42 | ein Plan

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ARIN
19.04, Sonntagnacht

„Du kannst mich nicht küssen und einfach gehen!", rief Dalya mir nach während ich gerade dabei war die Autotür aufzumachen.

„Wirklich?", antwortete ich und kassierte einen empörten Blick von ihr. „Wenn du das tust, Arin", fing sie an.

„Was dann?", ich mache die Tür wieder zu und gehe langsam auf sie zu, auch sie kam mir entgegen. „Dann hört das, was zwischen uns ist auf, bevor es angefangen hat."

Sie war so mutig, das gefiel mir unglaublich gut. „Was ist das denn zwischen uns?", zwar war sie tapfer, doch ich wusste nicht, ob sie diese Frage offen und ehrlich beantworten könnte.

„Dass zwischen uns, ja?", sie strich über mein schwarzes Hemd. Sanft berührten ihre Fingerspitzen meine Bauchmuskeln. „Wir haben eine Affäre seit dem ersten Tag an. Wolltest du das hören?", sie nahm erst meine rechte Hand und legte sie auf ihre Hüfte, dass gleiche tat sie auch mit meiner anderen Hand. „Und soll ich dir noch etwas sagen?", sprach Dalya während ihre Hände zu meinem Hals wanderten. „Ich liebe dich, Arin Demir und auch hasse ich dich, weil du dich in den letzten Tagen wie ein Idiot benommen hast."

Ich lachte leise auf. „Ich glaube, ich träume. Du gibst zu, dass wir eine Affäre haben und auch sagst du, dass du mich liebst."

Sie wollte ihre Hände lösen, doch ich hielt ihre Hände an Ort und Stelle. „Ich liebe dich auch, Dalya Kaya.", ich küsste lachend ihre Stirn. „Mein Herz gehört dir, Engel."

„Gut. Dennoch musst du mir jetzt deine komische Art erklären", sagte Dalya grinsend und griff nach meiner Hand. „Aber dafür gehen wir rein, da es kalt ist."

Lächelnd ließ ich mich von ihr ins Haus ziehen. „Setz du dich schonmal hin. Ich bin gleich wieder da", sagte Dalya und lief die Treppen hinauf.

DALYA

„Lara!", ich riss ihre Tür auf und sah sie an ihrem Schminktisch sitzen. „Du bist ja endlich da!", durch den Spiegel lächelt sie mich an.

„Ich bin mit Arin unten, ja?"

„Was? Was?", sie stand auf und sieht mich geschockt an. „Warum ist Arin hier?"

„Kurze Zusammenfassung, bist du bereit?", hastig nickte Lara und ich fing an zu erzählen. „Er hat mich geküsst. Ich habe den Kuss erwidert, dann wollte er verschwinden. Ich habe es nicht zugelassen, danach habe ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Er liebt mich auch. Jetzt müssen wir nur noch einiges klären. Wenn er weg ist, muss ich einiges verarbeiten, denn gerade realisiere ich das alles noch nicht. Geht alles zu schnell? Gott, mein Herz!"

Lara lachte laut auf und schubst mich aus der Tür. „Geh. Lass ihn nicht warten. Später kannst du alles realisieren und über alles nachdenken."

„Sehe ich gut aus?", fragte ich grinsend und Lara nickte. „Er liebt dich auch so."

Lächelnd lief ich runter und sah Arin auf der Couch sitzen. Er hatte die ersten Knöpfe seines Hemds aufgeknöpft und blickte mich lächelnd an, als ich mich neben hinsetzte.

„Wir müssen vorerst einiges klären", fing ich an und er nickte. „Sehe ich genauso. Also, meine erste Frage ist, wer weiß von uns? Lara musst du gar nicht erwähnen."

„Ja das stimmt.", ertönte ihre Stimme und ich drehte mich grinsend zu ihr. „Letztendlich seid ihr in meinem Haus und keine Sorge ich gehe sofort, ich wollte nur mein Ladekabel holen und schon bin ich wieder weg. Viel Spaß euch.", sie zwinkert uns zu und nimmt ihr Ladekabel.

„Also nicht viele. Meine Schwestern, Lara und ihre Schwester wissen es, das war's", lächelte ich.

„Mert, Fulya, Devin, mein Bruder", zählte er auf und ich nickte ihm zu. „Und mein Vater."

„Was?", geschockt sehe ich in seine Augen. „Wie dein Vater? Sag mal, spinnst du? Wie kannst du sowas deinem Vater sagen, Arin? Oh Gott, er hat bestimmt ein schlechtes Bild von mir....", plötzlich küsst er mich mitten auf den Mund und erstickte damit meine Worte.

„Das kannst du nicht tun", seufzte ich und löste mich von seinen Lippen.

Arin lächelte mich sanft an. „Er weiß alles. Wirklich alles. Mein Vater ist ein toller Mann, er hat für alles Verständnis. Wenn du ihn besser kennen würdest, dann würdest du ihn auch lieben."

Etwas erleichtert sah ich ihn an und gab mich mit seiner Antwort zufrieden. „Wir müssen vorsichtig sein, Dalya. Zumindest solange bis ich geschieden bin."

„Ich weiß." stimmte ich ihm zu. „Das müssen wir. Willst du mir jetzt deine komische Art erklären?"

„Aleyna weiß von uns. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber sie war bei Can im Gefängnis. Er hat es ihr bestimmt erzählt. Sie wollte sich bis vor einer Woche nicht von mir trennen, doch von heute auf morgen hat sie die Papiere unterschrieben."

ALEYNA
19.04, Sonntagnacht

„Frau Demir, die Fotos", nickend nahm ich die Fotos an und machte die Tür zu. Einatmend sah ich auf den weißen Umschlag. Mein Körper zitterte, mir war kalt und ich fühlte mich nicht gut. Ich atmete tief auf und öffnete den Umschlag. Mein Herz hoffte, dass es eine Lüge ist. Es soll eine Lüge sein. Doch als ich die Fotos sah, gab es kein zurück mehr. Es war keine Lüge. Can hat mich nicht angelogen. Sie hatten was. Dalya war der Grund, weshalb er sich von mir trennt. Die Tränen liefen über meine Wange, als ich ihre Fotos sah. Sie war nun die Frau, die er berührte.

Ich schrie laut auf und ließ mich auf den Boden fallen. „Geschieht dir recht, Aleyna", sprach ich mit mir selbst. Nie habe ich mich für seine Interessen interessiert. Es ging immer um mich und meine Wünsche. Vor einem Jahr meinte die Frau seines besten Freundes, dass er mich nicht liebt. Und Gott wie ich sie hasse dafür, weil sie recht hat.

Flashback:

„Sei ruhig gemein und frech zu mir, dass interessiert mich nicht, aber Arin ist unser Freund und dein Ehemann, deshalb werde ich ihm nichts sagen, weil ich nicht will, dass er verletzt wird", sagte Fulya und fuhr sich über ihr lockiges Haar. „Spiel ruhig Spielchen. Glaub mir, wüsste Arin, dass du die Ehe von seinem besten Freund versuchst zu zerstören, weil du mich nicht magst, dann hätte er sich schon längst von dir getrennt."

„Sag es ihm doch. Er wird deinen Worten niemals Vertrauen schenken", sagte ich selbstsicher. „Ich bin seine Frau und du nur eine Freundin."

„Soll ich dir mal was sagen, Aleyna? Du und Arin, ihr habt nichts gemeinsam. Gar nichts. Du würdest lügen, wenn du sagst, dass es dir nicht aufgefallen ist. Du warst für Arin unantastbar, daher warst du in seinen Augen interessant, weil er dich anfangs nicht bekommen hat, das hat sein Ego gekratzt, denn Arin Demir bekommt alles, was er will. Er bleibt nicht bei dir, weil er dich liebt. Er ist bei dir, weil er sich verpflichtet gegenüber dir, als Ehemann fühlt."

Flashback Ende

Sie hatte recht. Er war mir fremd und ich ihm. Wir hatten keine Gemeinsamkeiten. Doch lieber hätte ich ihn an meiner Seite mit dem Wissen, dass er mich nicht liebt, statt, dass er bei Dalya ist und sie liebt.

10 Stunden später:

„Ich habe nicht mit dir gerechnet. So hysterisch wie du vor einigen Tagen von hier gegangen bist..."

„Du hattest recht. Sie haben was miteinander", unterbrach ich Can und sah in seine Augen. „Ich nehme dein Angebot an, Can. Mir war seit dem ersten Tag an, dass ich nicht seine große Liebe mit, aber diese Tatsache ist mir nun auch egal. Ich habe die Papiere unterschrieben, wie du es gesagt hast. Wie geht unser Plan weiter?"

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