Another place

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Mein schwarzer Mantel wehte hin und her, während ich mit meinem Dolch in der Hand die junge Frau gegenüber mir anstarrte. Ihre breite Kapuze hing ihr tief ins Gesicht, genau wie bei mir.

Ich blickte unter der Kapuze durch und fixierte die junge Frau. Sie hielt genau in der gleichen Hand wie ich einen Dolch. Dieser sah genauso aus wie meiner. Ich legte meinen Kopf leicht schräg und sie tat es mir nach. War sie mein Spiegelbild? Blickte ich gerade in einen Spiegel?
Ich trat zwei Schritte zurück und hob den Blick, um zu prüfen ob ich auch wirklich nicht in einen Spiegel starrte. Sie tat das Gleiche.

>> Wer bist du? <<, fragte ich sie schließlich, nachdem ich mich vergewisserte, dass ich nicht mein Spiegelbild anstarrte.

>> Das weißt du <<, antwortete sie.

>> Sag mir deinen Namen <<, forderte ich sie auf.

>> Er ist dein Name <<, sagte sie mit einem Lächeln.

>> Ich will keine Rätsel raten. Sag mir wer du bist. <<

Sie nahm ihre Kapuze herunter und gab somit einen Blick auf ihre schwarzen langen Haare frei, die ihr Gesicht umrahmten. Noch hatte sie ihren Blick gesenkt, während sie ihre Kapuze zurechtrückte.

Ich war gespannt wer sie war.

Als sie ihren Blick auf mich richtete, stockte mein Atem. Sie lächelte mich sanft an. Das eine Auge blau, das andere rot.
Es war sie! Schon wieder! Die junge Frau die mich mit einem weißen Licht in meinem Traum besucht hatte!

Und wieder strahlte ihre Anwesenheit eine Autorität aus, die ich noch nie zuvor bei jemandem so intensiv gespürt hatte. Etwas Königliches steckte in ihr. Eine Anmut, die ich so nicht kannte.

>> Erinnerst du dich jetzt an mich? <<, fragte sie sanft. Und da war es! Ich erkannte ihre Stimme. Es war ihre Stimme! Die Stimme die mir immer aus der Not geholfen hatte!! Sie hatte mich schon so oft gerettet, ohne dass ich es begriffen hatte.

Fassungslos und bewundernd zugleich starrte ich sie an. >> Natürlich... <<, flüsterte ich und ging einen Schritt auf sie zu.

Mein Gegenüber lächelte wissend.
>> Warum bist du hier? <<

Ich blieb abrupt stehen und musterte sie verwirrt. >> Du bist in meinem Traum erschienen...nicht ich in deinem <<, meinte ich verunsichert.

>> Warum bist du in diesem Land? <<, fragte sie mich, ohne auf meine Aussage einzugehen.

>> In diesem Land? <<, wiederholte ich verwirrt.

>> Sieh dich um <<, forderte sie mich auf und breitete ihre Arme aus. Ich tat wie geheißen und betrachtete meine Umgebung.

Eine riesige Wüste erstreckte sich vor mir. Ohne Bäume, ohne jegliches Grün. Dunkle Wolken zogen auf...und da! Ja, dort war etwas zu sehen. Nur was war es bloß? Ich versuchte meine übernatürlichen Sinne einzusetzen um besser sehen zu können, aber sie funktionierten nicht.

Ich ging darauf zu und bemerkte wie die junge Frau mich beobachtete. Es dauerte eine Weile bis ich das erreichte, was ich vorhin entdeckt hatte. Als ich ankam bemerkte ich, dass es nur ein Haufen riesiger Felsbrocken war. Nichts Besonderes.

>> Siehe genauer hin <<, forderte sie mich auf und ich tat es. Ich ging in die Hocke und betrachtete die Felsbrocken. Als ich sie berührte zuckte ich zusammen, weil ein Schmerz mich durchfuhr.

Feis (I) - Feuer und EisWhere stories live. Discover now