42 | Luc beeindrucken

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Dieses Kapitel ist XXVIIVIMM gewidmet.

Unschlüssig zupfte ich an meinem weißen Sommerkleid und betrachtete mich wehleidig im Spiegel

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Unschlüssig zupfte ich an meinem weißen Sommerkleid und betrachtete mich wehleidig im Spiegel. Zugegebenermaßen, ich hatte mich immer noch nicht von Sonntag erholt und deswegen die Nacht kein Auge zugekriegt.

Immer wenn ich versuchte einzuschlafen, erschien mir Luc vor meinem inneren Auge und ließ meinen Bauch wie wild kribbeln. Meinem Herzen wurde auch keine Ruhe gegönnt, denn allein der Gedanken an ihn, seinen muskulösen Oberkörper, seine verwuschelten Haaren und nicht zu vergessen, seine hinreißenden Augen, die von der Sonne angestrahlt wurden und dadurch so faszinierend funkelten, ließen meinen Puls ungesund ansteigen.

Und das war noch gar nichts im Vergleich zu der Vorstellung seiner samtigen, so unglaublich verführerischen Lippen. Nur wenn ich daran dachte, wie sie den Strohhalm umschlossen hatten, erschaudere mein gesamter Körper und meine Knie drohten nachzugeben.

Und ganz vielleicht sehnte ich mich sogar auch nach seinen vollen, wunderschön geschwungenen Lippen, die so perfekt auf meine gepasst und eine Atombombe von Schmetterlingen in mir gezündet hatten.

Ja, ich gebe es zu. Ich wollte Luc um jeden Preis nochmal küssen.

Noch ein zweites Mal diese Gefühlsexplosion miterleben und alles um mich herum vergessen. Einfach in der Welt unseres britzligen Kusses abtauchen und diese Spannung, dieses Knistern genießen, was mich damals schon um den Verstand gebracht hatte.

Aber auch, wenn ein zweiter Kuss so unwahrscheinlich war, wie ein A in einer Chemieklausur damals in der High School (das hatte ich im Übrigen niemals geschafft), durfte ich träumen.

Oder?

Doch. Vielleicht lag es auch am Schlafmangel, dass ich solche verwirrenden Gedanken hatte, aber trotz der Erkenntnis über eventuelle Falschmeldungen meines Körpers hinsichtlich Luc und meinen Gefühlen für ihn, war ich mir einer Sache bewusst. Und die war mir schon etwas länger klar, also konnte ich sie leider auch nicht auf meinen schlaftrunkenen Verstand schieben.

Ich musste mir nämlich eingestehen, dass ich langsam, aber sicher von Lucs Berührungen und Worten abhängig wurde. Ich brauchte seine Aufmerksamkeit um Himmels Willen so dringend, wie Fische das Wasser brauchten.

Und irgendwie gab er mir somit auch das für mich überlebenswichtige Gefühl von Interesse seinerseits an mir - auch wenn er ein wandelndes Mysterium war und es vermutlich auch für immer blieb.

Trotzdem wuchs dieser minimale Funken Hoffnung, dass er ebenfalls Gefühle für mich hatte, durch jeden Blick und jede noch so kleine Berührung stetig an und war zu einem festen Bestandteil meines langweiligen Studentenlebens geworden, was auf einmal gar nicht mehr so eintönig war.

Ich weiß, das hörte sich gerade sehr stark nach einer kleinen Schwärmerei an, aber soweit war ich noch nicht. Jedenfalls im Zugeben.

Und das war auch leider der lächerliche Grund, weshalb ich gerade in einem luftigen, weißen Sommerkleid vor meinem Spiegel stand und mein Dekolleté kritisch begutachtete. Durch den lockeren Schnitt und die Spaghettiträger war es ausgeschnittener als ich es üblicherweise trug, weswegen mir nicht ganz wohl dabei war.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now