10. Kapitel

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Alec machte automatische einen Schritt von mir weg und schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an.

Ha! Ich hatte ihn mehr als nur überrascht mit meiner Altion. Und um ehrlich zu sein, mich selbst auch.

Ich wusste nicht, woher ich auf einmal den Ergeiz nahm, aber ich musste ihn dringens los werden.

In meinem Kopf sammelte ich weitere vernichtende Sprüche zusammen, doch das hätte ich mir sparen können, denn Alec schüttelte nur empört mit dem Kopf und wendete sich von mir ab.

"Warum versuch ich's überhaupt? Du bist so ein Sturkopf", mit diesen Worten verließ er meine Wohnung.

Gut sot! Jetzt bin ich ihn endlich los. Ein für alle mal.

Das versuchte ich mir jedenfalls einzureden, aber ich spürte, wie aich eine mir unbekannte Leere ausbreitet.

Er war weg. Ich würde Alec jetzt nur noch flüchtig sehen.

Das war doch mein Ziel. Oder etwa doch nicht?

*

Nach etwa 10 Minuten, in denen ich panisch versuchte meine Schulsachen in meine Tasche zu werfen und mich in meine neue Schuluniform zu zwängen, machte ich mich auf den Weg zur U-Bahn Station.
Gott sei Dank kam meine Bahn pünktlich und ich fand noch einen Sitzplatz.

Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und versuchte abzuschalten, zumindestens bis ich in einer viertel Stunde aussteigen musste.
Meine Playlist war voll gestopft von aktuellen Songs, alten Rock Balladen und jede Menge One Direction Liedern.

(Und ich steh dazu! xD)

Ich drückte schnell auf zufällige Widergabe und schloss die Augen.

I hate you
I love you
I hate that I love you

Automatisch driften meine Gedanken zu Alec. War ich zu hart zu ihm gewesen? Sollte ich seine Entschuldigung annehmen?
Doch das alles war jetzt eh egal gewesen. Er hatte es aufgegeben.
Ich versuchte mir immer wieder einzureden, dass es gut so war. Dass er mich mal kreuzweise konnte, aber ich schaffte es nicht.
Immer wieder dachte ich an die guten Momente zurück, wo ich wirklich Spaß hatte.

Als er auf einmal am Abend vor meiner Tür stand und mich zu einer Party entführte.

Als ich mich bedingunglos mit ihm betrank, um endlich locker zu werden.

Als er mich von diesem ekelhaften Arschloch wegzog und ihm gehörig eine verpasste.

Und natürlich der magische Moment, als er mir so gefährlich nah kam, dass ich nur noch seine Lippen auf meinen spüren wollte.

Ich war lang nicht mehr so enspannt gewesen, wie mit Alec. Wenn man mal von unseren häufigen Streitereien absah.

Verdammte Scheiße!

Was hatte ich nur getan?

Schlagartig wurde mir klar, dass er es vollkommen Ernst meinte. Dass es ihm wirklich Leid tat.

Oh Gott! Warum war ich nur so stur?

Mir war klar, dass ich mich bei ihm entschuldigen musste, aber mir war ebenfalls klar, dass er nun keine Lust mehr auf mich und meine Stimmungsschwankungen hatte.

Sollte ich es trotzdem versuchen?

"Next stop: Institution's Corner", verkündete die Sprechanlage.

Schnell zog ich mir die Kopfhörer aus den Ohren und sprintete aus dem Zug heraus.

Die Haltestelle war voll von gestresst drein schauenden Menschen. Viele Männer waren mit eleganten Anzügen gekleidet, um ihre unfassbar wichtigen Jobs auszuführen.
Ich beobachtete ebenfalls eine Gruppe von Teenagern, die auf dem Weg zur Schule waren.

Wenn ich mich an sie heran hing, dann würde ich sicher zu meinem Ziel kommen, also folgte ich mit gewissem Abstand der Gruppe.

Und wer hätte das gedacht?!

Maxwell Institution London

Bingo! Ich war angekommen.

Vor mir erstreckte sich ein riesiges altes Gebäude, welches durch den beigen Anstrich und den bunten Blumen auf dem Vorhof, einen gewissen Charme erhielt.

Es war wirklich wunderschön, denn so hatte ich mir eine englische Schule vorgestellt.

Alle trugen die blau-beige Schuluniform, die sich einfach perfekt an das Gebäude anzupassen schien.

Die Jungs trugen eine beige lange Hose, dazu ein elegantes weißes Hemd und eine blaue Krawatte.

Die Mädchen wiederum konnten wählen zwischen einem blauen Faltenrock oder einer langen Hose. Die weiße Bluse war jedoch Pflicht.

Ich hatte mich heute für die Variante mit dem schönen Tock entschieden.

Schuluniformen waren zwar unglaublich unpersönlich, aber auch sie strahlte einen tollen Charme aus.

"Ich fass es nicht. Amerika!", hörte ich eine vertraute Stimme hinter mir sagen.

Ich drehte mich verwirrt um, um heraus zu finden, wen der Junge meinte und als mich bekannte blaue Augen ansahen und mir die niedlichsten Grübchen der Welt dargeboten wurden, war mir klar, dass er mit mir sprach.

Heute kommt das Kapitel ein bisschen später, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. :)

Kennt ihr das Lied? Ich hab es heute das erste mal gehört und mich traf der Schlag. Es passte einfach so gut zu der Geschichte und der Situation von Quinn. 😊

xo gameofstorys

Apartment 108 - never trust a badboyWhere stories live. Discover now