch aufeinander und mein Herz schlug mir bis zum Hals.

»Über was redest du?« Mit vor Angst geweiteten Augen starrte ich zu ihm hoch und griff nach seiner Schulter, damit er mit diesem schmerzhaften Schütteln aufhörte.

Doch anstatt mir zu antworten, lachte er plötzlich und schüttelte seinen Kopf, fast schon so, als sei meine Frage das lustigste, was er jemals gehört hatte. Sprachlos schaute ich ihn an und versuchte meinen bebenden Körper zu beruhigen.

Plötzlich hörte John auf zu lachen und sein Gesicht verzog sich zu einer verzerrten Grimasse. »Du..!« Sprachlos biss er seine Zähne aufeinander und ich konnte seine Nasenflügel beben sehen. »Du bist genauso egoistisch wie er!«, knurrte er gehässig und dann spuckte er mir ins Gesicht.

Lesenacht Kapitel 2 ✔️

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Lesenacht Kapitel 2 ✔️

Ich versuche noch ein drittes Kapitel für diese Lesenacht zu schreiben, aber es könnte etwas später online kommen, als 21 Uhr. Ich weiß nicht, wie schnell ich es schaffe..

Bleibt flauschig, ihr Süßen 😉

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now