51 | alles aufgeben?

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DALYA
07.05, Freitagabend

„Dalya? Warum treffen wir uns hier?", ich drehte mich und sah Can hinter mir stehen. „Ich möchte nicht, dass man mich mit dir in der Stadt sieht."

Es war die höchste Stelle in unserer Stadt. Von hier aus konnte man fast die gesamte Stadt erkennen. Es war dunkel und all die Lichter ließen die Dunkelheit schöner wirken. Ein letztes Mal dachte ich mir.

Can lehnte sich neben mich an das Auto und schaut hinaus auf die Aufsicht. „Wie friedlich von hier alles wirkt."

Ich nickte. „So war auch mal mein Leben. Bis du kamst und alles zerstört hast."

„Bist du immer noch da? Ich dachte wir haben damit abgeschlossen", antwortet Can genervt und ich lachte leise auf. „Du hast damit abgeschlossen. Ich nicht."

Ich stellte mich so hin, dass ich in seine Augen schauen konnte. „Du Can, du hast mein Leben zerstört. Mein ganzes Leben, aber ich bin auch selbst schuld. Ich war blind vor Liebe. Ich habe dir blind vertraut und du hast es ausgenutzt und mir weh getan. Mit meiner Familie. Du hast mir meine letzte Hoffnung genommen. Meine letzte Hoffnung glücklich zu werden."

„Wir waren glücklich", sagte Can einatmend und ich lachte diesmal hysterisch auf. „Nein! Das war alles gelogen und nicht echt!"

„Du hast mich provoziert..."

„Das ist kein Grund um gegenüber einer Frau, die Hand zu erheben!", rief ich sauber. Ich zog mein T-Shirt hoch. „Siehst du diese Narben? Alles deinetwegen!"

„Dalya..", fing er an, aber ich ließ ihn nicht aussprechen. „Doch nun hat alles ein Ende."

Ich zog die Waffe heraus und zielte auf Can. „Es hat ein Ende. „Ich werde dich töten, dann wird alles gut. Ich brauche keine Angst mehr vor dir zu haben. Keine Angst, dass meiner Familie etwas zustößt, denn mit deinem Tod und meinem Tod wird alles gut."

Er kam ein Schritt näher. „Stopp oder ich schieße."
Seine Ruhe machte mir teilweise Angst, doch ich werde es tun. Auch, wenn meine Nervosität kurz davor war die Oberhand zu übernehmen.

Doch heute wird alles enden.

„Du wirst dein Leben zerstören, Dalya!", sagte Can und ich schoss in die Luft, damit er spürte, dass ich es ernst meine. „Ich werde allen das Leben verschönern, wenn ich dich töte. Also bleib wo du bist!"

„Spinn nicht! Du wirst als ein Mörder da stehen und dein Leben..."

„Das alles interessiert mich nicht! Hast du mich nicht gehört gerade? Ich habe gesagt, dass mit deinem und meinem Tod alles besser wird. Heute ist nicht nur dein Todestag, sondern auch meiner. Can Serez es ist vorbei."

DEVIN DESMOND

„Sag mir, dass du Dalya gefunden hast", hörte ich am Ende der Leitung Arins verzweifelte Stimme.

„Nein. Nichts. Ich fahre gerade durch ein Wald", sagte ich, während ich mich weiter umschaute.

„Ich bin an so einem See. Hierhin kommt sie gerne hin", antwortet Arin und ich seufzte.

„Meine Jungs sind alle am Suchen. Ich melde mich falls ich, was höre. Wir werden sie finden, Arin. Ich werde sie finden und zu dir bringen, versprochen. Ich melde mich nachher."

Nachdem ich aufgelegt hatte, fuhr ich noch durch diesen Wald und es ging immer höher hinauf. Doch auch hier war Dalya nicht. Ich hielt an und legte den Rückwärtsgang ein um den Wald zu verlassen, doch als ich ein Schuss hörte, hielt ich inne in meiner Bewegung.

„Ich hoffe, du hast nichts Falsches gemacht, Dalya", sprach ich mit mir selbst und entschied mich doch ganz hinauf zum höchsten Punkt des Waldes zu fahren.

Ich hoffe, dass sie niemanden getötet hat. Ich wusste wie sich das anfühlt und auch, wenn es sich anfangs befreiend anfühlte, ist es kein schönes Gefühl. Es endet als eine Sucht. Eine gefährliche Sucht.

Angekommen erkannte ich tatsächlich Dalya und Can. Dalya stand mit einer Waffe vor ihm und zielte genau auf ihn. Sie zielte die Waffe wie ein Profi, sie hatte alles geplant. Ich war mir sicher, dass sie genau wusste,, wo sie ihn treffen musste, damit er sofort stirbt. Can und Dalya stritten sich. Er lief immer wieder auf sie zu und sie blieb sicher vor ihm stehen.

Dalya hatte keine Angst. Zumindest wirkte sie zu. Sie war so mutig wie Cécilia. Im inneren bestimmt sehr nervös, aber von außen nicht. Während meine Gedanken kurz zu Cécilia schweiften, verpasste ich das Can versuchte ihr die Waffe aus der Hand zu nehmen.

Ich rollte mit den Augen. „Das wird nun eskalieren."
Schnell eilte ich aus dem Auto und die beiden waren so vertieft, dass sie mich kaum merkten. Kurz bevor ich ankam, wehrte sich Dalya mit ihrer ganzen Kraft und schaffte es, dass Can auf den Boden fiel.

Sie lachte leise und zielte erneut auf ihn. „Diesmal habe ich gewonnen, Can."

„Nicht, Dalya", sagte ich und sie blickte nach rechts zu mir, doch schaute sofort wieder zu Can und hielt die Waffe nur noch fester.

„Nicht so, glaub mir", sprach ich auf sie ein. „Du wirst diesmal gewinnen, aber gewinne diesen Kampf nicht so. Ich verspreche es dir, du wirst es bereuen."

DALYA

„Ich werde nichts bereuen. Ich werde glücklicher, wenn Can gestorben ist."

„Du wirst dein Leben zerstören", sagte Devin. „Was ist mit deinen Schwestern? Mit Arin? Deinen Eltern? Deine Freunde? Willst du alles für diesen Typ aufgeben? Ich denke nicht."

Ich blickte kurz zu Devin. Er hatte irgendwo recht. „Überlasse ihn mir. Ich kann nicht zulassen, dass du dir die Hände für ihn dreckig machst. Ich habe es meinem Bruder versprochen, dass ich dich finde und dich heil zu ihm bringe."

ARIN

Wahrscheinlich befanden wir uns mit Devin am selben Ort. Dalya liebten diesen Ort. Unten befand sich ein kleiner See und wenn man durch den Wald läuft, gelang man zum höchsten Punkt der Stadt.

Dalya und ich hatten eine Chance. Auch in diesem Universum, auch wenn sie etwas anderes in ihrem Brief behauptet hatte, doch das sah ich nicht ein.

Wir werden glücklich auch in diesem Universum. Ich wollte gerade erneut Devins Nummer wählen, um zu fragen, ob er oben irgendwas Auffälliges gefunden hatte, doch ich hörte zwei aufeinander folgende Schüsse......

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