Scotland

6.2K 509 80
                                    

Das Erste was ich spürte als ich erwachte war Schmerz.

Er zog sich von meinem Oberschenkel bis zu meinen Schulterblättern. Als ich versuchte meine Gelenke zu bewegen, schaffte ich es nicht.

Versuche die Augen zu öffnen, dachte ich mir und tat es. Meine Lider fühlten sich schwer und angeschwollen an. Dennoch hoffte ich, dass dies nicht der Fall war.

Die Sonne schien mir leicht in die Augen, weshalb ich versuchte mich ein wenig wegzudrehen.
Als dies mir nach dem zweiten Versuch gelang, sah ich Jack etwas weiter weg neben mir liegen.

Sein Rücken war zu mir gedreht, sodass ich nur seinen Hinterkopf sah statt sein Gesicht. Was er wohl gerade träumte? Hatte ich denn überhaupt etwas geträumt?

Als ich nachdachte fiel mir langsam alles wieder ein. Der seltsam fremde Ort, das Unwetter, die mysteriöse Frau und schließlich wie der Erdboden unter uns nachgab und uns verschluckte. Was danach geschehen war wusste ich nicht.

Hastig versuchte ich mich umzudrehen, doch ich konnte mich vor Schmerzen kaum bewegen.
Ich wollte Jacks Namen rufen, aber es gelang mir nicht. Ich hatte Angst um ihn. Er war bestimmt schwer verletzt.

Ich versuchte mich auf seinen Brustkorb zu konzentrieren und erkannte, dass er sich ganz langsam hob und wieder senkte. Gott sei Dank, er lebt noch, dachte ich mir und versuchte erleichtert zu sein. Doch vergeblich.

Wo sind wir hier überhaupt? , fragte ich mich und versuchte mich umzusehen, auch wenn es anstrengend war. Ich erkannte diesen Ort nicht wieder. Wo sind wir?

Der Himmel war trüb und grau. Es schien als würde es jeden Moment regnen, aber es waren nur kleine Wolkenfetzen zu sehen.

Ich versuchte die Temperatur zu fühlen, aber es gelang mir nicht. Der Schmerz der sich durch meinen ganzen Körper zog, raubte mir meine Sinne. Ich konnte nur diesen schrecklichen Schmerz spüren.
Wenigstens konnte ich etwas sehen, sonst wäre ich komplett aufgeschmissen.

Ich versuchte meinen Kopf so zu bewegen, dass ich mehr Sicht auf die Landschaft vor mir hatte.
Hunderte von Bäumen ragten durch den dichten Nebel empor und ließen mich vermuten, dass wir in einem Wald waren.

Als ich wieder zu Jack herüber sah bemerkte ich, dass wir auf nassem Boden lagen der mit Erde und frischem grünen Gras bedeckt war. Überall lag noch Tau, was nur bedeuten konnte, dass es früh am Morgen war. Die wenigen Sonnenstrahlen die sich durch den trüben Himmel kämpften, sprachen ebenfalls dafür.

Ich muss irgendwie aufstehen, dachte ich mir und versuchte meine Hände zu spüren. Ich muss Jack aufwecken und mich versichern dass es ihm gut geht...nur...verdammte Scheiße! Wenn ich bloß aufstehen könnte!

Ich versuchte mich irgendwie zu bewegen oder meine Muskeln zu fühlen, aber es war verdammt schwer. Es war als gebe es meinen Körper gar nicht mehr.

Ich schaute wieder zu Jack hinüber und bemerkte, dass sein Brustkorb sich kaum noch bewegte.

Jack? Jack?! Hörst du mich?! , schrie ich in Gedanken und versuchte ihn telepathisch zu erreichen. Vielleicht funktionierte wenigstens diese Methode.

Jack?! Komm schon Jack werd' wach! Scheiße ich kann mich nicht bewegen! Mach' die Augen auf Jack, ich weiß du kannst mich hören!

Verzweifelt versuchte ich ihn zu erreichen und verfluchte meinen Körper. Nach einigen Minuten kochte ich vor Wut, weil ich nichts unternehmen konnte.

>> Steh endlich auf du scheiß Körper! <<, schrie ich zornig und bemerkte erst nach ein paar Sekunden, dass ich meine Gedanken laut ausgesprochen hatte.

Feis (I) - Feuer und EisOù les histoires vivent. Découvrez maintenant