33 | richtig und falsch

3.6K 152 83
                                    

ARIN
Freitagabend, 27.03

Wieder kletterte ich durch das Fenster hinein in Dalyas Atelier und schon sah ich die schöne Frau wie sie an der Staffelei stand. Ich sah die Stifte in ihren Haaren und lächelte. „Das Bild schreit nach Verzweiflung."

Augenblicklich dreht sie sich zu mir um und lächelt bereit. „Findest du?"

Ich nickte und lief auf sie zu. „Diese dunkeln Farben und dieser Glanzpunkt in der Mitte. Gefangen in einer Welt und das hier.", ich zeigte auf die Mitte des Bildes. „Als wäre das hier, das Entkommen der Welt."

Dalya nickte mir zustimmend zu. „Genau das fühle ich."

Ohne darüber nachzudenken, packte ich sie sanft am Oberarm und zog sie in meine Arme.
Seufzend zog ich mir ihren Duft ein. Sie roch nach Erdbeeren. Mit meiner rechten Hand strich ich durch ihre Haare. „Wir schaffen das."

Auch sie legt ihre Arme um mich und bejahte, was ich sagte. „Ich habe aber gute Nachrichten.", langsam löste ich mich von ihr und legte meine Hand auf ihre Wange. „Ich habe einen Freund, der wird morgen auf diesen Ball kommen. Er ist zwar anders. Sehr anders, doch wenn das jemand schnell lösen kann, dann ist er es. Er wird uns sicherlich helfen können."

„Können wir ihm denn vertrauen?"

Ich lächelte. „Ich kenne seine dunkelsten Geheimnisse und er meine. Aber erzähl du, wie geht es dir? Tut er dir weh?"

Dalya lächelt leicht und legt ihre Hand über meine. „Du bist so fürsorglich. Er tut mir nicht weh. Ich spiele ihm die glückliche Ehefrau vor und er berührt mich nicht, weil..."

„Ich hoffe, dass du nicht schwanger bist", unterbrach ich Dalya schnell und sie grinste leicht.„Ich denke nicht. Ich mache alles, was man in einer Schwangerschaft nicht tun soll. Einfach aus Prinzip."

„Was bedeutet das?", hackte ich nach und sah fragend in ihre Augen.

„Ich hebe schwere Sachen, mache Sport, esse Honig und trinke Lemongras Tee. Man soll das als schwangere nicht tun.", kopfschüttelnd lachte ich und nickte. „Mach weiter damit."

DALYA

Arins Hand ruhte immer noch auf meiner Wange und lächelnd blickte er mich an. „Was tust du nur mit mir?"

„Nichts?", flüsterte ich leise und er legt dein Kopf schief. „Am liebsten würde ich den ganzen Tag mit dir verbringen, aber es spricht so viel dagegen..."

Er wollte fortführen, doch das Klingeln meines Handys unterbrach ihn. Seufzend löste ich mich von ihm und schaute auf mein Handy. „Can", murmelte ich und drückte auf annehmen.

„Ja Can?", ging ich ran und plötzlich legt Arin seine Arme um meine Hüfte. Er nimmt mein Handy aus meiner Hand und drückt auf Lautsprecher.

„Bist du noch im Atelier?", fragt er und ich bejahte seine Antwort.

„Ich fahre nachhause. Arins Eltern haben uns zu diesem Wohltätigkeitsball eingeladen", sagt Can und ich biss auf meine Unterlippe. „Wahrscheinlich hat er Angst mich selbst einzuladen nach alldem was passiert ist."

Arin drückt seine Stirn an meine Schulter und atmet leise aus. „Can sei nicht so selbstverliebt immer. Wieso sollte er denn Angst haben? Ihr seid keine Kinder mehr. ", langsam drehte ich mich zu Arin. „Ich denke nicht, dass er Angst hat."

„Hmm kann sein. Interessiert mich auch nicht, aber ich denke wir gehen hin, ja? Also, wenn es auch für dich in Ordnung ist? Außerdem meine Brüder kommen heute Abend", informierte Can mich.

„Natürlich können wir hin. Es könnte heute etwas später werden. Ich muss bis morgen einige Arbeiten fertig machen", sagte ich und Arin schüttelt grinsend seinen Kopf. „Ich wünsche euch viel Spaß!"

„Nicht schlimm, das wird bestimmt ein typischer Männerabend. Du würdest dich sicher nur langweilen."

„Okay, dann sehen wir uns heute Abend", sagte ich und nachdem sich Can verabschiedet hatte, legte ich mein Handy zur Seite.

„Er sagt, dass ich einfach Angst habe", lacht Arin und packt mich plötzlich an meinem Gürtel um mich zu sich zu ziehen.
„Hätte ich Angst, dann wäre ich niemals bei seiner Frau.", seine Hände ruhten auf meiner Hüfte und seine Augen schauten intensiv in meine. „Ich gehe so viele Risiken ein, damit ich dich sehen kann. Auch, wenn es nur eine Minute ist."

ARIN

Zögernd legte Dalya ihre Hände auf meine Brust und zwang sich zu einem Lächeln. „Ich weiß noch nicht genau, was das zwischen uns ist, aber es ist etwas sehr Gefährliches."

Ich nickte und zog Dalya näher an mich, dabei unterbrach ich den Augenkontakt zu ihr nicht. „Ich liebe Aleyna nicht und du Can nicht. Vielleicht ist es jetzt falsch, weil wir beide noch verheiratet sind, aber ich weiß, dass was zwischen uns nicht falsch ist. Ich habe mal in einem Buch diesen Satz gelesen, wie konnte etwas so falsch sein und sich so richtig anfühlen?"

„Du liest Liebesgeschichten?", fragte Dalya lächelnd und ich nickte.

„Er hat sie geküsst und sich dafür entschuldigt..."

„Und dann hat er Mila noch einmal geküsst und meinte: Ach weißt du was? Es tut mir nicht leid", unterbrach ich Arin und er nickte lächelnd. „Du hast es auch gelesen?"

„Ja. Sie waren mutiger als wir."

DALYA

„Vielleicht sollten wir auch mutig sein", sagte Arin und legte meine Lippen auf seine. Für ein Moment wusste ich nicht, was ich tun sollte. Mein Herz setzte für einen Moment aus, doch kurz danach schlug es deutlich schneller.
Ich wusste nicht, wohin mit meinen Händen und meinen Gedanken. Unsicher klammerten sich meine Hände an seinen Schultern und ich erwiderte den Kuss langsam. Eine Seite in mir schrie, dass ich aufhören sollte und die andere? Sie ließ zu, dass Arin mich noch näher an sich zog, wobei das kaum möglich war und Arin vertiefte den Kuss. Es war mehr als nur falsch, war ich tat, was wir taten, aber was war schon falsch? Und was ist richtig?

Richtig und falsch.
Eigentlich sind es nur zwei gegensätzliche Begriffe, doch die Kultur, in der wir leben sieht, es nicht so. Die Normen und Werte, diese bestimmen was richtig oder falsch ist.
Es wäre doch auch zu schön gewesen, wenn es nur einfach Begriffe wären. Wenn wir uns an die Regeln der Gesellschaft halten, dann machen wir alles richtig, aber ist es nicht so, dann wird man in unserer Kultur dafür diskriminiert und benachteiligt.

Plötzlich löste sich Arin von mir und sieht lächelnd in meine Augen. Langsam nimmt er lächelnd mein Gesicht in seine Hände und küsst meine Stirn. „Es tut mir leid, wenn ich dich bedrängt habe. Am liebsten würde ich noch bei dir bleiben, aber die Pflicht ruft mich. Wir sehen uns morgen, ja? Pass auf dich auf, Dalyam."
(Meine Dalya)

Er küsst meine Wangen und nochmal meine Stirn. „Nein, alles gut. Bis morgen", lächelte ich und legte meine Hand auf seine Wange. „Pass auf dich auf."

———

Ein glückliches Pärchen ein Tag nach Valentinstag, aber egal wenigstens sind die beiden glücklich.
Fürs Erste......
Wer wohl dieser Freund ist? Hmm....
Was ist für euch richtig oder falsch? Würde mich sehr interessieren, was ihr darüber denkt.💞💞
xoxo
ceyda

The Affair Where stories live. Discover now