2| Ehemann und Ehefrau

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DALYA
Freitagnachmittag, 21.02

„Du liebst ihn nicht?", hackte sie noch einmal nach und ich nickte.

„Er ist wirklich lieb. Fürsorglich, charmant und er liebt mich auch, dass weiß ich ganz genau. Doch er ist nie da. Die Arbeit ist immer an erster Stelle seitdem sein Vater, mein Schwiegervater sich zur Ruhe gesetzt hat. Ich dachte, dass ich ihn lieben lernen könnte, aber wir sind in sechs Monaten fast zwei Jahre verheiratet. Ich mag ihn, aber mehr auch nicht."

„Dalya...", murmelt Selinay traurig und ich lächele sie nur an. „Und wie war eure Beziehung davor?"

„Wir waren nicht lange ein Paar, du kennst meine Eltern doch.", lachte ich und schaue in ihre braunen Augen. „Die Ehe soll ja viel besser sein.", ich rollte mit meinen Augen. „Haben wir ja gesehen."

„Und wie ist er sonst so?", hackt Selinay und trinkt ein Schluck von ihrer Wasserflasche.

„Er ist wirklich lieb.", lächelte ich. „Aber du kennst mich seit unserer Schulzeit. Ich war nie, das ruhige Mädchen. Ich war laut und aufgedreht. Jetzt habe ich einen ruhigen Mann, der ein Workholic ist. Dreimal darfst du raten, wer jetzt auch wie Can ist? Ganz genau ich!"

„Und zeichnest du noch überhaupt?"

Ich nickte lächelnd. „Natürlich, doch davon hält er nichts, aber du kennst meine Leidenschaft für Farben, Stifte und Pinseln."

Flashback:

„Dalya?", fragend schaute ich hoch und sehe in Cans blaugrüne Augen, die im Tageslicht leuchteten. „Können wir kurz reden?"

„Natürlich.", ich setzte mich gerade hin und schaue in erwartend an. „Was gibt es denn?"

„Guck mal.", er setzt sich neben mich und nimmt meine Hände in seine. „Du weißt doch, dass ich dich liebe und nur, das Beste für dich möchte oder?"

Ich runzelte die Stirn. „Can warum redest du jetzt auf einmal so?"

„Ich möchte, dass du im Unternehmen arbeitest. Also ich meine, okay, du bist erfolgreich in deinem Job, aber dein Job, dass ist nichts für immer...", ich löse meine Hände von seinen und er hört auf zu sprechen.

„Dass kannst du nicht ernst meinen, Can."

„Doch ich meine es so. Ich möchte nicht, dass du hiermit weitermachst.", er sieht sich in meinem Atelier um und nickt entschlossen. „Ich meine es genauso."

Can stand von der Couch auf und will aus dem Zimmer laufen. „Nein. Ich werde nicht aufhören."

Er dreht sich zu mir und lächelt. „Wirst du, denn meine Frau kann einfach keine Künstlerin sein. Arbeite von mir aus garnicht, aber..."

„Ich bin deine Frau, nicht dein Spielzeug. Du kannst nicht über mein Leben bestimmen wie du möchtest. Ich hoffe, dass war verständlich genug.", ich drückte ihn zur Seite und gehe selbst aus dem Zimmer heraus.

Sie schaute mich ungläubig an. „Und der soll charmant sein? Der lässt dich nichtmal...."

„Ist er. Wirklich.", unterbreche ich sie lachend und fahre in unsere Garage hinein.

„Das ist doch ein Palast.", ich schaue sie kurz lachend an und nickte. „Leider. Viel zu groß und unnötig."

„Wollt ihr denn keine Kinder?"

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