39. Kapitel

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"Du hast was getan?", Alec riss die Augen weit auf, als ich nach dem Essen mit meiner Mom wieder bei ihm gelandet war. 

"Was denn?", abwehrend nahm ich die Hände nach oben. "Was hätte ich deiner Meinung nach bitte tun sollen?"

"Du hättest ihr von mir erzählen können, anstatt auf die Frage, ob es bei dir was Neues gibt, mit 'nein' zu antworten", vorwurfsvoll zog er die Augenbrauen nach oben. 

Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass er es sofort offiziell machen wollte. "Keine Ahnung... irgendwie dachte ich, dass..."

"... dass das wieder nur 'ne schnelle Nummer für mich wird?", fragte er und konnte dabei seine Enttäuschung nicht unterdrücken.

"Nein!", fiel ich ihm schnell ins Wort. Ich kletterte über das Sofa zu ihm herüber, wo ich sein Kopf in meine Hände nahm, um ihn zu zwingen mich anzusehen. "Das glaube ich nicht. Davon hast du mich schon lang überzeugt. Ich dachte bloß, dass wir es nicht gleich überstürzen sollten." Ich lächelte ihn an und kurz darauf erwiderte er es. "Ich werde meiner Mom von uns erzählen, okay?"

Er nickte und streichelte dabei liebevoll meinen Arm. "Ich hätte niemals gedacht, dass mir das mal so wichtig sein würde." Gab er lachend zu.

"Glaube mir, ich auch nicht."

Ich legte meine Lippen sanft auf seine, um ihm noch einmal zu zeigen, dass er mich so schnell nicht mehr los wird. Er erwiderte die Geste und gab mir zu verstehen, dass er das auch gar nicht wolle. Doch bevor es zu heiß wurde, löste ich mich von ihm und stand eiskalt auf.

"Kaffee?", rief ich ihm hinterher ohne ihn noch einen Blick zu würdigen. Zielsicher lief ich in die den kleinen Küchenbereich.

Keine Antwort.

Ich legte eine Kapsel in die Maschine und stellte eine himmelblaue Tasse darunter. 

Plötzlich spürte ich wie sich ein muskulöser Körper von hinten an mich drängte und ich zuckte zusammen.

"Du glaubst du kannst mich heiß machen und dann einfach abhauen?", hauchte er verführerisch an mein Ohr. Ich legte ein zufriedenes Lächeln auf. Es war immer wieder schön zu sehen, dass ich die selbe Wirkung auf ihn hatte, wie er auf mich.

"So läuft das hier nicht Baby", sein warmer Atem an meinem Ohr ließ meinen Unterleib zusammen ziehen. "Dreh dich um", wies er bestimmend an.

Eigentlich konnte ich es überhaupt nicht leiden, wenn man mich herum kommandierte, aber in diesem Moment schwor ich mir, dass ich mich früher oder später dafür revanchieren würde. 

Also drehte ich mich langsam - sehr langsam - zu ihm um und sah sofort das Feuer, welches in seinen Augen loderte. Ohne irgendeine Vorwarnung presste er seine Lippen an meinen Hals und entlockte mir damit ein Stöhnen. 

Meine Hände fuhren durch seine Haare an seinen Hinterkopf, um ihn noch näher an mich zu pressen.

Dann suchten meine Lippen seine und wir trugen einen Tanz aus. Er schmeckte nach Minzbonbons und erreichte damit, dass ich nur noch mehr von ihm wollte. 

Seine Hände fuhren von meinen Hüfte, zu meinem Po und griffen letztendlich zu, um mich auf die Küchentheke zu heben. Sein Körper schob sich zwischen meine Beine und sofort konnte ich fühlen, wie heiß er gerade war.

Unsere Lippen lösten sich nur kurz um unsere Klamotten ganz umständlich voneinander abzustreifen. Als uns nichts mehr trennte umklammerte ich seinen Körper und er trug uns beide eng umschlossen zum Sofa.

Alec legte mich ab, kletterte über mich -natürlich- und liebkoste gefühlt jeden Zentimeter von mir, bis er letztendlich ohne Vorwarnung in mich eindrang. 

Weder Alec noch ich konnten unsere Gefühle voreinander verstecken und somit war es viel intensiver, viel reiner, als jemals zuvor zwischen uns.

Er bewegte sich rhythmisch, manchmal quälend langsam, manchmal schneller und jedes mal wenn ich dachte er schenkte uns beiden Erlösung, verlangsamte er das Tempo wieder.

"Alec", gab ich atemlos hervor. "Das kann nicht dein Ernst sein."

Er lachte, ebenfalls stöhnend und setzte das arroganteste Lächeln der Welt auf: "Selbst Schuld Baby."

Und mit diesen Worten ließ er mich endlich kommen. 

*

Ich streckte mich und gähnte zufrieden. Ein Lächeln erreichte mein Gesicht, als ich vom Sofa aus Alec beobachtete, wie er zwei frische Kaffee kocht. Der den ich mir vorhin gemacht hab war -wen wundert's- kalt.

"Du starrst mich an", stellte er grinsend fest, ohne mich überhaupt anzuschauen.

"Vollkommen richtig", gab ich wie selbstverständlich zurück. "Meine Mom hat immer gesagt, wenn ich jemals einen Mann finde sollte, der mir unaufgefordert Kaffee macht, sollte ich ihn nie wieder gehen lassen."

Seine grünen Augen trafen meine. "Ich habe nichts dagegen."

Lächelnd blickte ich ihn an und stellte fest, wie mega verkorkst diese Beziehung zwischen uns war in den letzten Wochen. Warum hatten wir es nicht schon viel früher auf die Reihe bekommen?

"Und was machen wir heute Abend?", fragte er und legte die zweite Kapsel in die Maschine.

"Ich muss dringend lernen. Wir schreiben morgen eine Bio Klausur und ich hab das komplette Wochenende nicht gelernt." 

"Du warst ja auch beschäftigt", sagte er zufrieden mit sich selbst. 

"Ich glaub kaum, dass Mr. Mahone das als Ausrede durch gehen lässt", lachte ich. Alec zuckte nur beiläufig mit den Schultern: "Wenn du erzählst, dass du das Wochenende mit mir verbracht hast, wird er es verstehen." 

"Ihhhh", rief ich. "Der Mann ist Ende fünfzig und verheiratet."

Als wäre das nicht komplett widerlich sagte er in aller Ruhe: "Manche haben nun mal komische Vorlieben."

Lachend warf ich ein Kissen nach ihm, was er abfing und grinsend zurück warf.

"Dann helfe ich dir eben beim lernen und jedes mal wenn du etwas richtiges sagst, bekommst du eine Belohnung."

"Belohnung?", fragte ich gespielt ahnungslos.

"Das kann ich dir doch jetzt noch nicht verraten. Dann wäre ja die Überraschung versaut", meinte er und schüttete Milch in beide Tassen.

Ein Vibrieren ließ ihn in seiner Bewegung inne halten. Alec drehte sich zu seinem Handy, welches auf dem kleinen Esszimmertisch liegt.

Und sofort konnte ich spüren, wie sich die Stimmung änderte. Stirnrunzelnd beobachtete ich wie sich sein Kiefer anspannte und seine freie Hand in einer Faust zusammen geballt wurde.

"Ist was passiert?", fragte ich vorsichtig nach.

Er schreckte nach oben, als ob er erst jetzt bemerkt hatte, dass ich ebenfalls im Raum war. 

"Nein", sagte er knapp und ließ das Handy in seine Hosentasche gleiten. 

Doch ich spürte wie er mir etwas verheimlichte, was daran liegen könnte, dass er ein sehr schlechter Lügner war. Doch was ist so schlimm, dass er es mir nicht anvertrauen kann?


Hallo Freunde! Endlich wurde es mal wieder heißer zwischen ihnen. Ist ja auch schon 'ne Weile her. :)

Wie fandet ihr das Kapitel heute? Alec hat auf jeden Fall was zu verheimlichen, also seit gespannt.

Schönen Sonntag noch. 

xo Anni :)


Apartment 108 - never trust a badboyWhere stories live. Discover now