14 | beschützen

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ARIN
Samstagnachmittag, 29.02

„Das habe ich geahnt, Arin.", sagte mein Vater und verschränkte die Finger. „Ich werde dem Anwalt Bescheid geben wegen dem Papierkram."

„Wie so einfach?", ich runzelte die Stirn und mein Vater zuckte mit den Schultern. „Ich möchte, dass du glücklich bist und ich weiß, dass du es mit Aleyna nicht bist."

„Ich bin wirklich so dankbar so einen Vater wie dich hinter mir zu haben.", lächelte ich mein Vater an und er erwidert das Lächeln.

„Deine Mutter und ihr seid, das Wichtigste für mich. Seid ihr glücklich, dann bin ich es auch."

„Gilt auch für dich, Baba."

„Habt ihr mit Aleyna schon darüber geredet?", ich schüttelte den Kopf.

„Noch nicht, aber ich werde es gleich tun."

„Okay, dann geh und bringe es hinter dich. Sei nicht gemein oder verletzend zu ihr, denn du kannst nie wissen, was eine Person gegenüber von dir im Moment fühlt."

Seufzend nickte ich ihm zu. „Ich bin nie gemein. Ich bin ein Gentleman.", lachend stand ich auf. „Das habe ich von dir gelernt."

„Deine dunkle Seite kann auch gefährlich sein.", lachte mein Vater.

„Dunkle Seite? Das klingt so als wäre ich ein Killer, der Frauen entführt und sie foltert."

„Du weißt, was ich meine.", wissend nickte ich meinem Vater zu.

„Arin?", sagte er als ich meine Jacke anzog und ich sah ihn fragend an.

„Muss ich etwas wissen?"

„Noch nicht.", skeptisch sieht mein Vater mich an. „Also gibt es jemanden, der dich überzeugt hat, die Scheidung endlich nach Monaten und Jahren einzureichen?"

Ich setzte mich wieder hin. „Indirekt. Sie weiß nichts davon, aber keine Ahnung. Sie ist soo...", ich hielt inne und dachte an Dalya. Wie ist die Schönheit denn? Sie war irgendwie alles. „Sie ist so echt."

„Definiere echt, mein Sohn.", lachte mein Vater.

„Ich kenne sie garnicht so gut.", lachte ich. „Aber, wenn ich sie sehe, dann werde ich glücklich. Sie ist nicht wie die Frauen, die ich kenne. Sie ist direkt und ehrlich. Diese Frau ist irgendwie faszinierend."

Erstaunt sieht mein Vater mich an. „Wir haben es dir so oft gesagt, dass du die Scheidung einreichen sollst, da wir alle gesehen haben wie unglücklich du bist, aber wir haben es nicht geschafft. Erstaunlich, dass sie es geschafft hat."

„Kennen wir sie?", ich nickte.

„Ja, dass tut ihr, Baba. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du sie mögen würdest."

„Na gut, Arin. Sei vorsichtig bei dem was du tust und halte mich auf dem laufendem, dann gehe ich mal davon aus, dass du heute Abend bei uns bist?"

„Ich werde wieder zuhause sein. Nachdem ich mit Aleyna gesprochen habe."

„Gut, dann sehen wir uns später.", verabschiedet er sich von mir und ich verließ das Unternehmen meines Vaters.

Ich wählte grinsend die Nummer von Dalya im Auto und wartete drauf, dass sie ranging. Sie würde rangehen. Ich war mir sogar ziemlich sicher, dass sie es tun würde. Zwar tut sie einen auf ‚IchHabeKeinLustAufDichArin.' doch ich wusste, dass sie irgendwo auch Spaß mit mir hatte.

„Was?", ging Dalya genervt nach einigen Sekunden dran. Habe ich doch gesagt, dass sie rangehen würde.

„Warum so zickig?", fragte ich lachend und startete den Motor.

„Meine Schwestern sind da."

„Ist gut. Ich wollte dich nur warnen..."

„Wovor?", unterbrach sie mich und ich rollte die Augen.

„Wenn du mir zuhören würdest, dann erkläre ich es dir, Dalya. Kommst du morgen mit dem Auto?", fragte ich und ich hörte die schöne Frau einatmen.

„Warum bist du dir so sicher, dass ich komme?", stellte Dalya mir die Gegenfrage.

„Du magst es auch mit mir Zeit zu verbringen, deshalb, Dalya. Gehe jetzt zu deinem Auto. Los."

„Wieso?", hörte ich sie verwirrt fragen.

„Los, Dalya. Ich möchte dich nur beschützen."

„Warte.", murmelte sie. „Mädels, ich komme gleich. Ich gehe kurz zum Auto."

Nach einigen Minuten hörte ich wieder ihre Stimme. „Und jetzt?"

„Ich glaube, dass Can dein Auto verfolgt."

„Wie bitte?"

„Starte den Motor und öffne den Bildschirm deines Autos, dann geh auf Einstellungen. Datenschutz, Ortungsdienste. Nun müsstest du sehen, ob das Auto mit einer Handynummer verknüpf ist.", es dauerte einige Minuten bis Dalya alles fand und meine Nachweisungen folgen konnte.

„Ja."

„Ja, was?", hackte ich nach.

„Du hattest Recht."

Ich grinste und lenkte das Auto ein letztes Mal in mein altes Zuhause mit Aleyna. „Ich habe immer Recht."

„Woher wusstest du das?", fragte Dalya und ich schmunzelte. Baby, ich bin Polizist.

„Ist mir nur eingefallen.", noch musste sie es nicht wissen. „Und was soll ich jetzt tun, Arin?"

„Du nimmst nicht, das Auto. Ich hole dich ab. Einverstanden?", am Ende der Leitung war es ziemlich lange still, weshalb ich nochmal nach hackte. „Einverstanden, Dalya?"

„Das ist so falsch. Wir sind beide verheiratet, Arin. Es ist nicht richtig.", fing sie wieder an und ich seufzte. „Wir machen nichts falsches, Dalya. Ich hole dich morgen kurz vor fünfzehn Uhr ab."

„Okay.", sagte Dalya leise und legte auf.

[...]

„Aleyna?", rief ich zuhause angekommen und sie kam gerade perfekt gestylt, die Treppen herunter.

„Arin.", sie sah mich kurz an ehe sie in den Spiegel schaute und ihren roten Lippenstift nachzog.

„Wir müssen reden."

„Ich bin mit den Mädels verabredet, Arin. Wir reden morgen.", schmollte Aleyna doch ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Wir reden jetzt. Bitte setz dich", ich deutete auf die Couch und sie ließ sich letztendlich seufzend auf die Couch sinken.

„Was gibt es, dass es nicht bis morgen warten konnte?", hackte Aleyna genervt nach und ich atmete erleichtert aus. Bald wäre ich ihre zickige und genervte Art los.

„Wie du ja weißt, zwischen uns läuft es nicht so gut. Seit längerem. Ich habe, das Gefühl es wird immer schlimmer zwischen uns. Wir zerstören es immer mehr...."

„Was möchtest du damit sagen?", unterbrach sie mich rasch. „Rede nicht um den heißen Brei, dass machst du sonst auch nie."

„Gut.", nickte ich und nahm tief Luft. „Aleyna, es ist vorbei. Ich möchte mich von dir scheiden lassen."

The Affair Where stories live. Discover now