Confusion

11K 674 268
                                    

Es waren jetzt drei Tage vergangen seitdem mich Jack auf die Stirn geküsst hatte und es hatte sich nichts daran geändert wie ich dazu stand.

Nämlich ein wenig verlegen.

Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, geschweige denn was ich darüber denken sollte. Hatte es eine Bedeutung für ihn? Oder war es einfach nur eine nette Geste gewesen?

Naja unter „nette Geste" verstehe ich was anderes, ging es mir durch den Kopf.

Noch am selben Tag hatten sich meine Beine von was auch immer erholt, sodass ich wieder laufen konnte. Jetzt aber schmerzten alle meine anderen Gelenke, so als hätte ich zu viel Sport getrieben. Eigentlich war es mir egal, denn ich fühlte mich besser als je zuvor. Stärker, energiereicher.

Zu wissen, dass Jack das gleiche Geheimnis wie ich bei sich trug änderte einiges. Endlich wusste ich mal etwas über ihn und stand nicht nur unwissend da. 

Ich hatte das Gefühl, dass mein Wissen darüber ihn einerseits störte. Doch andererseits kam es mir so vor als wäre er erleichtert darüber, dass ich es endlich wusste.

>> Mir war klar, dass du es ohne meine Hilfe herausfinden würdest...bevor ich es dir gestehe. <<, hatte mir Jack noch am selben Tag erklärt.

>> Aber wie konntest du dir so sicher sein, dass ich das mit deiner Augenfarbe wissen würde? <<, hatte ich ihn gefragt.

>> Das werde ich dir wann anders erklären müssen. <<

>> Wieso passiert das eigentlich? Ist es so etwas wie ein Gendefekt? <<, hatte ich ihn gefragt.

>> Nein. <<, hatte er geantwortet. >> Ich würde dir so gerne alles erklären Kim, aber noch geht es leider nicht. <<

>> Ist es so etwas wie ein ärztliches Geheimnis oder sowas? So ähnlich wie ein geheimes Prototypexperiment? <<

>> Nein. <<, hatte er mit einem verständnisvollen Lächeln geantwortet. Irgendetwas war anders an ihm gewesen. >> Zunächst einmal solltest du dich ein paar Tage ausruhen, dann wird dir vielleicht einiges anders vorkommen. <<

>> Wie meinst du das? <<

>> Bleib einfach zu Hause, okay? Ruh dich aus. Dann, wenn dir einige Dinge anders oder merkwürdig erscheinen, sag es mir. In Ordnung? <<

>> Hm okay. <<, hatte ich gemurmelt.

Danach war Jack auch schon wieder gegangen. Über den Kuss den er mir auf die Stirn gedrückt hatte, hatten wir gar nicht erst geredet. Er hatte gemerkt, dass ich mich danach ein wenig merkwürdig benommen hatte. Auch mir war nicht entgangen, dass er plötzlich so komisch gewesen war.

Egal jetzt. Denk nicht mehr darüber nach!, schimpfte ich mit mir selbst. Jetzt musste ich mich um meine Schultasche kümmern. Auch wenn mich Jack darum gebeten hatte ein paar Tage lang nicht zur Schule zu gehen, konnte ich es zu Hause nicht mehr länger aushalten. Meine Mutter hatte nämlich wieder damit angefangen mich grundlos anzuschreien und zu beschimpfen. Ich reagierte zwar einfach nicht mehr darauf, aber mich den Kopfschmerzen auszusetzten, die dadurch entstanden, hielt ich nicht mehr aus. Ich musste einfach mal raus hier.

Nachdem meine Tasche gepackt war, zog ich mir meine Jacke über und rüstete mich mit Schal und Mütze aus. Danach zog ich meine Stiefel an und trat hinaus in die kalte weiße Landschaft.

Feis (I) - Feuer und EisWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu