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Schmerzhafte Verbindung
Jahr 2018, März - Korea

„Und das Blut eines Chiyu's wirkt auf mich im Gegensatz zu anderen eher unappetitlich. Du musst also keine Angst vor mir haben. Zur Sicherheit ist Changbin auch noch da."

Jeongin PoV:

„Heißt das, du bist jetzt auch einer von ihnen..? Und was meinst du mit Changbin stammt aus der gleichen Blutlinie?" Frage ich unsicher nach, während ich die Beiden auffällig mustere. Wüsste ich es nicht besser, könnte man denken die beiden sind zwei vollkommen gewöhnliche Menschen. Aber der Schein trügt ganz offensichtlich. Genauso wie bei Hyunjin. „Du scheinst noch nicht viel über Vampire zu wissen, aber das ist in Ordnung. Ich muss selber noch eine Menge lernen. Changbin kann dir das mit den Blutlinien sicher besser erklären.", erwidert Felix und sieht kurz auffordernd zu dem Älteren hinüber.

„Naja, die gleiche Blutlinie zu haben ist fast das gleiche, wie aus einer Familie zu stammen. Ich bin ein gebürtiger Vampir, dass heißt ich war bereits seit meiner Geburt ein Teil dieser Blutlinie. Deswegen ist mein Rang etwas höher, als zum Beispiel der von Hyunjin. Er wurde von Chan infiziert und ist seitdem ein Teil seiner Blutlinie. Jede Blutlinie hat eine andere Augenfarbe und auch unterschiedliche Eigenschaften. Meine Blutlinie ist darauf spezialisiert Chiyu's zu jagen. Doch ich habe mich schon vor längerem dagegen entschieden und nutze meine Fähigkeiten nun zu eurem Wohl."

„Und was ist Hyunjin's Blutlinie..?" Seine Augen waren silber-grau, daran kann ich mich noch genau erinnern. Aber ich wusste nicht, dass es eine so wichtige Rolle spielt. „Die von Chan ist darauf spezialisiert Chiyu's zu schützen, also ist es bei ihm genauso. Er scheint nur seine Gefühle dabei noch nicht ganz unter Kontrolle zu haben.", erwidert Changbin schmunzelnd, weshalb ich ihn sichtlich verwirrt ansehe. „Wie meinst du das?" 

„Wie Felix bereits erzählt hat, war die Beziehung zwischen uns nicht immer ganz leicht. Ich wollte es mir anfangs selber nicht eingestehen, was ich für Felix empfinde und deswegen habe ich seine Gefühle verletzt. Während ich nicht da war, hat Hyunjin sich um ihn gekümmert. Ich bin ihm auch dankbar dafür, aber man hat gesehen, dass es ihm nicht leichtgefallen ist Felix wieder loszulassen. Erst, als er dich gefunden hat wurde es allmählich besser." Mit einem eigenartigen Blick sieht der Dunkelhaarige kurz zu seinem Freund hinüber und legt derweil seine Hand auf dessen Schulter.

„Ich habe mich schlecht gefühlt, als ich bemerkt habe, dass Hyunjin mich scheinbar etwas zu sehr ins Herz geschlossen hat. Darum war ich froh, als du aufgetaucht bist. Er mag dich wirklich sehr, also tu' ihm bitte nicht mehr weh. Ich kann verstehen, dass du Angst hast, aber wenn du hier jemanden vertrauen kannst, dann ist es Hyunjin. Er könnte dir niemals etwas antun. Er würde sogar sein-" „Ich weiß, er würde sein Leben für mich geben." Unterbreche ich Felix schnell und richte meinen Blick auf meine Hände. Ich habe verstanden, dass ich ihm unrecht getan habe, aber deswegen müssen sie mich nicht ständig daran erinnern.

Ich kann im Gegensatz zu ihnen spüren, wie schlecht es ihm geht. Ich lasse es mir zwar nicht anmerken, aber seit heute morgen durchströmt immer wieder ein leichter Schmerz meine Brust und es fällt mir schwer meinen rechten Arm zu bewegen. Ich verstehe zwar nicht, wieso unsere Bindung so stark ist, aber ich kann sie auch nicht abstreiten. Er ist nicht hier und es fühlt sich so an, als würde etwas fehlen. Da ist kein nerviger Hyunjin mehr, der mich durchgehend beschattet. Auch wenn es mich eigentlich nur anfangs genervt hat. Nach ein paar Tagen hatte ich mich irgendwie schon daran gewöhnt.

„Jeongin?" „Hm?" Etwas verwirrt sehe ich wieder zu meinem Gegenüber auf und versuche die Gedanken in meinem Kopf zu ordnen. Ich bin gerade wohl ein wenig abgeschweift. „Ich habe gefragt, wie die Beziehung zwischen euch beiden ist. Also nur, wenn du darüber reden möchtest." Wenn ich doch nur selber wüsste, was das zwischen uns wirklich ist. Ja, ich habe immer noch Gefühle für ihn und wir haben irgendeine Art von Verbindung, aber er bringt mein ganzes Leben durcheinander und das gefällt mir gar nicht. „Es ist kompliziert."

„Mit Vampiren ist es ja auch nie einfach.", erwidert er grinsend, woraufhin Changbin ihm leise murrend den Ellenbogen in die Seite rammt. Felix scheint dies jedoch nicht sonderlich zu stören. „Ich wusste nicht, dass er ein Vampir ist, als ich ihn geküsst habe..." Leise murmelnd fahre ich mir mit den Fingern durch die Haare und lasse meinen Blick unruhig durch das Zimmer wandern. Ich bin doch kein kleines Kind mehr, wieso ist mir das dann immer noch so unangenehm? „Oh, ihr habt euch geküsst? Erzähl mir mehr."

„Es war im Kino und er hat aus Spaß gefragt, ob ich ihn küssen würde. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass ich es wirklich tue..." Beschämt beiße ich mir leicht auf die Unterlippe und kneife meine Augen fest zusammen, als auf einmal ein starker Schmerz durch meine Brust zieht. Langsam werden die Schmerzen immer stärker. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann. „Er ist danach sofort abgehauen..." Leise stöhnend greife ich mir schnell an die rechte Brust und beuge mich verkrampft nach vorne. „Ah-"

„Jeongin?! Was ist los?", fragt Felix sichtlich in Panik versetzt nach, woraufhin ich nur wiederholt den Kopf schüttle. „Mir geht es gut... aber... aber Hyunjin... es tut so weh..."

Fortsetzung folgt...

***
Ob mit Hyunjin wohl alles in Ordnung ist?

Protector // Hyunin {Bloodline Trilogie}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt