49 | „Dalya, was tust du nur..."

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DALYA
06.05, Donnerstagmorgen

„Wohin gehst du?", abrupt drehte ich mich um und sah meine Mutter hinter mir stehen. Sie schaut auf ihre Armbanduhr. „Ist es nicht zu früh für dich?"

Es war kurz nach 7.30. Sie hatte recht. Normalerweise würde ich niemals so früh aufstehen. „Bald steht die Show an. Es gibt noch so viel zu tun."

„Ich hoffe du verheimlichst uns nichts, Dalya.", meine Mutter sieht skeptisch zu mir und ich seufzte. „Keine Sorge. Ich komme schon zur recht, mein Herz.", ich gab ihr ein Kuss auf die Wange und verließ anschließend mit schnellen Schritten das Haus.

Sobald ich mit dem Auto losfuhr, erkannte ich das weiße Auto hinter mir.

Kian.
Seit der Trennung mit Arin folgte er mir gefühlt überall hin und wahrscheinlich dachte er, dass ich nichts davon weiß. Doch ich war nicht dumm.
Ich hatte es nur wenig später bemerkt.
Noch konnte er mir folgen, wenn es gefährlich wird, dann musste ich ihn loswerden, weil ansonsten würde mein Plan scheitern und das durfte keinesfalls passieren. Eine kurze Zeit später hielt ich vor einem Café an.

„Dalya, wie immer bist du unpünktlich.", ich schaute genervt in seine Augen. „Can, wie immer bist du ekelhaft."

Ich setzte mich vor ihm hin. „Ich habe die Nachrichten gesehen und sehe, dass dein Unternehmen wieder an Wert gewinnt."

„Und ich halte mich von deiner Familie fern, wie es abgemacht war. Natürlich auch von deinen Freunden."

„Richtig", sagte ich einatmend.

„So lange du dich von ihm fern hältst, halte ich mein Versprechen, Dalya."

„Können wir uns morgen Abend sehen?", frage ich und er runzelt die Stirn zusammen.

„Warum?"

„Bitte.", alles ein Teil meines Plans.

„Wenn das dein Wunsch ist, dann selbstverständlich."

„Okay. Ich schreibe dir wann und wo.", ohne mich von ihm zu verabschieden, fuhr ich ins Atelier. Ich machte alle meine Aufgaben für die Show fertig, das war ich Lara schuldig. Meine beste Freundin verdiente die beste Show. Sie war so erfolgreich in ihrem Job und ich wusste auch, dass man ihren Namen nach dieser Show überall lesen wird. Sie ist die beste Designerin.

Am Abend trommelte ich meine engsten Freunde zusammen und wir aßen gemeinsam. „Auf euch", sagte Ayaz und sieht Lara und mich grinsend an. „Wer weiß, Lara. Vielleicht bald auf uns."

Ich lachte und hob mein Glas an um anzustoßen. Ich hoffe wirklich, dass aus den beiden in der Zukunft etwas wird. Ayaz gab überhaupt nicht auf. Ich würde mich unglaublich freuen für sie, denn ich wüsste meine beste Freundin ist in guten Händen.

07.05, Freitagmorgen

Auch an diesem Morgen stand ich früh auf und bereitete Frühstück für meine Familie vor. Als wir dann gemeinsam am Tisch saßen, hatten wir wirklich alle viel Spaß. Meine Eltern sind die tollsten Menschen auf der Welt. Sie versuchten mich überall wo es geht zu unterstützen und sind immer für mich da.

„Ihr braucht heute nicht auf mich zu warten. Lara und ich müssen noch die letzten Dinge für die Show machen", teilte ich meinen Eltern mit. Nach dem Essen fuhr ich meine Schwestern zur Universität und hielt Ihnen eine Predigt, wie wichtig die Uni ist.

„Geh vor, Pelin. Ich komme sofort. Guck dein Boy wartet schon.", ich gab meiner Schwester ein Kuss auf die Wange und lächelte sie an.

„Wieso verabschiedest du dich?", fragte Helin ernst, sobald ihr Zwilling weg war und sieht zu mir, während ich das Lenkrad fest in der Hand hielt.

„Tue ich nicht..."

„Ich weiß nicht was in deinem Kopf vorgeht, aber sei vorsichtig, Dalya Kaya. Ich vertraue dir. Du verdienst das beste der Welt."

„Du erst. Pass auf alle auf. Am meisten auf Pelin. Sie ist naiv und vertraut schnell. Lass nicht zu, dass sie verletzt wird."

Helin schüttelt skeptisch ihren Kopf. „Du machst mich wahnsinnig.", mit diesen Worten stieg sie aus dem Auto aus. „Mach nichts, was du später bereuen wirst."

HELIN

Ich wartete darauf, dass Dalya mit dem Auto nicht mehr zu sehen ist und lief kurz danach zur nächsten Bushaltestelle.

Ich muss mich um etwas kümmern, Pelo. Wir sehen uns nachher.

Ich kannte Dalya zu gut. Sie würde etwas tun. Gestern Abend war sie mit Lara und Ayaz aus. Heute Morgen hat sie ein tolles Frühstück für uns vorbereitet und hat uns eine Predigt im Auto gehalten. Das macht sie alles nicht ohne Grund. Es war wie eine Art Verabschiedung auf ihrer Art.

„Hallo", sagte ich angekommen. „Ich würde gerne mit Herrn Demir sprechen."

„Gerade aus durch", sagte die Frau lächelnd und ich folgte ihren Anweisungen. Ich klopfte an der Tür und als ich Arins Stimme wahrnahm, trat ich hinein.

„Helin?", überrascht schaut er mich an. „Was tust du hier?", mein Blick fiel auf das Paar, die ebenfalls im Raum waren. „Keine Sorge, das ist Devin.", er zeigt auf den Mann. „Und das ist seine Freundin Cécilia. Du kannst neben Ihnen sprechen. Sie wissen Bescheid."

Wissend nickte ich. „Dalya hat etwas vor. Ich weiß noch nicht was, aber sie plant etwas. Ich wusste nicht zu wem ich gehen soll, aber du bist der einzige, der Dalya aufhalten kann. Bitte Arin. Du musst etwas tun. Wenn nicht du, wer dann?"

„Wie kommst du denn darauf, dass sie etwas vorhat?", frage Cécilia. Ich erzählte Ihnen von meinen Beobachtungen und Arin seufzte laut auf.

„Und wo ist sie jetzt?", fragte Devin.

„In ihrem Atelier. Kian folgt ihr seit Wochen schon, doch ihm ist nichts Auffälliges aufgefallen."

„Ich glaube, dass sie das weiß. Sie schaut so oft in den Rückspiegel in letzter Zeit gefühlt alle drei Sekunden."

„Was schlägst du vor, Devin?", fragte Arin und dieser lachte dunkel. „Wir fangen bei dem Problem an und lösen es direkt aus der Wurzel."

„Wollt ihr ihn umbringen?", fragte ich und meine Augen wurden ganz groß. „Ich bin dabei! Hauptsache meine Schwester ist diesen Typ los."

„Nein. Wir bringen niemanden um", grinste Devin und blickt dabei zu seiner Freundin, die ihre Augen rollt. „Ein Tod ist für manche Menschen ein Geschenk, Helin. Can wird leiden, das verspreche ich dir und deine Schwester wird ihn loswerden."

„Du sprichst irgendwie aus Erfahrung. Sollte ich Angst haben?", antwortete ich Devin.

„Das ist die Masche", lächelte Cécilia und sieht danach zu ihren Freund. „Gut. Wo fangen wir an?"

„Du hältst dich raus, meine Liebe und gehst jetzt schön zur Universität. Du hast bestimmt Vorlesungen", sagte Arin lachend. „Ich kann deiner Schwester so einiges erklären, aber nicht, wenn dir etwas zustößt."

„Das ist gemein", seufzte ich und Arin wollte etwas sagen, doch die Tür ging auf und jemand platzt ins Büro.

„Ich habe sie verloren, Boss! Sie hat auch den Chip wahrscheinlich gefunden und abgemacht. Ich weiß nicht, wo sie sich befindet. Ihr Handy ist aus, sodass ich dadurch auch kein Signal bekomme."

„Dalya, was tust du nur...", sagte Arin und ich konnte aus seiner Stimme die Verzweiflung und Angst heraushören....

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