Mysteries

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>> Möchtet Ihr noch etwas trinken? <<, fragte die Frau mich und lächelte mich dabei freundlich an. Sie war die erste weibliche Ilfrryae die ich gesehen hatte.

>> Ja, gerne. <<, antwortete ich und sah ihr dabei zu, wie sie den kochend heißen Tee in die zierliche Tasse vor mir goss.

Sie selbst trank keinen Tee. Niemand hier tat das, weil große Mengen Wasser ihnen schadeten.

Ich pustete ein wenig über den Tee hinweg und nahm dann einen Schluck. Er schmeckte köstlich.

>> Wenn Ihr etwas braucht, sagt mir Bescheid. Ich werde sofort da sein. <<, sagte sie und verließ sich verbeugend das Zimmer.

Sie hieß Orena. Ein schöner Name, fand ich. Sie war eine hübsche Frau mit hellbraunen lockigen Haaren und grünen Augen. Ich hatte mich das erste Mal als ich sie sah, gewundert warum sie keine schwarzen Augen hatte. Ist das nicht üblich für Ilfrryaes? , hatte ich mir gedacht. Als ich sie danach gefragt hatte, hatte sie mir erklärt dass nicht alle schwarze Augen hatten, genauso wenig wie alle Frangwrrs blaue Augen hatten. Es wäre unterschiedlich, hatte sie gemeint. Trotzdem würde wohl kein Frangwrr jemals schwarze bzw. braune und ein Ilfrryae jemals blaue Augen haben.

Ich fand sie nett und man konnte sich gut mit ihr unterhalten.

Ich lehnte mich gegen die Wand und zog meine Knie heran. Es tat gut die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht zu spüren. Die Ilfrryaes hatten die Jalousien oder was das auch gewesen war endlich weggemacht, sodass die tiefe Schwärze die mir zuvor die Sicht geraubt hatte, hellen Sonnenstrahlen wich

Obwohl dieses Versteck sich meines Wissens unter der Erde befand, bot sich mir trotzdem ein schöner Anblick wenn ich aus dem großen Fenster sah. Ich sah den Wald und die Erde, den frischen Tau und die Wolken am Himmel. Wie konnte das sein? Waren wir doch nicht unter der Erde?

Mein Gedankengang wurde unterbrochen, als es an der Tür klopfte.

>> Ja, bitte? <<, sagte ich.

Der Ilfrryae mit den dunkelgrauen Haaren betrat das Zimmer, das mittlerweile meins war, wie es mir gesagt wurde, und lächelte mich an.

>> Wie geht es Euch? <<, fragte er.

>> Ganz gut soweit, danke. <<, antwortete ich. >> Und Ihnen? <<

>> Eure Gesundheit ist momentan wichtiger. <<, sagte er mit seiner rauen Stimme. Ich fragte mich warum er graue Haare hatte. Jack hatte doch gesagt sie würden nie altern.

>> Ich muss Euch bitten Euch hinzulegen, da ich kontrollieren muss wie es Euren Verletzungen

geht. <<

>> Natürlich. <<, erwiderte ich und legte mich hin. Er redete von meinen zertrümmerten Beckenknochen und meinem linken Knie. Ich wusste nicht wie ich an jenem Tag vom Himmel gefallen war, aber dieser Sturz hatte viele Knochen in meinem Körper gebrochen. Ich war dankbar dafür, dass es so etwas wie Magie gab, sonst wäre ich verloren gewesen.

Ich spürte momentan zwar keine Schmerzen, aber das lag einzig und allein daran, dass er mir die Schmerzen durch Magie genommen hatte.

Er hieß Zundr und war einer der letzten Gelehrten, die es unter dem Volk der Ilfrryae noch gab. Der Rest war von Frangwrrs getötet wurden, seitdem Kirz an die Macht gekommen war.

Zundr war sehr nett und väterlich, aber man sah ihm auch seine Weisheit an. Abgesehen davon, kümmerte er sich tagtäglich um mich, um sich meine Verletzungen anzuschauen.

Feis (I) - Feuer und EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt