Kapitel 40

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"Jetzt komm schon, Roxy!" Verwirrt folgte ich einer hyperaktiven Cara durch das große Anwesen. Vor nicht einmal einer halben Stunde hatte sie mich aus dem Schlaf gerissen und war mir seitdem kaum mehr als fünf Minuten von der Seite gewichen.
"Was zur Hölle ist mit dir los?" Ich zupfte an den Sportklamotten herum, die mir Cara vorhin in die Hände gedrückt hatte. Was hatte dieses Mädchen nur vor?
"Schon mal Tennis gespielt?" Ungläubig sah ich das Mädchen vor mir an. Deshalb war sie so aufgedreht? Wegen Tennis?
Noch ehe ich antworten konnte zog mich Cara hinter sich her, bis wir schließlich in dem großen, gepflegten Garten standen. Etwas entfernt hörte man das laute Geschrei von Luca und Rafael die sich alle möglichen Beleidigungen an den Kopf warfen.

Wir waren noch immer in dem Hamptons. Selbst meine Familie war noch hier. Wo meine Brüder steckten wusste ich nicht, meine Eltern saßen zusammen mit Rafaels Eltern beim Frühstück.
Gott sei Dank wussten Mom und Dad von der gespielten Beziehung zwischen Rafa und mir, so konnten sie wenigstens die ganze Sache nicht auffliegen lassen.
Ich war wirklich gespannt wie das ganze noch weiter gehen würde. Wir konnten ja schließlich nicht für immer das glückliche Pärchen spielen.
Allerdings dachten wohl jetzt sowohl meine als auch Rafas Mom, dass die ganze Sache doch nicht gespielt war. Anscheinend hatten die beiden mitbekommen, dass wir beide alleine zusammen im Garten waren. Auch wenn nicht wirklich etwas zwischen uns passiert war, dachten sich die beiden wohl ihren Teil dazu.

Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht als ich an den gestrigen Abend dachte. Auch wenn ich Rafael im Nachhinein nicht gleich hätte verzeihen sollen, fühlte es sich in der Situation richtig an, und das war es auch.
Mit ihm allein im Garten zu sein und zu tanzen war unglaublich schön. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe, sicher und geborgen. Komplett anders als bei Sam.

Egal was zwischen Rafael und mir passieren würde, diese wenigen Minuten, dieser kleine Moment, würde ich niemals vergessen.

Wir kamen an dem Tennisplatz an, den ich schon vom Helikopter aus gesehen hatte. Rafa und Milo standen auf der einen Seite des Platzes und spielten gegen Luca und Caras Freundin Josie. Meine Brüder saßen zusammen mit Francesca am Rand und sahen sich das Ganze lachend an.
Anstatt Bällen flogen hier viel mehr Beleidigungen durch die Luft.
"Und warum musste ich jetzt Sportsachen anziehen?" "Weil wir nachher auch mitspielen." Zweifelnd sah ich Cara an, die sich gerade zu ihrer Tante setzte. Auch ich ließ mich auf den Boden fallen und kuschelte mich an Carter. Es war November und die Klamotten von Cara waren nicht all zu warm. Mit einem Lachen schlang mein Bruder einen Arm um mich und drückte mich näher an sich. Mit einem wohligen Seufzen genoss ich die Wärme die von ihm ausging und beobachtete das Geschehen auf dem Feld.
Die Einzigen die wirklich spielten waren Josie und Milo. Die beiden Brüder schienen sich viel mehr mit ihren Blicken umbringen zu wollen. Anscheinend waren beide verdammt schlechte Verlierer.

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"Gott, ich dachte nicht, dass das so anstrengend ist." Ich lag auf dem Boden, alle Viere von mir gestreckt und sah schweratmend in den Himmel.
Rafael beugte sich lachend über mich. "Ich glaub eher, dass du verdammt unsportlich bist." "Hey!" Empört schlug ich ihm auf den Arm, begann dann aber auch zu lachen. Wo er recht hatte...
Kopfschüttelnd und noch immer lachend ging Rafa zu meinen Brüdern, Milo und Luca. Kaum war das Spiel vorbei hatten sich die beiden wieder eingekriegt und von den Beleidigungen von vorher war nichts mehr zu hören.

Cara ließ sich neben mich plumpsen und sah mich nachdenklich an. "Wie kannst du bitte so eine Figur haben, wenn du schon jetzt aus der Puste bist." Missmutig sah ich sie an. "So toll ist meine Figur auch wieder nicht." "Nein, überhaupt nicht. Wenn du dich nicht immer unter zu großen Pullis verstecken würdest, würdest du vielleicht mal selbst merken, dass du toll aussiehst." "Aber meine Pullis sind bequem." Grinsend schüttelte Cara den Kopf, stand auf und half mir auf die Beine.
Auch Francesca und Josie hatten sich mittlerweile zu uns gesellt und fingen an drauf los zu quasseln.
Mein Blick wanderte über den Tennisplatz und blieb schließlich an Rafael hängen, der gerade sein Shirt über den Kopf gezogen hatte und sich ein Handtuch um den Nacken legte.

Heilige Scheiße, wie konnte ein 18-jähriger bitte so einen Körper haben.

Cara rammt ihren Ellenbogen in meine Rippen. "Ich weiß, dass mein Bruder heiß ist, aber wehe du fängst jetzt gleich an zu sabbern." Augenblickliche schoss mir die Röte ins Gesicht. "Was? Äh... Nein. Ich frag mich nur ob ihm nicht kalt ist." "Mhm, ist klar, Süße." Cara fing an zu lachen und auch Francesca und Josie stimmten mit ein. Boden, tu dich auf!

Auf einmal sah uns sämtliche Jungs an und kamen mit einem fiesen Grinsen auf uns zu.
Ehe ich mich versah landete ich auf Rafas Schulter. Zappelnd versuchte ich mich zu befreien, was ihn aber nur ein Lachen entlockte. Auch die anderen Mädels hingen wie nasse Säcke über den Schultern der anderen Jungs.
"Rafa! Lass mich runter." Wieder lachte er. "Wie du willst." Er packte mich an der Hüfte und schmiss mich von seiner Schulter. Auf einmal war mein Körper von kaltem Wasser umgeben. Empört und geschockt tauchte ich wild husten wieder auf. Dieser Mistkerl hatte mich tatsächlich in den Pool geworfen. Auch die anderen Mädchen durchbrachen nach und nach hustend die Wasseroberfläche.
Scheiße war das kalt.
Mit zusammengekniffenen Augen sah ich zu Rafa der mich frech vom Beckenrand aus angrinste. "Gut, dass wir das Wasser noch nicht abgelassen haben." Oh, das würde er büßen.
Als ich allerdings sah, wie sich Leo, der der Einzige war, der Keine von uns getragen hatte, an Rafael und Carter anschlich und mir zu verstehen gab, dass ich still sein sollte, begann auch ich zu Grinsen. Mit einem kräftigen Stoß beförderte er erst seinen Zwilling und Rafa und kurz danach auch Luca und Milo in das kalte Wasser des Pools.

Kurzerhand sprang auch Leo hinterher und so kam es, dass wir Mitte November zu neunt komplett angezogen im Pool waren.

"Ihr sollt rein... Was zur Hölle ist hier los?" Mein Kopf schoss herum als ich die hohe Stimme von Viola wahr nahm. Auch sie und ihr Vater waren über Nacht geblieben, allerdings hatte ich sie seit gestern Abend nicht mehr gesehen.
Als sich zwei Arme von hinten um meinen Körper schlossen, war es mir sofort klar, dass es Rafael war der mich gerade an seine muskulöse Brust drückte.
"Wir haben Spaß, solltest du vielleicht auch mal probieren.", lachte Rafa hinter mir.
Ich sah wie Viola genervt die Augen verdrehte. "Spaß haben ist eine Sache, sich seinem Alter angemessen zu verhalten eine andere. Wie dem auch sei, ihr sollt rein kommen." Sie machte auf ihren hohen Absätzen kehrt und ging zurück ins Haus.

Nach und nach verließen wir alle den Pool. Rafael der schon am Beckenrand stand reichte mir seine Hände um mich aus dem Becken zu ziehen. Mit etwas zu viel Schwung landete ich in Rafaels Armen, die mich fest umschlossen hielten. Ich blickte zu ihm auf und sah in sein grinsendes Gesicht. "Willst du mich loslassen?"

"Ehrlich gesagt, nein.", lachte er.

Yo Potatoes 😊

Ich hoffe euch geht's allen gut

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ich weiß dass das Kapitel nicht soooo spannend war aber bald geht's zur Sache 😏

Demnächst wird es zur Feier der 500k Reads eine kleine #Rafanacht geben 🎉☺️
Ich werde noch ein kleines Infokapitel machen wenn ich genaueres weiß 👍

Ich werde auch bald das Thanksgiving bei Roxys Familie einbauen.
Habt ihr dafür irgendwelche Wünsche?

Love you ♥️

Rafael // ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt