51 | Santos'sche Familienprobleme

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Dieses Kapitel ist dancetosoul gewidmet.

Stumm beobachtete ich wie Luc seinen Koffer von der Ladefläche des Trucks hob und Chris wieder losfuhr

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Stumm beobachtete ich wie Luc seinen Koffer von der Ladefläche des Trucks hob und Chris wieder losfuhr. Ich schaute ihm noch hinterher bis er um die nächste Ecke verschwunden war und folgte dann Luc, der schon zur Haustür vorgelaufen war. Zwar konnte ich in der Dunkelheit nicht viel sehen, erkannte aber ein recht schlicht wirkendes Haus vor mir, was nicht besonders groß war.

So gut wie alle Häuser in der Gegend sahen so ähnlich aus, allerdings hatten mich die vielen Graffitis überall hier leicht verwundert. Zudem waren wir ein ganzes Stück vom Flughafen gefahren und befanden uns jetzt irgendwo im Nirgendwo. Genauer gesagt am Arsch von Texas.

»Kommst du?« Luc hatte sich zu mir umgedreht und ließ mir den Vortritt als ich nickte. Schnell betrat ich den kleinen Flur, der durch unsere Koffer ziemlich vollgestellt war. Nach einem kurzen Blick über die Schulter zu Luc, der mir auffordernd zunickte, peilte ich eine Tür an, unter welcher der einzige Lichtstrahl im Haus herausschien. Leise Musik war zu hören und ich öffnete nach einem Klopfen die Tür.

Leicht geblendet von der Helligkeit musste ich kurz blinzeln, entdeckte dann aber ziemlich schnell eine Horde Jugendlicher vor mir. Wortlos starrten wir uns gegenseitig an, bevor einer der Jungen anerkennend pfiff und mich mit einem anzüglichen Grinsen musterte. Unwohl blieb ich stocksteif stehen, doch dann wurde meine Aufmerksamkeit auf einen Jungen schätzungsweise im Alter von sechzehn Jahren gelenkt, der mir leicht bekannt vorkam.

»Mierda!« Der besagte Junge sprang auf, wankte dabei leicht und schaute entsetzt an mir vorbei. Bevor ich mich umdrehen konnte, um zu sehen, weshalb er so merkwürdig reagiert hatte, spürte ich schon Lucs Präsenz hinter mir.

»Darío!?«, knurrte er gefährlich, was selbst mir eine Gänsehaut verlieh, obwohl Luc nicht mal wütend auf mich, sondern ganz offensichtlich auf den Jungen war. Dieser war zwischenzeitlich ziemlich blass geworden und starrte Luc wortlos an.

»Was ist das hier?«, zischte Luc, was den Jungen noch mehr versteifen ließ. Erst jetzt fielen mir die vielen Shishas, Zigaretten und der ganze Alkohol auf. Perplex weiteten sich meine Augen und ich ließ meinen Blick über die ganzen Jungen schweifen, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht älter waren als maximal siebzehn.

»Nada de nada.«, murmelte der Junge und lehnte sich nach vorne, um seine scheinbar selbstgedrehte Zigarette auszudrücken. »Was machst du schon hier?«, fügte er genervt hinzu, nachdem er sich einmal geräuspert hatte. Langsam schien es, als hätte er sich von dem ersten Schreck über unser plötzliches Eintreten erholt.

»Die bessere Frage ist wohl eher, was du hier machst.«, fauchte Luc erneut und trat an mir vorbei weiter in den Raum herein. Seine Haltung wirkte angespannt und seine Augen funkelten schwarz vor Wut. Mit zu Fäusten geballten Händen musterte er die Versammlung, bis er seinen Kiefer fest zusammenpresste und einmal tief einatmete.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now