53 | Plastiktüten, Handschuhe und Waldspaziergänge

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Dieses Kapitel ist amxvictoria gewidmet.

»Bist du startklar?«, fragte Luc und kam nach kurzem Klopfen ins Zimmer

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»Bist du startklar?«, fragte Luc und kam nach kurzem Klopfen ins Zimmer. Wortlos wedelte ich vor meinem Körper herum, was ihn dazu veranlasste seine Augen über mich schweifen zu lassen. Je weiter sein Blick nach unten wanderte, desto mehr musste er grinsen.

»Du siehst scharf aus.«, lachte er und schaute mir wieder direkt in die Augen. Ich schnaubte entrüstet, konnte aber die aufsteigende Hitze, die seine Worte bei mir ausgelöst hatten, nicht verhindern.

»Vielen Dank für dieses ernstgemeinte Kompliment.«, fauchte ich angesäuert, was Luc schmunzeln ließ. »Es war ernstgemeint.«, bestätigte er sofort und kam langsam auf mich zu. »Du siehst immer gut aus, wenn du meine Klamotten trägst.«, fügte er noch mit einem liebevollen Blick hinzu, was mein Herzschlag auf Schallgeschwindigkeit steigerte.

»Nur die Hose wandelt dich in einen Zwerg.«, grinste er amüsiert und kniete sich plötzlich vor mir nieder. Mein Atem stockte und ich starrte fassungslos auf Lucs Hinterkopf. Ich spürte seine Hände an meinen Beinen und wusste, dass er gerade nur meine beziehungsweise seine Hose hochkrempelte, trotzdem wandelte ich mich in eine überreife Tomate, die an Herzversagen litt. Überfordert griff ich nach seiner Schulter und hielt mich mit schwitzigen Fingern an ihm fest, weil mir der Anblick von Luc vor mir, kniend, viel zu viel war.

Stocksteif verharrte ich in meiner Position, starrte unablässig an die Decke, um nicht vollständig meinen Verstand zu verlieren. Lucs Nähe tat mir wirklich nicht gut. Jedesmal drehte mein Gehirn vollkommen durch und fantasierte abgedrehte Ideen, die wirklich dezent wahnsinnig waren. Jetzt gerade zum Beispiel spielten mir meine Gefühle vor enttäuscht zu sein, weil er nur meine Hose hochkrempelte.

Ich meine hallo?! Ich sollte mich wirklich einweisen lassen. Ich drehe doch völlig durch.

»Perfekt. Jetzt siehst du nicht mehr aus wie eine Kleinwüchsige, sondern nur noch wie ein kleiner Kobold.«, durchbrach Luc mein verrücktes Gedankengewirr und richtete sich auf. Mit einem vermutlich sehr verstört wirkenden Lächeln schaute ich in sein Gesicht und nuschelte ein Dankeschön.

Luc lächelte mich nickend an und schnappte sich dann eine blonde Strähne von mir, die er sich um den Finger wickelte. Automatisch hielt ich die Luft an und starrte gefesselt auf seinen Finger. »Du solltest dir eine Frisur machen, sonst werden deine Haare bei dem was wir gleich machen werden abgeschnippelt. Und das wäre bei deiner Mähne wirklich Schade.«, erklärte Luc und nur ganz langsam sackten seine Worte durch die dicke Wolke, die in meinem Kopf waberte und alle Synapsen blockierte.

Doch als ich mir sein Gesagtes nochmals durch den Kopf gehen ließ, um zu verstehen, was er gerade gesagt hatte, schnappte ich aus meiner Benommenheit zurück in die Realität.

»Bitte was?« Irritiert weiteten sich meine Augen und ich starrte Luc entgeistert an. »Was bitte machen wir gleich?«, fragte ich überfordert und leicht panisch nach. Die Tatsache, dass ich nur in Lucs Klamotten bekleidet war, er verschieden große Plastiktüten im Auto verstaut hatte und ihm zwei Handschuhe aus der Hosentasche baumelten, machten mich dezent nervös. Dass mir anscheinend eventuell gleich die Haare abgesäbelt würden, half auch nicht wirklich meine Nerven zu beruhigen.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now