26 | "Ich bleibe."

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DALYA
Montagnachmittag, 09.03

„Dalya!"

Aleyna.
Doch gibt es ja auch nicht.

„Was tust du hier?", sie kam mit großen Schritten auf mich zu. „Ist etwas passiert?"

Dein Mann ist passiert. „Nichts. Sie haben Can herbestellt, da ich seine Frau bin, musste ich mit."

„Achso. Hast du zufälligerweise meinen Ehemann gesehen?", ich nickte. Lustig, sie nennt ihn immer noch Ehemann.

„Und wo ist er?", fragte sie und bemustertet meine Kleidung. „Immer trägst du weiß. Ist doch langweilig, Dalya."

„Arin ist gerade hier vorbeigelaufen. Außerdem brauche ich keine knalligen Farben um aufzufallen", lächelte ich und befeuchtete meine Lippen. „Wenn du mich entschuldigen würdest.", ich ging an ihr vorbei und grinste.

„Aleyna?", ich drehte mich doch noch einmal um und sah in ihre braunen Augen. „Ich habe gehört, dass ihr euch trennt. Trotzdem nennst du Arin immer noch meinen Ehemann? Erstaunlich. Mir brauchst du nichtS vorzumachen."

„Pass mal auf, Dalya. Nur, weil es in einigen Magazinen steht...."

„Du hast es Can selbst gesagt, also wieso leugnest du es?", unterbrach ich Aleyna und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Aber stimmt ja, du warst schon immer so."

„Du bist....", weiter sprechen konnte sie nicht, da ein Gebrülle anfing am Ende des Ganges. Schnell lief ich los und sah wie einige versuchten Arin und Can zu trennen.

„Can!", rief ich und sehe ihn fragend an. „Kendine gel! Hem suçlusun hem güçlü! Der Anwalt hat gerade angerufen und meinte, dass es nicht so gut aus! Und was tust du? Du gehst auf einen Beamten los! Bravo"

(Du bist schuldig und immer noch so sicher!)

Ich traute mich einen kurzen Moment zu Arin zu sehen und unsere Augen kreuzten sich, doch er runzelte die Stirn als er hinter mir Aleyna erblickte. „Was tust du hier?"

„Ich warte in deinem Büro, Arin.", und schon verschwand sie.

Arin dreht sich zu seinem Kollegen. „In die Zelle mit ihm, sofort. Füg in seine Akte hinzu, dass er auf mich losgegangen ist."

Mert packt Can am Arm. „Los!"

„Ab heute sind wir Feinde", sagte Can und sieht auch zu mir. „Die ganzen Anwälte vom Unternehmen will ich! Wenn es sein muss, die ganze Kanzlei!"

„Los jetzt, Mert!", sagte Arin und Mert ging mit Can weg. Ich seufzte laut auf. „Du wartest hier. Haben wir uns verstanden?"

Er wartete nicht auf meine Antwort und ging in sein Büro. Ich schaute ihm hinterher und überlegte. Tue es doch, sagte mein Unterbewusstsein, aber die andere Hälfte wollte es nicht, aber was hatte ich schon zu verlieren? Nichts.

Also lief ich Richtung Arins Büro, die Tür stand offen und es gab eine perfekte Lücke, um sich zu verstecken.

ARIN

„Was willst du, Aleyna? Wieso tauchst du hier einfach so auf?", fragte ich und atmete aus.

„Im Grunde genommen will ich viel, aber heute...."

DALYA

Aleyna hörte auf zu sprechen und ich konnte ihre Schritte hören, wahrscheinlich läuft sie gerade auf ihn zu. „Aber heute reichst du mir aus."

Ich hielt die Luft an. „Aleyna, wir trennen uns! Ist dir das überhaupt klar?"

„In deinen Träumen trennen wir uns vielleicht, aber nicht im wahren Leben."

ARIN

Ich riss ihre Hand von meiner Wange weg und sah Aleyna genervt an. „Ich war heute bei meinem Anwalt, der hat sich die Papiere angeschaut."

„Komm zum Punkt!"

DALYA

„Zum Punkt kommen. Hmm?", sie lachte laut auf und vermutlich ging sie im Büro hin und her. „Arin Demir ...", sie machte eine viel zu lange Pause und ich biss auf meine Zähne.

„Ich glaube, dass du diesen Punkt vergessen hast. Eigentlich der Wichtigste, aber egal. Deswegen bin ich doch hier."

„Komm verdammt nochmal zum Punkt!", zischte Arin und haute wahrscheinlich irgendwohin, denn ich hörte wie einiges auf den Boden fiel.

„Ein Trennungsjahr, Arin. Erst, dann kannst du dich von mir trennen. Solange wirst du mich nicht los."

Ein Jahr?
Ein Jahr, das ist eine lange Zeit? Eine viel zu lange Zeit...
Ich strich meine Haare nach hinten und nahm tief Luft. Langsam lief ich zurück ins andere Zimmer. Ehrlich Dalya, was denkst du dir eigentlich? Dass dieser Albtraum mit Can aufhört? Dass du dein Arin näher kennenlernen kannst? Du stellst dir doch nicht allen ernstes eine Zukunft mit Arin Demir vor, oder? Can ist dein größter Albtraum, diesen Mann wirst du niemals los! Behalte das immer in deinem Hinterkopf... Eine gemeinsame Zukunft mit Arin....nur in deinen Träumen, Dalya. Ich rieb meine Stirn und atmete ein und aus, die Stimme in meinem Kopf wollte nicht aufhören mir weh zu tun und mich an die Wahrheiten zu erinnern.

„Es hat etwas gedauert, tut mir leid.", ich blickte hoch und sah ihn nun vor mir stehen. Ich lächelte leicht. „Arin? Es wird nichts bringen. Wir sollten aufhören bevor wir anfangen."

„Du willst wirklich aufgeben? Nein, niemals lasse ich das zu."

„Ich bin müde. Ich werde jetzt nachhause gehen."

„Nein? Du wirst nirgendwohin gehen!", sagte er und hielt mich am Handgelenk fest. „Nolur gitme.", er machte mit seiner freien Hand die Tür zu und sieht mir danach tief in die Augen. „Inan bana nolursun. Bitte bleib hier."
(Bitte geh nicht.-----Vertrau mir, bitte.)

Er umfasste plötzlich mit beiden Händen mein Gesicht und wäre es nicht Arin, dann hätte ich jetzt Drama geschoben, weil er einfach mein Gesicht anfasst, aber ich bekam kein Mucks raus. Lächelnd schaute er in mein Gesicht, sanft strich er mit seinem Daumen über meine Haut. Während ich sein Gesicht analysierte, als wäre es das letzte Mal. „Nachdem ich, diese schrecklichen Wahrheiten erfahren habe, kann ich dich nicht mehr alleine lassen. Es wäre egoistisch von mir, wenn ich dich genau jetzt im Stich lassen würde, Dalya.", und wie aus dem Nichts, küsste er meine Wange.

Ein unschuldiger Kuss.
Ein kleiner Kuss auf meiner Wange, der mehr auslöste als tausend Worte.
Es tat schon fast weh, wie sanft er mit mir umgeht.

Ich schaute in seine grünen Augen. „Ich bleibe."

Denn hätte ich gewusst, dass sich mein Leben nach dieser Nacht verändern würde und auch, dass es die letzte Nacht zusammen mit Arin ist, dann hätte ich niemals dieses Polizeirevier verlassen.......

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uPpS.Das war ein gemeiner Cliffhanger... I'm sorry (not sorry).....

The Affair Where stories live. Discover now