27. Kapitel

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Vierzig Minuten später saßen wir in einem kleinen, niedlichen Büro hinter dem Coffeeshop und unterhielten uns mit Mrs. Adler. Der Raum war mit rosa Tapete versehen, was mich denken ließ, dass Mr. Adler hier nicht allzu oft arbeitete. 

Charlie und ich hatten uns auf zwei braune Bürohocker fallen lassen, während Mrs. Adler uns freudestrahlend hinter dem Schreibtisch empfing.

"Es freut mich dich zu sehen, meine Liebe. Ich sehe du hast dich nach einem weiteren Mitarbeiter umgesehen?", fragte sie liebevoll an mich gewandt.

Mrs. Adler war wirklich einer der freundlichsten und gütigsten Menschen, die ich kenne und ich kann von Glück sprechen sie überhaupt kennen gelernt zu haben. 

"Ja das habe ich. Das ist ein guter Freund von mir", ich lächelte Charlie aufmunternd an. Er wirkte ein wenig nervös, da Selbstbewusstsein nicht unbedingt zu seinen Stärken zählte. Was wirklich schade war, dachte ich mir, denn er war ebenfalls einer der liebenswürdigsten Menschen der Welt.

Er lächelte mich dankbar an und stellte sich dann vor: "Mein Name ist Charlie und es wäre mir wirklich eine Ehre hier arbeiten zu dürfen." Mrs. Adler klatschte begeistert in die Hände: "Also wenn uns die Mädchen, wegen so einem süßen Jungen nicht den Laden einrennen, dann weiß ich auch nicht."

Die Meisten siebzehn jährigen Jungs hätten es wahrscheinlich als peinlich empfunden, als süß bezeichnet zu werden, doch Charlie war eben nicht wie die Meisten. Er war etwas ganz besonderes und freute sich wie ein kleiner König über das Kompliment. Dennoch erkannte ich, wie seine Wangen leicht rot wurden.

Mrs. Adler lächelte stolz in die Runde: "Dann würde ich mal sagen, dass wir jetzt noch schnell die ganzen Formalitäten und den Papierkram klären und dann würde ich sagen, stoßen wir auf eure neue Arbeit mit einem Kaffee an."

Sie fing an in einer Schreibtischschublade herum zu kramen. "Bedeutet das, dass wir Beide den Job haben?", fragte ich nochmal zur Sicherheit. Ihr Grinsen verstärkte sich noch weiter und ihr Kopf nickte stark: "Worauf ihr einen lassen könnt."

*

Charlie und ich hatten es uns an einen kleinen Tisch im Shop bequem gemacht und der heiße Kaffee dampfte vor unseren Nasen. 

"Vielen Dank, Quinn. Das ist echt mega cool", strahlte er. Seit wir die Verträge unterschrieben hatten, konnte er gar nicht mehr aufhören zu grinsen, was wirklich ansteckend war.

Bis jetzt konnte ich meinen Tag als noch nicht besonders erfolgreich oder gar schön verbuchen, aber Zeit mit Charlie zu verbringen ließ mich meine Probleme mal für ein paar Stunden vergessen. Ich konnte also gar keinen besseren Kollegen als Charlie bekommen.

"Neben der Schule wird es zwar super stressig, aber ich glaube, dass es eine tolle Ablenkung ist", redete er weiter. 

Oh ja, zum Beispiel von Dean... oder Alec, fügte ich im Stillen hinzu.

"Ähm...", Charlie kratzte sich verlegen am Nacken, "Wo wir schon beim Thema sind... Hast du mal mit Ally oder so gesprochen und... naja du weißt schon..."

"...gefragt ob sie sich eine Affäre mit dir vorstellen kann?", half ich ihm. Charlie riss erschrocken die Augen auf und verschluckte sich lautstark an seinem Kaffee. 

Ich warf lachend den Kopf nach hinten: "Mann Charlie, entspann dich. Das habe ich ihr natürlich nicht gesagt." Charlie quittierte mich nur mit einem genervten Blick: "Zutrauen würde ich es dir."

Ich wusste, dass er das nicht böse meinte, denn um ehrlich zu sein, würde ich es tun, würde es sich hier nicht um Charlie handeln. 

"Ich wäre auch gern so", murmelte er in seine Tasse hinein, sodass ich ihn fast nicht verstand. "Wie was?", fragte ich.

Apartment 108 - never trust a badboyWhere stories live. Discover now