23 | umgebracht

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DALYA
Freitagabend, 06.03

„Ich fühle mich zu dir hingezogen. Unsere Gespräche machen mich glücklich. Deine Worte berühren meine Seele. Ich fühle mich sicher und habe Spaß mit dir. Ist das, Antwort genug, Arin Demir?"

„Das ist mehr als Antwort genug, Dalya Kaya."

„Wie kannst du so offen mit mir reden? Ist..."

„Er ist nicht zu Hause", unterbrach ich Arin und hörte ihn leise lachen.

„Geht er dir fremd?"

„Sicherlich. Tue ich doch auch.", am Ende der Leitung hörte ich ein lautes Seufzen und er entschied sich anscheinend zu schweigen, denn es kam kein Ton von Arin.
Natürlich schwieg er, was sollte er denn sagen?

„Wir haben uns geküsst, das ist schon Fremdgehen", sagte ich und Arin sagte etwas, was mein Herz schneller schlagen ließ. „Mal abgesehen davon, eine Nachricht, die man löscht, ist es schon."

„Ich hoffe, dass du weißt, dass es nicht dein Körper ist, der mich zu dir zieht. Kein Thema, du bist wunderschön, doch dein Charakter ist es, du bist es. Deine Seele ist der Grund, weshalb ich Dalya Kaya nicht aus meinem Kopf kriege. Iyi geceler. Schlaf gut.", mit diesen Worten legte er auf und ich hielt mein Handy an mein Körper. Wie toll kann ein Mensch nur sein? Wie kann man nur so gut mit Worten umgehen?
(Gute Nacht.)

Samstagmittag,07.03

„Was macht er eigentlich beruflich?", fragte meine Schwester Helin und Lara lachte laut auf.

„War ja klar, dass du danach fragst."

Helin zeigte Lara, die Zunge und zuckte mit den Schultern.

„Bestimmt arbeitet er wie der Rest, der Familie im Holding", antwortete ich und Pelin schüttelt ihren Kopf.

„Sein Bruder, also Kenan hat mal erwähnt, dass er ein Kommissar ist."

„Was?", sagten Lara, Helin und ich gleichzeitig.

„Pelin man! Das sagst du jetzt?", sagte Helin augenrollend. „Das ist verdammt gefährlich, Dalya."

„Er könnte, der Sache auf den Grund gehen. Na ja, dann würde er alles vielleicht herausfinden.", ich nickte Lara zu und ein mulmiges Gefühl kam in mir hoch.

„Ich denke nicht, dass er irgendwas herausfinden wird. Sonst hätte er doch ihr gesagt, dass er Polizist ist oder irgendein Anzeichen gegeben", sagte Pelin und Helin zeigte ihr einen Vogel.

„Spinn nicht rum! Er hat es ihr nicht gesagt, damit er alles erst herausfinden kann, danach wird Arin mit Dalya sprechen!"

„Wir finden es einfach raus!", rief Lara dazwischen. „Ob er als Polizist arbeitet oder im Holding."

[...]

„Wir gehen jetzt einfach rein und fragen nach, Arin Demir und ihr wartet hier", sagte Helin und ich nickte. Lara und meine Schwester liefen aufs Revier zu.

„Gott, was tue ich hier?", ich strich meine Haare nach hinten und sah zu Pelin. „Er ist Polizist! Wir sind so unnötig hier, Dalya."

„Er könnte, die Wahrheit herausfinden und mich verurteilen", murmelte ich seufzend.

„Er würde dich niemals verurteilen", lächelte Pelin mich an und ich schüttelte meinen Kopf. „Dann würde er seine Lizenz verlieren, wenn er es geheim hält."

Pelins Handy klingelt. „Helin ruft an."

„Mach Lautsprecher an!", forderte ich sie auf und atmete aus.

„Dalya. Er arbeitet hier Vollzeit. Arin ist also Polizist und sogar Vorsitzender."

„Dalya?", ich schaute hoch und sah Arin nur zwei Meter weiter wegstehen. Er trug eine Uniform, die verdammt heiß saß.
Jedoch bestätigte sie mir auch, dass er wirklich ein Polizist war.

„Was machst du hier?"

Hatte er das Telefonat gehört?

„Du hast nie erwähnt, dass du Polizist bist?", stellte ich ihm die Gegenfrage mit einer festen Stimme.

„Ich wusste nicht, dass es wichtig ist."

„Ist es eigentlich nicht, aber hat es einen Grund, weshalb du es von mir geheim hältst?"

„Es kam nie dazu."

„Vielleicht kam die Situation nicht, weil du mir ja nach spionierst oder Can", fuhr ich ihn an. „Vielleicht hast du es mir genau aus dem Grund nicht gesagt."

„Dalya", hörte ich Laras Stimme,die mich mit ihrem „Beruhig dich." Blick anschaute.

„Okay", sagte Arin und fuhr sich durch die Haare, ehe er mich am Handgelenk packte und ins Revier zog. „Lass los", zischte ich. „Du ziehst die ganze Aufmerksamkeit auf uns!"

„Keine Sorge. Hier sind wir sicher.", sagte er und ich bemerkte schnell, dass das Revier leer war. Es war nur eine Frau hier....Fulya! Sie arbeitete auch hier?

Arin öffnet die Tür eines Büros, lässt mein Handgelenk immer noch nicht los. „Setz dich.", er zieht seinen eigenen Bürostuhl vor und sieht mich fordernd an. „Na los."

Seufzend setzte ich mich hin und Arin öffnet eine Schublade, holt einige Mappen heraus, die er vor mich hinlegt. „Ich habe nichts zu verheimlichen, hier siehst du alles.", mit seinem Finger zeigt er auf die Blätter.

„Du spionierst mir also nach!"

Arin rollt grinsend seine Augen. Was ist daran so lustig? Er legt seine Hände an den Armlehnen des Stuhls ab und lehnt sich mit dem Kopf zu mir herunter. „Tue ich. Also dir eigentlich weniger, aber hinter Can bin ich wirklich dran.."

„Du könntest dich an meiner Vergangenheit verbrennen, wenn du weiter nach etwas suchst."

Ein kleines Lächeln zierte Arins Lippen und seine rechte Hand wandert sanft auf meine Wange, die er sanft berührt. „Ich bin bereit dafür, dich von diesem Mann zu trennen, damit wir eine Zukunft haben."

„Ich bin nicht bereit, dass du meinetwegen in den Dreck gezogen wirst", sagte ich und nahm seine Hand von meiner Wange, die ich jedoch nicht losließ, sondern drückte. „Dalya, hilf mir, damit alles schneller geht. Erzähl mir, wieso du bei diesem Mann bleibst."

„Die Mädels warten", ignorierte ich seine Aufforderung um von damals zu erzählen.

„Deine Schwestern und deine beste Freundin", fing er an und lächelt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie alles wissen. Also denke ich nicht, dass sie ein Problem damit haben, wenn Sie auf dich warten müssen", fuhr Arin fort und ich drückte ihn ein wenig weg, damit ich aufstehen konnte.

„Wir müssen noch einiges erledigen. Ich muss los!"

„Dalyaaaa!", seufzte er laut. „Sprich mit mir!", seine Blicke flehten mich an. Seine Augen schauten mit so viel Geduld und Liebe zu mir. „Für uns. Lass mich dir helfen."

„Du wirst ein falsches Bild von mir haben."

„Wie schlimm kann es bitte sein, dass so etwas passiert?", schmunzelt Arin und ich nickte leicht lachend. Es ist sehr schlimm...

„Ich habe jemanden umgebracht, Arin."

The Affair Where stories live. Discover now