39 | nochmal und wieder

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ARIN
2.04, Donnerstag 7.30 Uhr

„Ich habe nicht mit Dalya geschlafen.", sagte ich gelassen. „Im Gegensatz zu dir will ich nicht ihren Körper, sondern ihr Herz und ich werde es auch kriegen.", und trank ein Schluck Wasser.

„Lande ich im Gefängnis, landet sie auch dort."

Ich lachte laut auf und schlug die Mappe auf. „Meinst du den Mord? Den du auf Dalya schieben wolltest?", ich legte die Unterlagen vor seine Nase. „Devin Desmond lässt grüßen."

Can schaut sich die Unterlagen und zuckt mit den Schultern. „Ich habe Videoaufnahmen."

Ich nickte. „Und ich habe die Backstage Aufnahmen, Can. Diesmal ist es wirklich vorbei. Du hast drei Strafanzeigen am Hals hängen", sagte ich kopfschüttelnd. „Die Gewalt an Dalya...."

„Arin! Du träumst zu viel. Ich komme hier raus! Siehst du nicht, wer ich bin? Ich habe so viele Anwälte und mit ein wenig Geld bin ich hier raus. Kommen wir zu Dalya.", er unterbrach mich lachend und sieht teuflisch zu mir. „Ich werde mich niemals von ihr trennen und ich versichere dir, dass ich ihr nochmal und wieder weh tun werde."

„Ich werde es nicht zulassen, dass du sie berührst", sagte ich entschlossen und haute mir der Faust auf den Tisch. „Ich breche dir all deine Finger, wenn du ihr auch ein Haar krümmst."

Can verschränkt grinsend die Arme vor der Brust. „Ein Tipp von mir, Arin. Fessel sie und dann kannst du sie....."

Und das war die rote Grenze. Ich stand auf und packte ihn am Kragen. „Vergewaltigen", beendete er und ich schlug mitten in sein Gesicht. „Bist du ein Mann? Wenn du sowas tust? Ben senin adamlığına tükürürüm o zaman!" (Ich spucke auf deine Männlichkeit, wenn es so ist!)

„Arin! Verdammt!", ich hörte Kians Stimme als ich mit Cans Gesicht beschäftigt war. Kian zog ihn von mir weg und sieht mich fassungslos an. „Du bringst dich in Schwierigkeiten!"

„Eben!", hörte ich ihre Stimme. Ich drehte mich zu Dalya und sah sie am Türrahmen stehen. „Sieh dir das an. Das Traumpaar ist vereint."

Seufzend packte ich Dalya am Handgelenk und zog sie heraus. Erst oben auf der Terrasse ließ ich ihr Handgelenk los und fuhr mir durch die Haare. „Ich bringe ihn einfach um. Ehrlich."

DALYA

Arin ging auf der Dachterrasse auf und ab. „Gott für wen hält er sich, dass er so mit mir spricht? Ich bin doch kein Mensch, wenn ich diesen Mann einfach weiter leben lasse."

Er bleibt stehen und sieht zu mir. „Ich verstehe es einfach nicht.", er lachte spöttisch auf und schüttelt seinen Kopf. „Ich habe Angst dich zu berühren, weil ich dich nicht verletzten will, dann kommt er und sagt mir, dass ich dich fesseln soll und."

Arin hielt die Luft an und ich schaute hoch, um die Tränen zu unterdrücken. Ich wusste nämlich, was Can danach gesagt hat. „Ich bringe ihn wirklich um.", er lief zur Tür.

„Arin.", doch ich hielt ihn an seiner Hand fest und stoppte ihn. „Bitte, Arin. Ich will nicht, dass du meinetwegen in Probleme gerätst."

„Es wird schon nichts passieren! Ich kenne da jemanden, der ihn ohne Probleme aus dem Weg räumen würde, aber..."

„Und ich brauche dich an meiner Seite verdammt nochmal!", unterbrach ich ihn sauer. „Gewalt wird uns nicht weiterbringen! Ich möchte Gerechtigkeit und er wird heute vors Gericht sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er festgenommen wird, aber falls nicht? Er hat so viele Anwälte und Geld! Ich würde mich nicht wundern, wenn sie ihn heute nicht festnehmen! Arin, wärst du heute nicht rechtzeitig gekommen, dann will ich mir gar nicht vorstellen was passiert wäre!"

Vorsichtig legte er seine Hand hinter mein Kopf und zieht mich zu sich. „Dir wird nicht passieren. Versprochen."

Es vergingen einige Stunden. Cans Familie war mittlerweile auch hier. Seine Mutter hat mich angeschrien und wollte auf mich zugehen, doch meine Mutter hat ihr gezeigt, wo es lang geht.

„Ich habe Angst", flüsterte ich und Lara nimmt mich in ihre Arme. „Was wenn sie ihn nicht festnehmen?"

„Doch diesmal ist es wirklich vorbei."- in den nächsten Minuten wurden wir in den Gerichtssaal rein gerufen. Mein Herz hämmerte wie wild. Ich hatte so Angst. Ich sah über meiner Schulter zu Arin, der mich aufmuntert, anlächelte. Der Richter stellte viele Fragen. Can sprach, meine Anwältin und seine Anwälte sprachen. Als der Richter meinen Namen sagte stand ich auf und sah zu ihm. Nervös rieb ich meine Hände an meiner Hose. „Wieso haben Sie so lange geschwiegen?"

Ich schluckte. „Ich", fing ich an doch meine Stimme brach an. Einatmend fing ich erneut an. „Can Serez hat mir nicht nur physisch weh getan. Es war auch psychischer Gewalt. Er hat mich mit meiner Familie erpresst, mit meinen Freunden und hat mir gedroht. Ich konnte nicht egoistisch sein und nur an mich denken. Doch diese Nacht. Wären die Polizisten nicht rechtzeitig gekommen, dann wäre ich heute tot. Ich schweige nicht mehr. Can Serez hat mir die letzten drei Jahre genug weh getan."

Die Zeugen wurden befragt. Can und ich wurden weiter befragt und die Spannung stieg von Minute zu Minute. Ich verstand nicht, wieso es so lange dauerte. Alles sprach gegen Can. Im Gegensatz zu mir hatte Can ganze drei Anwälte, die für ihn kämpften.

„Beschlossen und verkündet", fing der Richter nach Minuten an und wir erhoben uns alle. Meine Anwältin drückte fest meine Hand. Ich atmete ein und aus. Bitte. Bitte. Bitte. „Es wird beschlossen, dass Can Serez eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren...."

Ich atmete erleichtert aus und hörte dem Richter einen Moment lang nicht mehr zu. Ich werde Can endlich los. Er wird mir nicht weh tun können. Es ist alles vorbei! Der Richter entschied auch für unsere Scheidung und nachdem Gerichtsbeschluss durfte er nicht mehr in meine Nähe.

„Es ist vorbei", sagte meine Mama und drückte mich ganz fest. Meine Schwestern taten es ihr gleich nach und mein Blick fiel auf Arin, der mich lächelnd anschaute. „Einen Moment. Ich bin gleich wieder hier."

Ich lief zu ihm und nahm ihn sofort in meine Arme. „Danke. Ohne dich hätte ich es niemals geschafft."

„Herzlichen Glückwunsch, Dalya Kaya. Du hast es ganz alleine geschafft. Ich habe dir nur ein wenig geholfen", lächelnd löste er sich von mir.

„Ein wenig ist übertrieben. Ich bin dir so dankbar, Arin."

„Jetzt haben wir nur noch ein einziges Problem", murmelte er und ich schluckte. Seine Ehe mit Aleyna. „Wir kriegen das hin."

CAN

Als sie mich wegbrachten, sah ich wie Dalya Arin umarmte. Sie lachten beide und sahen dabei unfassbar glücklich aus, aber ich werde es niemals zulassen, dass sie glücklich werden.
Dalya und ein anderer Mann, das ist unvorstellbar. Was hatte ich nochmal gesagt? Wenn sie mir nicht gehört, dann wird sie niemanden gehören. Es ist vielleicht ein neuer Anfang für Dalya und Arin, doch eigentlich war das hier nicht mein Ende.

Es war das Ende von Dalya und Arin.....

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