17. Kapitel

46.6K 1.4K 213
                                    

"Alec wo sind wir?", ich lief nun schon seit 10 Minuten schweigend neben ihm her. Bis jetzt hatte ich noch nicht wirklich viel von London gesehen, weswegen ich allein wahrscheinlich nie wieder zurück finden würde.

"Sei doch nicht so ungeduldig Baby", er grinste mich an, nahm meine Hand und zog mich um die letzte Ecke. Vor mir breitete sich ein wunderschöner Park aus. Man konnte nur wenige Menschen sehen, also schätzte ich, dass es nicht der Hyde Park sein konnte.

"Willkommen am schönsten Ort Londons", sagte er. Wir gingen den Weg entlang und beobachteten einige Menschen, die mit ihren Hunden Gassi gingen.

Schließlich kamen wir am Flussufer der Themse an. "Setz dich", er zeigte auf das Gras, "Oder bist du dafür zu fein? Ich kann dich auch auf meinen Schoß nehmen, das ist alles kein Problem." Er lächelte dreckig und wartete auf meine Reaktion. Ich grinste zurück und setzte mich provozierend auf das Gras, ohne ihn aus den Augen zu lassen.

Ich wusste, dass ihm die Schoß-Version sehr viel besser gefallen hätte... mir im Übrigen auch... aber da wir uns in einem öffentlichen Park befanden und wir keine spielenden Kinder verstören wollten, war das wohl die beste Lösung.

Und außerdem fand ich gerade Gefallen daran ihn ein bisschen zu reizen.

Alec verdrehte die Augen: "Na schön, wie du willst. Aber ich schwöre dir, du wirst es bereuen."

Ich musste lachen, als er sich neben mir nieder ließ.

"Also, sagst du mir jetzt wo wir sind und noch wichtiger, warum wir hier sind?", fragte ich.

Alec reichte mir eine der beiden Bierdosen. "Wir sind im Battersea Park und wir befinden uns hier, weil ich dir dein neues zu Hause ein bisschen zeigen wollte."

Ich konnte ihm ansehen, dass das nicht der einzige Grund war, also runzelte ich misstrauisch die Stirn. Er schnaubte: "Na schön. Wir sind hier, weil wir ein bisschen Zeit miteinander verbringen sollten. Um uns besser kennen zu lernen."

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen: "Ach ist das so? Und was noch romantischeres als Dosenbier und ein dreckiger Boden ist dir nicht eingefallen?" "Haha", sagte er trocken, "Sei froh, dass wir hier sind. Normalerweise gehe ich mit den Frauen keinen Schritt aus meiner Wohnung raus."

Die Tatsache, dass Alec mit seiner Nummer sicher mehr als nur einmal durch kam, überraschte mich nicht, aber trotzdem versetzte es mir einen Stich. Plötzlich war mir gar nicht mehr nach lächeln und scherzen zu Mute.

Er bemerkte den abrupten Stimmungswechsel und schloss die Augen. "Fuck", flüsterte er, "Es tut mir leid Quinn. Das war echt bescheuert."

"Schon okay", sagte ich halbherzig.

Er versuchte die Stimmung wieder zu lockern und öffnete sein Bier. Ich tat es ihm gleich.

Alec setzte sein charmantes Lächeln auf: "Also, auf unseren Deal." Wir stoßen an und nun musste auch ich wieder lächeln.

"Prost!"

*

Alec und ich unterhielten uns stundenlang über Gott und die Welt. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns ein wenig besser kennen zu lernen.

Wie sich heraus stellte, hatte er noch einen großen Bruder, der in Oxford lebte und seine Eltern waren geschieden. Außerdem studierte er Jura, was ich erst gar nicht glauben wollte.

"Du verarschst mich gerade, oder?", ich musste lachen bei dem Gedanken an Alec in einem Richter Kleidchen. Er grinste: "Nein das ist mein Ernst. Ich bin im vierten Semester."

Wir redeten auch über mich.

"Wie sieht es eigentlich bei dir so aus? Irgendwelche seltsamen Fetische, über die ich Bescheid wissen sollte?" Sofort brach ich in schallendes Gelächter aus: "Nicht wirklich. Und du?" Alec lächelte nur verrucht, als er erwiderte: "Wirst du schon noch früh genug sehen."

Apartment 108 - never trust a badboyWhere stories live. Discover now