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Die letzte Runde beginnt
Jahr 2018, April - Korea

„Und ich werde nicht zulassen, dass ihr mir das wieder wegnehmt!" Das werde ich genauso wenig.

Jeongin PoV:

„Verdammt, wir müssen uns beeilen! Ich kann Hyunjin nicht mehr spüren." Sichtlich angespannt, versuche ich meine Geschwindigkeit weiter zu erhören, doch ich merke, wie ich allmählich an meine Grenzen stoße. Im Gegensatz zu Jisung und Haena habe ich nicht ansatzweise so viel Ausdauer. Wenn sie nicht auf mich aufpassen müssten, wären sie mit Sicherheit schon längst angekommen. Ich halte sie bloß auf.

„Wir sind gleich da. Er muss nur noch ein bisschen durchhalten", erwidert Haena, wobei ich ihr einen verzweifelten Blick zuwerfe. Was, wenn er es nicht schafft? Was, wenn wir zu spät kommen? Ich wünschte meine Verbindung zu Hyunjin würde nicht immer wieder abbrechen. Und jedes einzelne Mal davon fühlt es sich so an, als würde man etwas in mir zerreißen. Diese Ungewissheit frisst mich allmählich von innen heraus auf. Wäre ich ihm gegenüber doch nur nicht so stur gewesen. Er leidet alleine meinetwegen so sehr.

„Minho kommt auch langsam an seine Grenzen  und so wie es aussieht, wird es jetzt erst richtig ernst", meldet sich nun auch Jisung zu Wort, weswegen ich mir schnell eine einzelne Träne von der Wange streiche. Ich habe gerade keine Zeit dafür, mich den Schuldgefühlen hinzugeben. Noch ist es nicht zu spät, hoffe ich zumindest. „Was meinst du damit?" „Wenn ich es richtig verstanden habe, sind Changbin's Eltern aufgetaucht und das ist gar nicht gut."

Ich erinnere mich. Felix hatte mir davon erzählt. Changbin stammt aus einer Blutlinie ab, die darauf spezialisiert ist, Menschen wie mich, Chiyu's, zu jagen, um an ihr Blut zu gelangen. Er hat dem Ganzen jedoch bereits vor langer Zeit den Rücken zugewandt. Seit dem Tag seiner Flucht gilt er als Abtrünniger seiner Familie. Und ich will gar nicht wissen was passiert, wenn sie diesen Kampf verlieren sollten. Sie werden mit Sicherheit jede Möglichkeit nutzen, um sich an Changbin zu rächen.

Felix PoV:

„Du bist viel zu verweichlicht. Wer hätte gedacht, dass ein Mensch dir so zusetzen würde. Und dazu ist er auch noch ein Chiyu." Mit einem spöttischen Lachen kommt Changbin's Vater einen Schritt weiter aus der Dunkelheit hervor, weshalb ich angespannt meine Zähne zusammenbeiße. Ich werde nicht zulassen, dass er Changbin etwas antut. Ich muss die Zweifel in mir hinunterschlucken und auf meine Kräfte vertrauen.

„Meinetwegen bin ich verweichlicht, aber das macht mich noch lange nicht schwach. Und es ist mir vollkommen egal, was er ist. Er ist mein Ein und Alles. Aber wem erzähle ich das? Ihr werdet es ohnehin nie verstehen", knurrt Changbin gereizt, weswegen ich zögerlich meine Hand auf seinen Rücken lege. Ich kann seinen Schmerz spüren. Es ist etwas, was ihn schon sein Leben lang belastet und heute ist endlich der Tag, an dem wir hoffentlich damit abschließen können.

Changbin, du führst diesen Kampf nicht mehr alleine.

„Dessen bin ich mir bewusst." Mit einem leichten Lächeln wirft Changbin noch einmal einen kurzen Blick über seine Schulter zu mir, ehe er einen Sprung nach vorne macht. Doch als er schließlich einen Tritt austeilen will, weicht sein Vater mit Leichtigkeit nach hinten aus. Ich befürchte, dass wird nicht so leicht, wie ich es mir wünschen würde. Es weicht sonst niemand Changbin so einfach ohne Probleme aus.

„Schatz, zeig unserem Sohn, dass er damit nicht durch kommt. Der Welpenschutz ist vorbei", ertönt es auf einmal von der Frau im Hintergrund, weswegen ich meinen Blick zu ihr wandern lasse. Sie muss Changbin's Mutter sein. Bisher hat sich sich jedoch zurückgehalten. „Mit dem größten Vergnügen." Breit grinsend streift sich sein Vater schließlich den Umhang von den Schultern, woraufhin Changbin schnell auf sicheren Abstand geht.

Wir müssen uns auf meinen Vater konzentrieren. Meine Mutter ist keine Kämpferin.

„Na kommt, greift mich schon an." Leicht lachend breitet Changbin's Vater auffordernd seine Arme aus, woraufhin Changbin ohne weiter zu zögern auf ihn zu sprintet. Ich befürchte, mit dieser Strategie kommen wir nicht weit. Denn dieses Mal weicht er nicht einfach nur aus, sondern tritt Changbin mit voller Kraft in den Bauch, wodurch dieser einige Meter zurückgeschleudert wird.

„Changbin!" Sichtlich in Panik versetzt will ich gerade zu ihm hinüberlaufen, als mich auf einmal zwei Männer an den Armen greifen und mich weiter von ihm wegzerren. „Verdammt, lasst mich los!" „Das hättest du wohl gerne. Der Chef will, dass du es dir genau ansiehst. Du sollst all den Schmerz mit ihm fühlen." Leise knurrend zieht einer der beiden meinen Kopf an meinen Haaren grob in den Nacken, ehe er meinen Blick auf das Geschehen richtet. „Guck dir ganz genau an, wie dein Freund zugrunde geht."

„Das wird nicht passieren", erwidere ich und will gerade zur Gegenwehr ausholen, als mir der andere plötzlich ein scharfes Messer an die Kehle drückt. „Ich würde mir an deiner Stelle lieber gut überlegen, was du tust."

Fortsetzung folgt...

***
Happy 4th Anniversary
Genau heute vor 4 Jahren habe ich den ersten Teil vom Bloodline Prolog hochgeladen und seitdem ist wirklich viel passiert.
Ich möchte jetzt hier keine große Rede schwingen und mich einfach nur bei euch bedanken ^^

Vielen Dank an alle, die mich seit Anfang an begleiten und unterstützen. Und natürlich auch ein dickes Dankeschön an alle, die erst im laufe der Zeit dazu gekommen sind. Es ist unglaublich wie viele ihr geworden seid #^.^#
Danke für alles und ich hoffe ihr begleitet mich auch weiter bis zum Schluss <3

Eure Gay Kids <3

Protector // Hyunin {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now