Finintis

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Sie rannte. Sie rannte um ihr Leben. Nein. Sie rannte um sein Leben. Für sie war sein Leben schon immer wichtiger als ihr eigenes gewesen und deshalb rannte sie jetzt um sein Leben.

Das scharfe silberglänzende Eisen leuchtete weiß in der Dunkelheit. Der Knauf war aus schwarzem Juwel, eine Seltenheit die sonst fast keiner besaß. Die Leute dachten es gebe kein schwarzes Juwel. Sie dachten es wäre nicht zu gebrauchen oder verwendeten es als normales Gestein.
Doch sie wussten nicht wie viel Macht dieses Juwel besaß.

Diese Leute sahen die Welt aus anderen Augen als Xa. Der schwarze Knauf funkelte durch das Mondlicht das die Dunkelheit durchbrach und wenigstens etwas Licht in diese brachte.
Der Sand unter ihren nackten Füßen war noch ganz warm und bebte nicht, was ihr versicherte, dass ihre Gegner sich noch nicht in ihrer Nähe befanden.

Xa war sich sicher, dass ihr Ensai gekommen war um für sie zu kämpfen, doch sie musste es alleine schaffen. Sie brauchte keinen Beschützer. Xa wollte niemanden für sich sterben sehen.
Mit jedem Schritt den sie ging näherte sie sich dem Palast.

Plötzlich hörte sie jedoch Stimmen. Niemand durfte Xa sehen, also versteckte sie sich hinter einer Mauer und hörte auf zu atmen. Sie brauchte nicht zu atmen. Auch wenn sie die Einzige war die das nicht musste. Sie tat es nur, weil sie sich dann freier und friedvoller fühlte. Ja. Freiheit und Frieden. Das waren die Gründe für ihre Taten.
Sie verstärkte den Griff um den Schwertknauf und konzentrierte sich auf die Stimmen die sie hörte. Es waren zwei männliche Frangwrrs.
Xa versuchte ihre magischen Spuren zu verwischen, damit die beiden sie nicht wahrnahmen. Auch wenn dies eher unwahrscheinlich war.
Sie wollte ohne Blutvergießen in den Palast eintreten können.
Als sich die beiden entfernten rannte sie weiter.

Finintis, dachte sie und das Licht des Feuers und des Wassers trat in ihre Augen, damit sie in der Dunkelheit, die vom Mondlicht abgeschnitten war, besser sehen konnte.

Und niemand, wirklich niemand, konnte ihr dieses Licht nehmen. 

Tief Luft holend und erschrocken zugleich öffnete ich die Augen und setzte mich sofort auf. Ich atmete hektisch und betrachtete mein dunkles Zimmer.

Sofort spürte ich, dass meine Augen leuchteten, da ich alles in meinem Zimmer perfekt erkennen konnte.
Ich wusste nicht was mich so erschreckt hatte, doch ich zitterte am ganzen Leib und ging schließlich zum Spiegel.

Ich lag mit meiner Vermutung richtig. Meine Augen glühten mir diesmal rot entgegen und ich starrte mich an.

Ohne, dass ich es wirklich wahrnahm, ging mir unterbewusst ein Wort durch den Kopf. Ich glaube es fängt mit „F" an, dachte ich mir und überlegte.
Was hatte ich vorhin eigentlich geträumt? Nachdenklich setzte ich mich auf die Fensterbank und sah hinaus in den Himmel.

Ich öffnete das Fenster und ein kühler Wind wehte herein. In meinem Traum war ich vor etwas oder jemanden weggerannt, wenn ich mich richtig erinnerte. Nein. Halt. Ich war für jemanden gerannt.

Ich erinnerte mich wieder, dass es dunkel gewesen war und ich warmen Sand unter meinen Füßen gespürt hatte. Doch was hatte ich bloß gesagt? Es schien mir wichtig zu sein. So als dürfte ich es ja nicht vergessen.

Ich schloss meine Augen und versuchte mich an die Szene zu erinnern. Ich hatte ein wunderschönes Schwert in der Hand gehalten und der Knauf war schwarz gewesen. Und...als ich irgendwelchen Männern ausgewichen war und es wieder dunkel um mich herum gewesen war...was hatte ich da gesagt?

Finintis, fiel es mir dann plötzlich wieder ein. Ich hatte Finintis gesagt!

Als ich an dieses Wort dachte, spürte ich ein leichtes Kribbeln in meinen Augen. Voller Hoffnung rannte ich zum Spiegel und stellte mich davor.

Feis (I) - Feuer und EisWhere stories live. Discover now