49 | Neue Erkenntnisse

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Dieses Kapitel ist scheisverein gewidmet.

Dieses Kapitel ist scheisverein gewidmet

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»Chloe, hör auf.« Luc raufte sich seine Haare und schien wirklich verzweifelt über meine Hartnäckigkeit zu sein.

»Warum sollte ich? Mich geht das genauso was an wie alle anderen auch. Wenn nicht mehr.«, fauchte ich und stemmte mich auf meine Krücke. Aus funkelnden Augen schaute ich zu Luc hoch und zog meine Augenbrauen zusammen. »Oder willst du mich nicht dabei haben?« Ich zog einen Schmollmund und drehte mich enttäuscht zur Seite.

»Nein, natürlich habe ich dich gerne dabei, aber die Ärzte haben gesagt, dass sie dich lieber noch nicht entlassen wollen.«, erklärte Luc und ich wusste ganz genau, dass er mich gerade anschaute und fieberhaft überlegte, wie er es "wieder gutmachen" konnte, weil er mich nicht mitnehmen wollte.

Innerlich grinste ich, denn Luc merkte überhaupt nicht, dass ich die beleidigte Leberwurst gerade nur vorspielte. Er nahm mir meinen ausgeklügelten Trick wie geplant ab und würde mir nicht mehr ausschlagen können, ihn nicht doch auf das Polizeirevier begleiten zu dürfen.

Schlau, nicht wahr? Mein zweiter Name lautet Smartass.

»Ich habe mich selbst entlassen, schon vergessen?«, grummelte ich und watschelte ohne auf Luc zu warten auf die schwere Tür zu. »Kommst du jetzt oder muss ich alleine dorthin?«

Ich hörte Luc ernüchternd brummen und grinste selig. Das war ein Erfolg.

Stumm liefen wir zum Aufzug und ich konnte Luc ansehen, dass er mit sich kämpfte. Er machte sich Sorgen um meinen Gesundheitszustand und eventuell auch um meine Psyche, wenn ich gleich all seine Erkenntnisse über John erfahren würde.

Teilweise hatte er auch nicht unrecht. Mein Körper schrie nach einem Bett und einer Runde Schlaf, aber meine Neugierde besiegte alle Ängste und diese erschlaffende Müdigkeit. Der Arzt hatte gemeint, dass das einerseits an den vielen Verletzungen lag, da meine Haut ziemlich viel 'reparieren' musste und andererseits an den Medikamenten, die Infusion für Infusion nur so in mich hineingelaufen war.

Aber nach eineinhalb Wochen langweiligen Herumliegens fühlte ich mich so schrecklich bettlägerig, dass es in meinem Körper förmlich britzelte, sich endlich wieder zu bewegen. Außerdem hatte ich schon längst alle Serien doppelt und dreifach durchgesuchtet und hielt es keine Sekunde länger mehr vorm Fernsehen aus.

»Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.«, versuchte ich Lucs Gewissen zu beruhigen und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Er holte merklich Luft und seufzte einmal. »Ich mache mir aber Sorgen.«

Unweigerlich hüpfte mein Herz bei seinen Worten einen kleinen Salto, aber ich strengte mich an nicht völlig hysterisch zu werden. »Ich will einfach nicht, dass du dich überschätzt und dann auf dem Revier umklappst. Ich kann dich nicht nochmal bewusstlos sehen.«, gestand er mir leise und ich merkte wie er sich anspannte.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now