1| wie vor fünf Jahren

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DALYA
Donnerstagabend, 20.02

Can...", fing ich erneut an und schaute in die Augen meines Mannes. „Es ist so lange her, dass wir zusammen etwas unternommen haben. Findest du, dass es Zeit wird?"

„Dalya.", er sieht mich ernst an. „Wer macht diese ganze Arbeit dann?"

Ich rollte genervt meine Augen. „Natürlich. Du hast Recht."

„Jetzt schiebst du wieder Drama!", sagte er
auch genervt und ich lachte spöttisch auf. „Natürlich, ich schiebe immer Drama. Ich gehe schlafen. Gute Nacht."

„Dalya.", er packte mein Handgelenk und sieht in meine Augen. „Komm schon."

„Ist in Ordnung, Can. Arbeite du weiter.", ich löste seine Hand von meinem Handgelenk und laufe ins Schlafzimmer. Ich höre ihn hinter mir seufzen, doch ignorierte es vollkommen. Im Badezimmer machte ich meine tägliche Abendroutine, heißt Zähne putzen, Gesicht waschen und Serum auftragen. Ich zog mich bis auf die Unterwäsche aus und warf die Sachen, die ich anhatte in den Wäschekorb.
Als ich unser Bad verließ, kam Can gerade ins Zimmer hinein und nur einen kurzen Moment hafteten seine Blicke auf meinem Körper, doch er ging aufs Bett zu und ich neben an ins Ankleidezimmer.

Jeder Mann wäre gekommen und hätte seine Frau geküsst, aber Can war nicht so. Er küsste mich nichtmal richtig, berühren tat er mich auch garnicht. Ich zog mir mein Nachthemd und lege mich nur wenige Minuten später ins Bett.

Can war im Badezimmer und duschte, ich konnte das Wasser runter raspeln. Ich schloss meine Augen und kuschelte mich in die Decke ein, dass war ich Dalya Serez, die eine langweilige und unromantische Ehe führte.

[...]
Freitagmorgen, 21.02

„Lass mich.", murmelte ich verschlafen am nächsten Morgen und ließ meine Hände an seine Krawatte wandern, damit ich sie binden konnte, denn Can brauchte immer so lange.

Ich strich ihm sein Hemd gerade, richte seinen Kragen und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. „Ist alles gut zwischen uns?"

Seufzend nickte er. „Solange wir, dass gleiche Bett teilen ist alles gut, denn es fängt erst an, wenn wir die Betten trennen."

Nur eine Frage der Zeit, dachte ich mir, doch lächelte ihn nickend an. „Ich gehe jetzt zur Arbeit. Wir sehen uns heute Abend.", er gab mir einen Kuss auf die Stirn wie immer und ließ mich alleine in unserem Schlafzimmer.

Ich ging seufzend ins Badezimmer und sprang schnell unter die Dusche. Föhnte anschließend meine Haare, die mir bis unter mein Schlüsselbein gingen. Ich machte mir einen Seitenscheitel, schminkte mich dezent wie immer, dass übliche halt.

In einem Handtuch gekleidet, zog ich mir eine schwarze Enge Hose aus Leder an und ein weißes Hemd, welches am Rücken bedruckt war. Schnell schnappte ich mir meinen schwarzweiß karierten Mantel ehe ich aus dem Zimmer herausging.

„Alina, ich gehe auch. Wir sehen uns spätestens heute Abend, wenn Can zurück kommt!", rief ich durchs Haus und schloss die Tür hinter mir zu. Alina war unsere Haushälterin, denn Can bestand drauf, dass wir eine hatten, es war mir eigentlich egal.
Ich hätte auch alles alleine geschafft, aber der Herr sah es anders.

[...]

„Schönen Tag noch", wünschte ich der Verkäuferin als sie mir meine vollgepackten Tüten wieder gab. In den sich meine Farben, Pinsel, Stifte und Blöcke befanden. Glücklich verließ ich den Laden und lief zu meinem Auto.
Sowas macht mich einfach mehr als nur glücklich.

„Dalya!", hörte ich jemanden meine Namen hinter mir rufen. Ich drehte mich fragend um. „Du bist es ja wirklich!"

„Selinay.", lächelte ich und ließ die Tüten auf dem Boden neben meinem Auto fallen. Sie kam lächelnd auf mich zu und nahm mich in ihre Arme. „Wie viele Jahre sind es her? Fast fünf oder?"

„Zu lange.", seufzte ich und erwiderte die Umarmung. „Warte mal.", sie ging ein Schritt zurück. „Lass mich dich mal ansehen.", sie schaute in meine grünen Augen. „Du siehst immer noch so toll aus wie vor paar Jahren!", ihr Blick fiel auf meinen Verlobungsring.

„Nein.", mit großen Augen schaute sie in meine Augen. „Du hast geheiratet?"

Ich nickte. „Genau, dass habe ich getan. Hast du etwas vor? Wenn nicht, komm mit zu mir. Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen."

„Gerne.", sagte sie und wir stiegen in mein Auto ein. „Wirklich gerne, es ist so lange her."

„Wie heißt er? Warte! Wie heißt du jetzt mit Nachnamen?"

„Can.", sagte ich. „Und jetzt heiße ich Serez. Erzähl du! Wie war es in Amerika? Gibt es jemanden bei dir? Wann bist du zurück?"

„Amerika war anstrengend, aber ein Traum. Nein niemanden, was besser so ist. Gestern erst, wollte ich mich bei dir melden, habe ich mir sogar heute morgen noch gedacht, siehst du? Das Schicksal hat uns wieder zusammen geführt.", lachte sie laut und wie immer fühlte ihre laute Lache das gesamte Auto. Wie sehr ich ihr Lachen vermisst hatte!

Du hast Recht! Wie schön dich wieder hier zu haben.", lächelte ich und bog nach rechts ab.

„Und wie ist es? Unsterblich verliebt zu sein? Eine Ehe zu führen? Das muss doch alles unglaublich sein!"

„Selinay, wir kennen uns seit unserer Kindheit. Du kennst mich.", lachte ich. „Liebe ist Liebe. Ehe ist Ehe."

„Du bist immer noch so langweilig wie vor fünf Jahren."

„Es ist die Wahrheit."

„Nein.", sie klatscht lachend in ihre Hände und aus dem Augenwinkel sehe ich wie sich mich anschaut. „Du müsstest eigentlich sagen : Selinay. Es ist toll verliebt und verheiratet zu sein. Noch toller ist Can, er ist mein Traummann, jemand anderes kann ich mir an meiner Seite nicht vorstellen. Can ist unglaublich."

„Ich liebe Can nicht."

~
So, dass erste Kapitel einer neuen Reise.
Ich freue mich auf alles was kommt🥰❤️

The Affair Where stories live. Discover now