45 | „Schau dich mal um, meine Schöne."

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DALYA
21.04, Dienstagabend

"Er hilft mir und ich ihm", sagte ich und wollte weiter erzählen, doch Arin war schneller als ich. „Und was will er von dir? Will Serkan im Gegenzug eine Nacht von dir? Hast du ja gesagt?", fragte er mich allen Ernstes zornig.

Ich schüttelte entsetzt mein Kopf. „Nicht dein Ernst, Arin? Sehe ich von, da aus als würde ich mit irgendwelchen Typen ist Bett springen?"

Er fährt sich durch die Haare und wollte nach meinem Arm greifen. „So meinte ich das nicht. Du hast mich falsch verstanden!"

„Doch! Genau so meintest du es!", ich lief aufs Haus los. „Verdammt, ich habe dir erst vorgestern gesagt, dass ich dich liebe! Dann rammst du mir das Messer ins Herz und beschuldigst mich mit so etwas! Ich hasse es dich mit Can zu vergleichen, aber er hat es auch immer gemacht!", anscheinend schrie ich wirklich laut, da Lara vor der Tür auftauchte und irritiert zu mir sah. „Wenn es schon in zwei Tagen so ist, dann sollten wir unsere Beziehung mal infrage stellen, denn so kann es nicht laufen und ich möchte sowas auch nicht. Ich möchte nur noch glücklich sein. Ich möchte, dass die Person, die ich liebe mich versteht, akzeptiert und toleriert. Ich habe erst eine toxische Beziehung hinter mir. Sowas kann ich auf gar kein Fall wieder mitmachen dafür fehlt mir die Kraft."

„Ich habe mich wirklich getäuscht in dir, Dalya!", er sieht mich abwertend an. „Ich habe ein ganz falsches Bild von dir. Du bist nie im Leben, die Frau in die ich mich verliebt habe!"

Entsetzt blickte ich ihn seine Augen. „Ist das dein Ernst?"

Hastig schüttelte er seinen Kopf. „Und wie das mein Ernst ist, aber ich danke dir! Du hast mir gezeigt, dass ich Aleyna wirklich liebe."

***

Als mein Körper in Kontakt mit dem Boden kam, öffnete ich schlagartig meine Augen. Ich hörte von unten das Lachen von meinen Liebsten. Seufzend rieb ich meine Augen. „Es war alles ein Traum", murmelte ich und atmete aus. Serkan war nicht hier. Er hat mir Angebot gemacht und mich auch nicht auf die Wange geküsst. Arin hat mir diese Dinge nicht an den Kopf geworfen. Er hat mich nicht verurteilt, wie es Can immer getan hat. Ich stand auf und sah mich im Atelier um. Laras Zeichnungen waren fertig und sie sahen fantastisch aus. Wahrscheinlich bin ich eingeschlafen als wir die Pizza gegessen haben. Ich bin doch nicht einzige, die jedes Mal nachdem essen müde wird und sofort einschläft.

Einatmend lief ich runter und lächelte, als ich Arin neben Helin sitzen sah. „Guten Morgen, Schlafmütze", lächelt er und alle sehen zu mir.

„Guten Morgen", grinste ich und sah hinaus. Es war draußen bereits dunkel. Ich begrüßte erst seinen Bruder, der neben meiner Schwester saß und anschließend Arin. „Spazieren wir ein wenig?", fragte ich ihn.

„Sicher doch, Frau Kaya.", er steht auf und läuft vor.

„Die Zeichnungen sehen super aus, Lara.", ich drückte schnell meine talentierte beste Freundin und sie lacht glücklich. „Wir sind ein gutes Team, Dalya."

Ich nickte und lief vor die Haustür, wo bereits Arin auf mich wartete. „Wann bist du gekommen?"

„Vor einer halben Stunde", antwortet er und reicht mir seine Hand, die ich lächelnd mit meiner verschränkte. „Ganz dünnes Eis, wenn uns jemand so sieht", sagte ich, während ich auf unsere Hände schaute. „Dieses Risiko gehe ich aber ein."

„Ich erst", sagte er und führt meine Hand zu seinen Lippen. „Für dich gehe ich jedes Risiko ein.", er küsst sanft meinen Handrücken und lächelt mich an.

„Ich habe von dir geträumt", sagte ich und lehnte mein Kopf an seinen Arm, während wir liefen. „Es war schrecklich. Du hast mir so viele gemeine Sachen an den Kopf geworfen."

„Ich würde sowas niemals machen", fängt er an und lacht leise. „Ich bin immer noch ein Polizist. Hast du das vergessen? Ich höre erst immer zu, dann entscheide ich, aber möchtest du darüber sprechen?"

„Ich weiß, du bist nicht der Arin aus meinem Traum und möchte ich nicht. Ich habe das Gefühl, wenn ich das schlechte einmal ausspreche, dann passieren schreckliche Dinge, deshalb lassen wir das lieber sein."

„Wie du magst", antwortet Arin und bleibt stehen. Lächelnd sieht er in meine Augen. „Möchtest du mich am Freitag auf eine Feier begleiten? Es sind zwei sehr besondere Menschen für mich."

Ich seufzte. Natürlich möchte ich das, doch Arin und ich hatten trotz allem eine Affäre. Wenn uns jemand zusammen sehen würde, würde das für uns beide nicht gut enden. „Es ist eine Feier unter Freunden und Familie. Mach dir keine Sorgen", sagte Arin als könnte er meine Gedanken lesen und nimmt meine andere Hand auch zwischen seine Finger.

„Okay gut. Ich komme gerne mit", lächelte ich und auch er lächelt mich breit an.

„Wohin gehen wir denn?", hackte ich nach.

„Das sind zwei sehr alte Freunde von mir. Sie haben drei Söhne und eine Tochter. Anfangs war sie seine Assistentin, doch mittlerweile sind die beiden verheiratet. Sie hatten auch eine indirekte Affäre", lachte Arin. „Es war zwischen den beiden wie bei uns. Seitdem ersten Tag an war etwas zwischen ihnen, doch bis sie wirklich zusammen gekommen sind, hat es lange gedauert. Sie hatte nicht so viel Mut wie du. Sie ist nach London gegangen und erst bei einem Unfall, wo sie fast ums Leben gekommen wäre, hat sich alles verändert. Jetzt sind sie glücklich verheiratet."

„Vielleicht haben wir ja das gleiche Glück", grinste ich und Arin nickte. „Sobald ich geschieden bin, wird alles einfacher in der Zukunft, das versichere ich dir."

„Auf jeden Fall", sagte ich lächelnd. Ich hatte etwas Angst vor der Zukunft, doch irgendwo nahm Arin mir die ganze Angst weg. Neben Arin war alles unwichtig. Alle meine Ängste existierten neben ihm nicht. Ich fühle mich einfach so sicher und geborgen neben ihm.

„Möchtest du was zu trinken?", fragte Arin als wir vor einem Kiosk vorbei liefen. Ich schüttelte grinsend den Kopf. „Nein, aber ein Eis."

Lächelnd ging er hinein und ich beobachtete ihn währenddessen, doch mein blödes Handy musste mich dabei stören. Seufzend holte ich es raus.

Unbekannte Nummer.

Ich drückte die Nummer weg und sah wieder zu Arin, doch mein Handy gab erneut ein Ton von sich, diesmal war es einfache Nachricht.

Schau dich mal um, meine Schöne.

Verwirrt schaute ich mich um, doch sah weit und breit keinen Menschen bis jemand die Fernlichter von einem schwarzen Auto an und aus machte. Im selben Moment ging auch das Fenster von dem Auto runter.

„Can.", ich schloss meine Augen und öffnete sie wieder um sicherzustellen, dass ich nicht träume, doch er saß wirklich weiter weg in dem Auto und sieht grinsend zu mir.

„Dein Eis. Du hast mal erwähnt, dass du Kaktus Eis magst, dass ...", als er in mein Gesicht sieht verändert sich sein Gesichtsausdruck. „Alles in Ordnung? Du siehst so blass aus?"

„Er ist wieder raus. Seine Anwälte haben es geschafft ihn raus zu kaufen aus dem Gefängnis."

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