4. Kapitel

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Als ich wieder zu Hause ankam und meiner Mom, Kaffee und Muffin vorbei brachte, setzte ich mich in meiner Wohnung aufs Sofa. Es fehlten noch einige Bilder und persönliche Erinnerungen, die ich unbedingt noch aufstellen wollte. Der Raum wirkte einfach noch zu... leblos.

Nachdem ich einen großen Schluck Kaffee getrunken hatte, fuhr ich meinen Laptop hoch, um zu sehen ob es etwas Neues gab. 

Bing

14 neue Nachrichten von... Grace. Fuck! Ich hatte vollkommen vergessen meiner besten Freundin zu sagen, dass ich noch lebe und noch nicht in London verloren gegangen war. Ich tippte ihr schnell eine Nachricht und keine 5 Sekunden später bekam ich auch schon eine Antwort.

*

Grace: Oh mein Gott sie lebt noch! 

Quinn: Unglaublich witzig. Es tut mir mega leid! Wir hatten gestern einfach noch viel Stress.

Grace: Entspann dich Q! Ich zieh dich doch nur ein bisschen auf. War mir schon klar, dass du nicht viel Zeit gestern hattest. Wie ist London?

Quinn: Regnerisch. Ich vermisse die Sonne und die Wärme in New Orleans! :(

Grace: Ach Süße, ich weiß, aber London hat so coole Seiten! Du musst sie nur finden. Also reiß dich zusammen, setz dein verführerischstes Lächeln auf und zeig den Engländern mal wie wir das in Amerika machen! :D

Ich soll einen Engländer aufreißen?! Das soll das Geheimrezept für eine schnelle Eingewöhnung sein?

Grace: Du musst lockerer werden!

Quinn: Ach ja?! Und wie soll ich das deiner Meinung nach anstellen?

Grace: London ist groß. Such dir einen heißen Typen. Hab Spaß und genieße dein neues Leben. Du hast es dir nach den letzten Jahren wirklich verdient, einfach mal das zu machen, was du willst. Lass die Sau raus!

Ich war nicht wirklich der Typ für One Night Stands, trotzdem wusste ich, dass meine beste Freundin Recht hatte. Ich musste lockerer werde. Hier kennt mich niemand, ich kann mich einfach neu erfinden. Wenn auch nur für eine Nacht.

Sofort drifteten meine Gedanken ab zu wunderschönen grünen Augen, einem sexy Lächeln und vollen dunklen Haaren... warte WAS?!  Dachte ich wirklich bei einem potenziellen One Night Stand an Alec?! Ich glaub ich muss mein Gehirn mal gründlich durch checken lassen...

Quinn: Ich muss Schluss machen. Ich denk mal drüber nach okay? Liebe dich! ♥

Grace: Immer doch! Und vergiss nicht, mach dich locker! Ich dich auch Süße! ♥

*

Nachdem ich den Laptop zugeklappt hatte, war mein Kaffee kalt geworden. Na klasse. 

Sollte ich mich wirklich auf sowas einlassen? Nur für eine Nacht? Einfach mal entspannen und nicht an irgendwelche Probleme denken?

Ich beschloss die Antwort auf die Frage nachher zu finden und mich weiter auf die Einrichtung der Wohnung zu kümmern.

*

Nachdem ich die letzten Fotos und den Rest meines Krams soweit platziert habe, sodass ich endlich zufrieden mit dem Ergebnis war, klopfte es an der Tür.

Ich öffnete und ein verschmitztes Lächeln sprang mir entgegen.

"Alec... hatte ich nicht klar gesagt, dass...", begann ich, doch ich wurde kurzerhand unterbrochen.

"Ich bin hier, um dich abzuholen. Also zieh dir eine Jacke an und folge mir."

Hallo? Ich denk gar nicht dran. Als ich schnell die Tür schließen wurde, hielt er sie mit seiner rechten Hand fest und ich hatte die Chance mir seinen Arm genauer anzusehen. Es umschmeichelten einige Tattoos das Spiel seiner Muskeln. Besonders ein kleiner Papierflieger, der eigentlich gar nicht so wirklich auffiel unter der Masse an Motiven, hatte es mir angetan. Er hatte etwas an sich... also der Papierflieger. Nicht Alec! Jaja ist klar, meldete sich eine kleine innere Stimme zu Wort.

Ich verbannte sie nach ganz hinten und schaute Alec wieder in die Augen, der ein selbstbewusstes Lächeln trug. Er hatte mich die ganze Zeit beobachtet... aber was mach ich ihm für Vorwürfe?! Ich war gerade diejenige, die quasi auf seine Tattoos gesabbert hat. 

"Die gefallen meine Tattoos, nicht wahr?"

Ich schüttelte mit dem Kopf, was natürlich vollkommen gelogen war. Ich liebe Tattoos, aber das würde ich in seiner Gegenwart niemals zugeben. Vor allem nicht, dass sie an ihm unglaublich heiß aussahen.

Er lachte nur leise und schüttelte den Kopf. Warum muss er nur so gut aussehen?!

"Also? Folgst du mir nun?", es war mehr eine Art Befehl, als eine Frage.

"Vergiss es. Ich weiß nicht was du vor hast und will es auch nicht wissen, also würdest du jetzt bitte verschwin..."

Doch ich hatte keine Zeit meinen Satz zu Ende zu sprechen, als er sich an mir vorbei schob und sich wie selbstverständlich in meine Wohnung begab.

Was zur Hölle hatte er vor?!


Apartment 108 - never trust a badboyWhere stories live. Discover now