1. Kapitel

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"Das macht dann 35 Pfund", der Taxifahrer hielt Mom seine Hand hin und verschloss sie direkt, als er die Scheine in den Fingern hatte.

Ich half ihr unsere Koffer aus dem Kofferraum zu ziehen, die,zugegebenermaßen, unheimlich schwer waren.

Hier standen wir nun. Vor der Haustür unserer neuen Wohnung in Oxford. Und oh welch Wunder, es regnet. Ich hasse Regen! Noch ein Grund, warum ich niemals gedacht hätte, dass ich jemals in London landen würde.Ich seufzte und trug einen Koffer in das Haus hinein.

"Welches Stockwerk?", fragte ich meine Mom, die gerade den Fahrstuhlknopf drückte. "8."

Die Türen gingen mit einem "Bing" auf und eine zerzauste junge Frau kam heraus. Ihre blonden Haare waren komplett durcheinander und ihre Lippen waren angeschwollen. Entweder sie hatte Sex oder sie wurde von ihrem Staubsauger angegriffen. Ich tendierte eher zu Erstens.

Ihr war es sichtlich peinlich so vor uns zu stehen, weswegen sie schnellen Schrittes aus dem Haus flüchtete. Ich konnte mir nur schwer ein Grinsen verkneifen, was meine Mom mit einem warnenden Blick in meine Richtung taxierte. Aber spätestens nach ein paar Sekunden konnte auch sie sich nicht mehr beherrschen und lachte laut los .

Wir konnten bis wir oben ankamen nicht mehr aufhören uns dämlich anzugrinsen. Das liebte ich so an ihr. Wir lachten über die selben Dinge und waren gleichermaßen komplett gestört.

Vordem Apartment 103 blieb sie stehen und zog zwei Schlüssel aus ihrer Tasche. Einer war mit der Nummer der Wohnung versehen, der andere mit der 106, das Zimmer welches direkt gegenüber lag. Ich sah sie mit einem fragenden Blick an und meine Mom grinste nur schelmisch.

"Ich habe mir gedacht, da du bereits so viele Opfer bringen musstest, um mit mir hier zu stehen, wollte ich dir nicht unbedingt eine zwei-Zimmerwohnung mit deiner alten Mutter zumuten. Deswegen...",sie reichte mir den Schlüssel zu Apartment 106, "... ist das deine eigene kleine Wohnung."

"Wow Mom! Das ist toll, aber wie kannst du gleich zwei Wohungen finanzieren?", es war einfach zu gut, um wahr zu sein. "Eine wird von meinem Arbeitsplatz bezahlt und ich verdiene nicht schlecht an dem neuen Institut, sodass du dir absolut keine Sorgen machen muss,Liebes."

Ich fiel ihr um den Hals. Vielleicht hatte London ja auch seine guten Seiten, gestand ich mir mir Stillen ein.

Das Apartment war nicht sonderlich groß, aber mit einem Raum indem Küche und Wohnzimmer kombiniert waren, einem kleinen Badezimmer und einem süßen Schlafzimmer, war ich vollkommen zufrieden. Und Gott sei Dank war es soweit schon eingerichtet, sodass ich nur noch mein persönliches Zeug unterbringen musste, was sich in den Koffern versteckte. Ich ging nach draußen, um sie in meine Wohnung zu ziehen. Gerade als ich die Tür hinter mir schließen wollte, hörte ich ein"Verdammte Scheiße, vergiss es!" im Gang.

Aus purer Neugier steckte ich den Kopf heraus, um zu sehen wer sich da aufregte. Ein Mann, nicht viel älter als ich, stand mit dem Rücken zu mir und schloss gerade die Wohnungstür mit einem lauten Knall. Er telefonierte anscheinend. Doch gerade als ich wieder umkehren und in meine eigene Wohnung gehen wollte, drehte er sich um und schaute mich direkt an. Er hatte einen unglaublich intensiven Blick, welcher durch seine grünen Augen verstärkt wurde. Seine dunklen Haare umrahmten sein wunderschönes Gesicht. Er sah unglaublich gut aus. Etwas einschüchternd, aber extrem sexy.

Er musterte mich kurz von oben bis unten, was mir eine Gänsehaut bescherte und verzog keine Miene, als er an mir vorbei in den Fahrstuhl stürmte.

Wer war das?!

Apartment 108 - never trust a badboyWhere stories live. Discover now