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Bedrückte Stimmung
Jahr 2018, Februar - Korea

Ich kann nur hoffen, dass er keine ernsthaften Gefühle für mich entwickelt hat, sonst könnte es in Zukunft ziemlich kompliziert werden.

Hyunjin PoV:

In der vergangenen Woche war die Stimmung zwischen uns irgendwie merkwürdig. Wir haben kaum ein Wort miteinander gewechselt und gehen einfach nur schweigend nebeneinander her. Immerhin hat Jeongin mich nicht noch einmal auf den Kuss angesprochen. Er scheint sich genauso wie ich zu bemühen diesen Vorfall einfach zu verdrängen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich überhaupt auf so eine dämliche Idee gekommen bin. Es hat nicht nur den ganzen Abend kaputt gemacht, sondern einfach alles.

„Wir sind da." Leise murmelnd komme ich vor seiner Haustür zum stehen, woraufhin er einmal kurz nickt. Er wirkt die letzten Tage irgendwie so traurig. Ich habe an dem Abend seine Gefühle wohl wirklich verletzt. Aber es ist besser jetzt, als später. Wir wären da sowieso nicht drumherum gekommen.

„Dann bis morgen." Ohne mich anzusehen schließt Jeongin die Haustür auf und will gerade hineingehen, als er sich noch einmal zu mir umdreht. Er sieht mich so an, als wolle er etwas sagen, doch es kommt nichts. Ich hoffe er will jetzt nicht über den Kuss reden. „Ich gehe dann jetzt." „Warte." Mit einem Mal hält der jüngere mich an meinem Arm zurück, weshalb ich mich verunsichert zu ihm umdrehe. Ich will nicht mit ihm darüber reden. „Können wir morgen vielleicht in Ruhe miteinander reden?"

„Meinetwegen..." Leider werde ich wohl nicht drumherumkommen. Auch wenn es nicht ganz stimmt, werde ich ihm morgen sagen müssen, dass ich nichts für ihn empfinde. Es war nur eine spontane Reaktion von mir den Kuss zu erwidern und hat nichts weiter zu bedeuten. Außerdem mag ich ja eigentlich jemand anderen.

„Danke." Leise murmelt löst Jeongin zögerlich seinen Griff von meinem Arm, woraufhin ich mich kurz zu einem leichten Lächeln überwinde. Ich will ihn nicht verletzen müssen. Er war die ganze Zeit über so lieb zu mir. Aber er verdient jemand besseren als mich. Ich könnte für ihn niemals der sein, den er sich wünscht. „Bis morgen."

-

„Du musst mir helfen. Irgendwas stimmt mit Felix nicht. Er ist total heiß und kommt gar nicht richtig zu sich." Auf einmal kommt ein völlig hysterischer Changbin in mein Zimmer hineingeplatzt, weshalb ich kurz erschrocken zusammenzucke. „Leg ihn auf mein Bett." Besorgt stecke ich schnell mein Handy weg und erhebe mich von meinem Bett, bevor Changbin den leblosen Körper dort ablegt.

„Es sieht aus als hätte er Fieber. Hat er sich irgendwie krank angehört, als ihr das letzte mal miteinander geredet habt? Könnte es sein das er eine Erkältung hat?" Frage ich angespannt nach, woraufhin Changbin jedoch den Kopf schüttelt. Felix' Stirn ist glühend heiß. Wieso ist ihm das nicht früher aufgefallen? Irgendwas ist da komisch.

„Nein. Es war alles in Ordnung. Ich weiß nicht, was auf einmal passiert ist. Als ich zurück ins Zimmer gegangen bin, habe ich ihn so vorgefunden." erwidert er, während ich eine Flasche Wasser, welche ich eigentlich immer für Jeongin dabei habe, aus meiner Tasche herauskrame und eines meiner Shirts damit nass mache.

„Dann wird es wohl der Stress sein. Ich habe mitbekommen, dass bei der Blutabnahme etwas schiefgegangen ist." Murre ich dezent genervt und lege dabei mein Shirt behutsam auf Felix Stirn. Ich muss irgendwie versuchen seine Temperatur zu senken. „Wie auch immer, Felix muss zu einem Arzt. Er braucht, in seinem ohnehin schon geschwächten Zustand, fiebersenkende Medikamente."

„Aber wir können doch nicht mit ihm rausgehen. Was wenn wir angegriffen werden? Eine Flucht in seiner Verfassung ist quasi unmöglich." Er tut gerade so, als wüsste ich das nicht. Wäre es nicht wirklich notwendig, dann würde ich auch lieber darauf verzichten. „Wir haben keine Wahl. Wir wissen nicht genau was mit seinem Körper ist und nur ein Arzt für Menschen kann ihm im Moment helfen. Du darfst das nicht unterschätzen. Seine Temperatur ist weit über dem Normalwert."

„Dann sag mir wie wir am sichersten zu einem Arzt kommen." Murrt er widerwillig, wobei sein Blick besorgt zu Felix hinüber wandert. Ich kann in seinen Augen sehen, dass er sich Sorgen um ihn macht. Ich frage mich, wie er Felix gegenüber wirklich empfindet. Er hat den Kuss, von dem Felix mir erzählt hatte, erwidert. Aber wieso hält er ihn dann immer noch so auf Abstand. Wovor hat er Angst?

„Ruf die anderen zusammen. Wir sollten auf keinen Fall alleine gehen. Wir können jede Unterstützung gebrauchen, auch Jisung." Es tut mir leid Jeongin, aber ich werde es morgen eventuell nicht schaffen.

Fortsetzung folgt...

***
Oh oh

Protector // Hyunin {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now