44 |"...infrage stellen...."

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DALYA
21.04, Dienstagmittag

„Nein, Lara. Nicht so.", ich nahm ihr den Stift aus der Hand und zeichnete los. „So sieht es besser, wenn der Schlitz hier anfängt und nicht da.", ich zeigte auf die Zeichnung mit meinen Fingern.

Es klingelte an der Tür. Grinsend sprang ich auf. „Die Pizza ist da. Mach du weiter", sagte ich schnell und lief zur Tür.

Lächelnd öffnete ich die Tür, doch es war nicht der Lieferant, sondern Serkan schon wieder.

„Serkan?", verwirrt blickte ich ihn seine Augen. „Was machst du hier."

„Wir müssen reden", sagte er und sah sich um. „Können wir irgendwo in Ruhe sprechen?"

Ich nahm mein Hausschlüssel, schloss die Haustür und ging mit ihm in den Vorgarten. „Ich höre."

„Ich werde nicht um den heißen Brei reden. Ich weiß von Arin und dir. Can hat es mir erzählt und er möchte, dass ich euch im Auge behalte und Beweise sammle. Es wird nicht gut ausgehen, Dalya. Einer von Ihnen wird sterben, das waren Cans Worte. Entweder er oder ich, meinte Can heute zu mir.", seufzte er und fährt sich durch die Haare. „Can denkt, dass ich ihm helfe, aber das tue ich nicht. Er soll bleiben, wo er ist. Nach allem was er dir angetan hat."

Er schaut mir lächelnd in die Augen. „Ich möchte, dass du glücklich wirst.", vorsichtig nimmt er meine Hand in seine. „Und das ist nur ohne Can möglich, doch du weißt selbst, dass du es mit Arin nicht schaffst."

„Was soll das bedeuten?", ich entzog ihm meine Hand und verschränkte meine Arme vor der Brust. Fragend blickte ich ihn an und er lächelte. „Arin Demir, er ist ein Beamter."

„Na und?", ich runzelte die Stirn.

„Er wird sich immer an die Regeln halten. Er arbeitet für den Staat, aber ich? Mit mir könntest du Can besiegen. Du wärst ihn wirklich los. Ich komme an Menschen dran, an die Arin niemals ran kommen könnte.", und nun fiel mir die dunkle Arbeitswelt von Can ein. Serkan und Can arbeiteten zusammen. Deswegen würde er auch an diese Menschen gelangen, aber Arin nicht.

„Ich habe ein Angebot für dich", einatmend sieht er tief in meine Augen. „Du hilfst mir bei meinen Geschäften und ich sorge dafür, dass Can niemals rauskommt, denn wie es aussieht tun seine Anwälte alles dafür, damit er frei gesprochen wird."

„Was heißt helfen bei deinen Geschäften?", hackte ich nach.

„Ich weiß wie gut du mit Zahlen und Finanzen bist. Can hat immer davon geschwärmt", lächelte er und wie aus dem nichts spürte ich seine Lippen auf meiner Wange. Ich sah ein Auto durch die Einfahrt fahren. „Überlege es dir und sag mir Bescheid bis ans Ende der Woche. Es würde mich freuen, wenn es unter uns bleibt."

Benommen sah ich ihm hinterher. Schnell steigt er in sein Auto und fährt weg. Als ich eine Tür fest zu knallen hörte, zuckte ich zusammen. „Geh du schonmal rein, Kenan", nahm ich Arins Stimme wahr.

Ich drehte mein Gesicht zu ihm und schluckte. Hatte er gesehen, dass Serkan meine Wange geküsst hat? „Was hat er hier zu suchen?"

„Ich wusste nicht, dass du kommst", sagte ich und versuchte zu lächeln.

Er lacht spöttisch auf. „Dalya, ich merke schon, dass du versuchst, das Thema zu ändern, aber nicht mit mir."

„Nein. Ich war nur überrascht, als ich dich gesehen habe", sagte ich ehrlich und hinterfragte auch den Abstand zwischen uns, den er einhielt, als hätte ich irgendeine Infektion, die ansteckend ist.

„Gut, dann frage ich so, wieso küsst dieser Kerl dich?"

Ich schüttelte meinen Kopf. „Er wollte.", ich hielt die Luft an.

„Was wollte er, Dalya!", schrie Arin plötzlich und ich zuckte erneut zusammen.

„Schrei mich nicht an!", rief ich sauer. „Er möchte mir helfen!"

„Achso, deshalb küsst er dich!", zischte Arin und kommt langsam auf mich zu. „Würde ich alle Leute küssen, denn ich helfe, dann ohooo...."

„Er hat mich einfach auf die Wange geküsst, als er sich verabschiedet hat", seufzte ich laut auf. „Bevor ich reagieren konnte, war Serkan weg."

„Ich ignoriere mal die Tatsache, dass er deine Wange geküsst hat", sagte Arin spöttisch lachend und verschränkt seine Arme. „Wie will er dir denn helfen?"

Ich überlegte, was ich ihm sagen sollte. Mein Herz und Verstand wollten ihn nicht anlügen. „Suchst du dir jetzt eine passende Lüge aus? Wenn ja, dann muss ich dich enttäuschen. Ich erkenne es an deinen Augen, wenn du lügst. Kurzer Reminder mein Schatz, ich bin Polizist."

"Er hilft mir und ich ihm", sagte ich und wollte weiter erzählen, doch Arin war schneller als ich. „Und was will er von dir? Will Serkan im Gegenzug eine Nacht von dir? Hast du ja gesagt?", fragte er mich allen Ernstes zornig.

Ich schüttelte entsetzt mein Kopf. „Nicht dein Ernst, Arin? Sehe ich von, da aus als würde ich mit irgendwelchen Typen ist Bett springen?"

Er fährt sich durch die Haare und wollte nach meinem Arm greifen. „So meinte ich das nicht. Du hast mich falsch verstanden!"

„Doch! Genau so meintest du es!", ich lief aufs Haus los. „Verdammt, ich habe dir erst vorgestern gesagt, dass ich dich liebe! Dann rammst du mir das Messer ins Herz und beschuldigst mich mit so etwas! Ich hasse es dich mit Can zu vergleichen, aber er hat es auch immer gemacht!", anscheinend schrie ich wirklich laut, da Lara vor der Tür auftauchte und irritiert zu mir sah. „Wenn es schon in zwei Tagen so ist, dann sollten wir unsere Beziehung mal infrage stellen, denn so kann es nicht laufen und ich möchte sowas auch nicht. Ich möchte nur noch glücklich sein. Ich möchte, dass die Person, die ich liebe mich versteht, akzeptiert und toleriert. Ich habe erst eine toxische Beziehung hinter mir. Sowas kann ich auf gar kein Fall wieder mitmachen dafür fehlt mir die Kraft."

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