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Aufgabe
Jahr 2018, Januar - Korea

„Na komm, ich begleite dich noch mit bis zu dir nachhause, für den Fall, dass diese Idioten wieder auftauchen." Ich bin mir noch nicht sicher, wie nah ich Jeongin an mich heranlassen soll. Er könnte mich nur wieder verletzen.

Hyunjin PoV:

„Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Und du bist dir wirklich ganz sicher, dass er ein Chiyu ist?" Skeptisch sitzt Chan mir am Tisch gegenüber und schwenkt das Blut in seinem Glas etwas hin und her. Ich verstehe ja, dass er alles hinterfragen muss, aber ich hätte ihm das nicht erzählt, wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre.

„Ja, ich bin mir ziemlich sicher. Ich konnte es ganz klar riechen, als ich näher an ihn herangegangen bin. Sein Blut riecht wie das von Felix. Es ist nur eigenartig, dass sein Geruch von irgendwas überdeckt wird. Aus der Ferne konnte ich noch nicht einmal seine Angst riechen." erwidere ich in der Hoffnung, dass er mir endlich glaubt.

„Na gut. Es gibt sicher eine logische Erklärung dafür. Du behältst ihn am besten weiter im Auge, bis sich die Situation hier mit Felix beruhigt hat. Vielleicht kannst du so auch in Erfahrung bringen, wovon sein Geruch überdeckt wird." Er nimmt kurz einen Schluck Blut aus seinem Glas, woraufhin ich schnell nicke. Ich hoffe ich bekomme das hin. Chan hat mir noch nie so eine wichtige Aufgabe überlassen. „Wenn jedoch etwas sein sollte, sagst du mir sofort Bescheid. Egal was es ist."

„Mache ich." Ich nicke erneut bestätigend und erhebe mich, nachdem ich einen Blick auf die Uhr geworfen habe, von meinem Platz. Gestern um diese Zeit hatte Jeongin Schulschluss. Ich sollte ihn dieses Mal direkt am Schultor abfangen, bevor diese Idioten wieder auftauchen. Es darf auf keinen Fall ein Tropfen seines Blutes fließen, sonst könnten wir ganz schnell ein Problem bekommen. Wer weiß wie gut sein Schutz bei Verletzungen noch wirkt.

„Und Hyunjin, binde dich nicht zu sehr an ihn. Wir wissen nicht, ob wir für seine Sicherheit sorgen können. Unser Team ist nicht für zwei Chiyu's ausgelegt." „Das hatte ich nicht vor." Mit diesen Worten wende ich mich schließlich von ihm ab und verlasse den Raum. Chan weiß ganz genau, dass ich das nicht immer kontrolliert kann. Aber dieses Mal habe ich mir vorgenommen wirklich vorsichtig zu sein.

Eine halbe Stunde später

Mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen hocke ich auf der Schulmauer und beobachte wie die Schüler nach und nach das Gelände verlassen. Sie sind alle so sehr mit sich selber beschäftigt, dass sie mich gar nicht bemerken. Wozu verstecke ich mich sonst überhaupt?

„Da ist er ja." Kurzerhand gebe ich ein lautes Pfeifen von mir, woraufhin der dunkelhaarige sofort zu mir aufsieht. Das ging erstaunlich schnell. „Was machst du denn da oben?" Verwundert kommt er wenig später vor der Mauer zum stehen und legt seinen Kopf in den Nacken, um zu mir hinaufzusehen.

„Ich habe auf dich gewartet." erwidere ich schmunzelnd und springe dann zu ihm hinunter. „Ich möchte ja nicht, dass sich diese Typen von gestern an dir rächen. Außerdem war ich gerade sowieso in der Nähe und musste irgendwie an dich denken." Ich hoffe er kauft mir meine Lügen ab.

„Du musst dir keine Sorgen darum machen. Die kommen schon nicht wieder und wenn, dann muss ich eben da durch. Du kannst mich ja schlecht jeden Tag begleiten." Aber genau das ist meine Aufgabe. „Wer sagt, dass ich das nicht kann?"

„Du hast doch sicher besseres zutun und ich will nicht, dass du meinetwegen Probleme bekommst." erwidert er seufzend und geht an mir vorbei zum Schultor. Ist das jetzt sein Ernst? Ich habe keine Lust ihm heimlich hinterher laufen zu müssen. Das macht nur alles kompliziert, wenn ich wieder eingreifen muss.

„Du tust gerade so, als hättest du keine Angst vor ihnen. Willst du dich etwa freiwillig von ihnen fertig machen lassen?" Schnell laufe ich dem jüngeren hinterher, welcher jedoch einfach weiter geht. Ich hätte nicht gedacht, dass er so stur sein kann.

„Du musst dir auch keine Sorgen darum machen, dass mir etwas passiert. Ich bin viel stärker als die." Wenn er wüsste, wie stark ich wirklich bin, hätte er vermutlich sogar mehr Angst vor mir, als vor ihnen.

„So siehst du aber nicht aus." Leicht genervt kommt er schließlich wieder zum stehen und dreht sich mit einem vorwurfsvollen Blick zu mir um. Idioten wie die von neulich, kann ich nicht nur im Kampf besiegen, ich könnte ihnen auf der Stelle jeden Tropfen ihres Blutes aus dem Körper saugen.

„Das Äußere kann trüben." Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich ein Vampir mit für Menschen übernatürlichen Kräften bin. Naja, eigentlich könnte ich das schon, aber ich bezweifle, dass das der richtige Zeitpunkt dafür ist. Ich muss sein Vertrauen gewinnen und ich nicht für immer verschrecken.

„Sag mir was du wirklich von mir willst. Wenn meine Eltern mir nämlich eins beigebracht haben, ist es, dass ich mich vor Leuten wie dir in acht nehmen soll."

Fortsetzung folgt...

***
Ob Hyunjin ihn noch überzeugen kann?

Protector // Hyunin {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now