You owe me answers

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Ich merkte, dass die meisten mir aus dem Weg gingen. Ich wollte fragen was los war.

Was mit mir los war. Doch sie wollten mir nicht antworten, so als hätte jemand sie zum Schweigen gebracht oder gar zum Schweigen gezwungen.

Ich hatte Jack gebeten mich alleine zu lassen weil ich wusste, dass er mir nicht antworten würde wenn ich ihm Fragen stellte. Aber etwas war anders. Zwischen ihm und mir. Er benahm sich...irgendwie respektvoller mir gegenüber. Er war schon immer respektvoll mir gegenüber gewesen, aber jetzt...jetzt nahm ich es permanent wahr. Als würde er in meiner Schuld stehen.

Vielleicht weil ich ihn gerettet hatte nach seinem Sturz? Was hätte ich denn sonst tun sollen? Ihn einfach dort liegen lassen?

Ich fasste mir an den Kopf um ihn zu massieren. Es kam mir so vor als würden mich Kopfschmerzen plagen, aber ich wusste es war etwas anderes.

Was war das für ein Geheimnis das alle vor mir verheimlichten? Ich wollte es endlich wissen. Meiner Meinung nach hatte ich schon lange genug gewartet.

Ich spürte, dass ich auf die Toilette musste aber ich wollte nicht. Denn dort hing ein Spiegel.

Und ich wusste, dass ich dort hineinsehen würde. Und mein Spiegelbild würde die momentane Situation nicht besser machen.

Wer war diese mysteriöse Frau die immer wieder in meinen Träumen erschien? Warum halluzinierte ich davon, dass ich immer ihre Stimme hörte wenn ich in Not war. Ich versuchte mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich sie aus einem mir unergründlichen Grund immer wieder hörte. Aber ich konnte es nicht ganz glauben. Irgendetwas stimmte mit mir nicht. Waren das Hirngespinste?

Ach vielleicht werde ich ja wirklich verrückt, dachte ich mir seufzend und stand vom Bett auf. Die junge Frau mit den schwarzen Haaren sah mir so ähnlich.

Plötzlich kam mir ein Gedanke. Jack und Bryan hatten nie erwähnt wie ich eine von ihnen sein konnte, obwohl ich von einem Menschen geboren wurde. Was wenn sie meinem Vater und dem Rest meiner Familie diese Information in ihr Gehirn eingepflanzt haben? Was wenn sie selbst die Erinnerungen geschaffen haben, damit ich bei Menschen aufwuchs? Aber wer sind dann meine biologischen Eltern? , fragte ich mich. Ich spürte wie Nervosität in mir aufstieg. Das würde heißen, dass mein Vater nicht einmal mein Blutsverwandter ist, stellte ich fest. Ich konnte den Gedanken irgendwie nicht ertragen.

Was wenn die junge Frau in meinen Träumen meine biologische Mutter ist? , ging es mir plötzlich durch den Kopf. So abwegig ist es nicht. Warum sonst sollte ich ihr so sehr ähneln? Warum sonst sollte sie mir ständig helfen?

Ich spürte wie sich die Nervosität in mir immer weiter steigerte. Was wenn sie tatsächlich meine biologische Mutter war? Was war mit ihr passiert? Wurde sie brutal ermordet? War das der Grund dafür, warum mir keiner etwas über sie verraten wollte?

Tausend fragen schossen mir durch den Kopf, aber ich bekam keine konkreten Antworten. Ich schlenderte durch die Flure und war irgendwie froh darüber, dass mich keiner störte.

Ich war jetzt wieder in meinem Zimmer und nicht mehr in Zundrs.

Ich hatte keine Zeit verloren nach meinem viertätigen Schlaf und war sofort wieder in mein Zimmer gezogen um Zundr nicht mehr auf die Pelle zu rücken.

Ich wusste, dass er keineswegs so empfand, aber ich fühlte mich nicht wohl dabei. Ich hatte danach kaum mit jemandem geredet und hatte mich nur dem Kämpfen hingegeben.

Ich wusste nicht genau wie viel Zeit nun vergangen war. Vielleicht eine Woche? Ich hatte keine Ahnung.

Komischerweise hatte sich der Spieß zwischen Jack und mir umgedreht. Denn nun versuchte er ständig mit mir ein Gespräch zu führen. Er fragte mich ab und zu paar Sachen, aber ich antwortete sachlich und knapp. Er bekam nicht mehr aus mir heraus als ich zuließ. Einige Male versuchte er mich telepathisch zu erreichen, jedoch gab ich ihm zu verstehen, dass ich alleine sein wollte und blieb auf Distanz.

Feis (I) - Feuer und EisWhere stories live. Discover now