Rafael // ✔️

Kapitel 31

Verschlafen saß ich alleine am Tisch und schob mir lustlos mein Müsli in den Mund. Lydia hatte mich die gesamte Nacht wach gehalten. Little Miss Perfect müsste doch tatsächlich auf einer Luftmatratze in meinem Zimmer nächtigen. Laut ihr war das unter ihrer Würde aber trotzdem schlief sie lieber bei mir als in den Sauställen meiner Brüder.
Was für ein Glück ich doch hatte.
Zu meinem Pech schnarchte meine Cousine aber was das Zeug hielt. Ja, so perfekt war sie dann eben doch nicht.

Nachdem Rafael gestern Abend wieder weg war wurde ich mit Fragen durchlöchert. Besonders Lydia war ziemlich angetan von ihm. Darum wunderte es mich auch nicht, dass sie mit ihrer Fragen weitermachte als sie sich zu mir an den Frühstückstisch setzte.
"Also, wie heißt dieser unglaublich gut aussehende Typ von gestern?" Ich verdrehte die Augen. "Du stehst auf ihn, oder?", grinste sie mich provozierend an. "Nein." "Dann kannst du mir ja auch sagen wie er heißt." Genervt stand ich auf und stellte meine leere Schüssel in die Spüle. "Ich wüsste nicht was es dich angeht."

Nach und nach bequemte sich auch der Rest meiner Familie in die Küche. Meine Brüder und mein Vater hatten sich für heute schön aus der Affäre gezogen in dem sie zu einem Spiel der New York Knicks gehen würden. Und mich ließen sie mit diesen Menschen einfach alleine!

Meine Großmutter legte höchsten Wert auf Höflichkeit, weshalb ich jetzt noch immer am Tisch saß, und das obwohl ich schon längst fertig war mit frühstücken.
Gerade als ich meinen Kopf am liebsten auf die Tischplatte geknallt hätte weil ich das elitäre Gerede meiner Großmutter nicht mehr ertragen konnte, leuchtete mein Handy auf

'Wenn dein nerviger Besuch von gestern noch da ist, würde ich dich gerne wieder retten. Cara und Luca wollen unbedingt ins Kino. Willst du mit?'

Ich grinste. Jackpot. Ich sagte ihm kurzerhand zu, er schrieb mir, dass er mich abholen würde. Noch ein paar Stunden und ich war meine nervende Verwandtschaft zumindest für eine Weile los.
Das Grinsen wich nicht aus meinem Gesicht, was mir einige fragende Blicke von den anderen einbrachte.

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Wenn ich gedacht hatte, dass ich zumindest ein  paar Stunden Ruhe vor meine Großmutter und ihren Anhängseln haben würde, hatte ich mich gewaltig geschnitten.
Nachdem meine Familie mitbekommen hatte, dass ich ins Kino wollte würde ich praktisch dazu gezwungen Lydia mitzunehmen. Mein Großmutter wollte etwas mit ihren beiden Töchtern unternehmen und ich hatte nun meine Cousine an der Backe.

Rafael hatte ich schon vorgewarnt, dass ich Lydia im Gepäck hatte und sie sich vermutlich ziemlich am ihn ran machen würde.
Er meinte nur, ich solle das seine Sorge sein lassen.

Und so standen wir jetzt vor unserem Haus und warteten. Grandma und Tante Angelina bestanden darauf noch mit uns zu warten. Ich war mir relativ sicher, dass die beiden nur sicher gehen wollten, dass wir nicht mit irgendwelchen Junkies weg gingen oder dass ich Lydia überhaupt mitnahm. Ich hatte tatsächlich mit dem Gedanken gespielt einfach zu Rafael ins Auto zu springen und ihn anzuschreien er solle losfahren bevor Lydia auch einsteigen konnte, aber dann war ich spätestens morgen einen Kopf kürzer.
Und um ehrlich zu sein hing ich ziemlich an meinem Kopf.

Und so kam es, dass den dreien bald die Augen aus dem Kopf gefallen wären als eine aufgemotzte Brabus G-Klasse, die minimum 100.000$ gekostet hatte, vor uns hielt und Luca seinen Kopf aus dem Fenster streckte.
Mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen stieg ich hinten ein und wurde gleich von Cara in Empfang genommen.
Augenverdrehend nahm sie hin, dass sich auch Lydia zu uns quetschte.

Die gesamte Fahrt über versuchte meine Cousine die Aufmerksamkeit von Rafael zu erhaschen, jedoch ignorierte er sie geflissentlich.
Er wurde mir wirklich immer sympathischer.

Am Kino angekommen hechtete Lydia schon beinahe aus dem Wagen und stellte sich mit Handschlag und einem scheinbar verführerischen Blick Rafael und auch Luca vor.
Ich musste grinsen als ich sah, wie Rafael seine Hand angewidert an seiner Jeans abwischte.

Cara und ich stellten uns ebenfalls zu den Jungs und kurz darauf spürte mich wie meine Hand genommen wurde. Ich sah zu Rafael der seine Finger mit meinen verschränkt hatte und mich frech angrinste. "Wenn es bei meinem Dad funktioniert hat, dann bestimmt auch bei deiner Cousine.", flüsterte er in mein Ohr.
Ich grinste und sah zu Lydia deren Gesicht einen tiefroten Farbton angenommen hatte.

Das könnte lustig werden.

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Wir saßen in bei einem kleinen Italiener in einer Seitenstraße in der Nähe des Kinos. Lydia schien mittlerweile eine verdammte Wut auf mich zu haben weil sie mich mit ihren Blicken beinahe zu erdolchen schien. Aber offenbar nahm sie Rafa und mir dieses ganze Pärchen Getue ab. Händchen halten und die Tatsache, dass er mich die ganze Zeit Baby nannte reichte schon aus um sie vor Eifersucht kochen zu lassen. Der Rest von uns hatte allerdings ziemlich Spaß daran sie zu verarschen.

"Hey Leute. Bei Ash steigt 'ne Party." Luca sah von seinem Handy auf und blickte in die Runde. "Wollt ihr mit?" Rafael und Cara nickten. Ich hatte ehrlich gesagt nicht so viel Lust und außerdem hatte ich noch immer Lydia an der Backe. "Du brauchst gar nicht darüber nachdenken ob du mit willst oder nicht. Ohne uns kommst du eh nicht nach Hause. Und deine nervige Verwandtschaft kann ruhig auch mit." Cara sah mich herausfordernd an während Lydia einen empörten Laut von sich gab. "Dir ist bewusst, dass es hier an jeder Ecke eine U-Bahn Station gibt, oder?" "Das ist mir scheiß egal. Du kommst mit."
Rafael nickte. "Und ich lass dich sicherlich nicht alleine um die Uhrzeit mit der U-Bahn fahren." Rafa legte seinen Arm um meine Schultern und zog mich an sich ran.

Wieso roch dieser Junge nur so unglaublich?

"Ihr werdet nicht nachgeben, oder?" Die drei Geschwister schüttelten grinsend ihre Köpfe. "Na gut.", stöhnte ich.

Kurz darauf saßen wir wieder zu fünft im Auto, ich eingequetscht zwischen Cara und Lydia, die beiden Jungs vorne.
Außer Rafa und mir hingen alle an ihren Handys. Kopfschüttelnd lehnte ich mich etwas nach vorne und sah Rafael an. "Du hättest nicht für mich bezahlen müssen." "Ein Gentleman zahlt für seine Freundin." Er grinste. "Und wenn die Freundin selbst zahlen will?" "Dann hat sie Pech gehabt. Und jetzt halt die Klappe, gegen mich kannst du eh nicht gewinnen."

Augenrollen aber mit einem Grinsen auf den Lippen lehnte ich mich wieder zurück und blickte in Caras Gesicht die mich vielsagend ansah.

"Und jetzt sag noch einmal, dass zwischen euch nichts läuft.", flüsterte sie in mein Ohr.

Rafanacht #1

Willkommen willkommen zur Rafanacht!

Ich bin geschockt! #1 😭

In einer Stunde wirds das nächste Kapitel geben 👋