41. Kapitel

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"'Beschriften Sie die Zelle und vergleichen Sie Eurkaryoten und Prokaryoten unter 5 Gesichtspunkten miteinander.' PROKAYOTEN, Ally! Was um alles in der Welt ist das denn bitteschön?!", regte ich mich gefühlte Stunden auf, denn meine Bio Klausur lief wirklich nicht wie erwartet... oder gehofft.

"Prokaryoten sind Zellen ohne Zellkern... wie zum Beispiel Bakterien", mischte sich Charlie ein, der vor mir Platz genommen hatte.

Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu und wollte ihn am liebsten mit meinem Teller bewerfen.

Die Cafeteria war mal wieder bis zum letzten Quadratmeter gefüllt und hunderte Schüler kämpften um ihren Platz.

Ally, Charlie und ich saßen an dem üblichen Tisch und verschlungen gerade die Nudeln mit Tomatensoße. Ally hatte selbstverständlich meine Portion halb mit gegessen.

"Dann frag nicht so, wenn du keine Antwort haben willst, Quinn", Charlie lächelte mich triumphierend an. Bei ihm lief die Klausur sicher einwandfrei und ich hatte zu tun meinen Durchschnitt wieder nach oben zu drücken.

"Du bekommst das schon wieder auf die Reihe. Mach dir da keine Sorgen und zur Not hab ich gehört, dass Mr. Tucker bestechlich ist." Allys Stimme nahm diesen gewissen, dreckigen Ton an und augenblicklich wechselte ich mein Opfer und wollte ihr am liebsten die Nudeln ins Gesicht werfen. 

"Ich werde mich nicht für fünfzehn Punkte meinem vierzig Jahren alten Lehrer an den Hals werfen", verdrehte ich die Augen, doch Ally hatte Mühe ihr Essen im Mund zu behalten, als sie auf einmal laut los lachte. "Gut dann nicht, aber dann musst du mit deiner Unterpunktung leben."

"Ach hör nicht auf sie. Ich glaub, dass du das auch ohne Prostitution wieder auf die Reihe bekommst", mischte sich Charlie ein. Selbst das Wort 'Prostitution' klingt aus seinem Mund irgendwie... unschuldig.

Ich warf ihm einen liebevollen Blick zu, bis ich meine Aufmerksamkeit auf die Person richtete, die sich neben Charlie und somit direkt in meine Blickrichtung drängte. 

"Hey Leute. Amerika", Dean schaute nur mir in die Augen, als er auch die anderen begrüßte. Das letzte mal als ich ihn gesehen habe, war als er mitten in der Party auf die Idee kam über uns beide zu sprechen und ich ihn habe stehen lassen. So wie als er mir seine Gefühle gestand.

"Hey Dean", brachte Ally heraus, als sie gerade dabei war sich die nächste volle Gabel in den Mund zu schieben, doch das schien Dean relativ wenig zu interessieren.

"Können wir reden?", fragte er und noch immer lag sein Fokus auf mir. "Bitte", fügte er leise hinzu.

Mir war vollkommen klar, dass ich früher oder später mit ihm reden musste, aber ich wusste einfach nicht was ich ihm sagen sollte. Denn ich wusste, dass wenn ich die falschen Worte wählte, auch unsere Freundschaft den Bach runter gehen würde.

"Nach der Schule?", fragte ich deshalb, um mir noch ein Zeitfenster von etwa drei Stunden einzurichten, um mir eine Erklärung für all das einfallen zu lassen, damit ich nicht alles gegen die Wand fuhr. 

Dean wirkte enttäuscht, nickte aber. "Wir treffen uns vor der Schule." Und damit verschwand er.

"Was ist bitteschön zwischen euch los?", wollte Charlie wissen. "Erkläre ich dir wann anders", seufzte ich. Und um das Thema ganz abrupt zu wechseln fügte ich noch hinzu: "Und vergiss heute Nachmittag nicht unseren ersten Arbeitstag." 

"Würde mir nie einfallen", lachte er.

*

Es klingelte zum Schulschluss und ich glaub ich hab noch nie so schnell meine Sachen gepackt, um endlich aus diesem Gebäude heraus zu kommen.

Apartment 108 - never trust a badboyWhere stories live. Discover now