Kapitel 41

128K 6.2K 785
                                    

"Und? Bereit für Thanksgiving bei deiner verkorksten Familie?" Elly sah mich schmunzelnd an. Sie wusste ganze genau, dass ich wirklich so gar keine Lust auf diesen Mist hatte.
Tante Angelina würde sich wieder extra ins Zeug legen um besonders gut bei allen dazustehen.
Nicht nur mein Teil der Familie war wirklich schlimm. Auch die Verwandtschaft von Angelinas Mann war wirklich furchtbar. Es reichte wohl zu sagen, dass sie sich alle blendend mit meiner Großmutter verstanden.
"Frag lieber nicht." Sie lachte während sich Tia mit drei dampfenden Tassen wieder zu uns setzte.
Wie so oft waren wir nach der Schule zu Tias Mom ins Café gegangen. Es war Mittwoch Nachmittag und gegen heute Abend würden wir zu meiner Tante aufbrechen. Zu meinem Leidwesen blieben wir tatsächlich das gesamte verlängerte Wochenende in West Virginia.
Die einzigen kleinen Lichtblicke dich ich hatte waren die Tatsachen, dass meine Brüder genauso wenig Lust hatten wie ich und Rafael tatsächlich mitkommen würde.
Trotz meinen Warnungen hatte er es sich nicht anders überlegt und dafür war ich ihm ehrlich gesagt wirklich dankbar.

"Aber jetzt mal im Ernst, Roxy. Du kannst mir nicht sagen, dass er dich am Wochenende nicht geküsst hat, nach allem was du erzählt hast." Tia sah mich aus ihren dunklen Augen forschend an. "Doch, genau so war es. Ist wahrscheinlich auch besser so. Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist nach allem was mit Sam war." Tia sah mich verständnislos an während Elly nickte. "Da hast du auch wieder Recht." "Aber Rafael ist nicht Sam.", warf Tia ein. "Und trotzdem kennt Roxy ihn noch nicht so lange. Immerhin gibt es auch genug Gerüchte über ihn." Ich nickte. Ich glaubte zwar nicht an die ganzen Gerüchte, aber ich habe schon oft genug mitbekommen, dass Rafael nicht immer so nett war wie er es in meiner Gegenwart war. Und auch die Warnung meiner Mom was Rafa anging schwirrte mir von Zeit zu Zeit durch den Kopf. Ich mochte ihn, wirklich. Aber trotzdem hatte ich Angst schon wieder irgendwie verletzt zu werden.

~~~~

„Noch kannst du umdrehen, Rafa.", lachte Leo als wir vor dem Haus meiner Tante hielten. Rafael hatte meine Brüder und mich mitgenommen, meine Eltern waren alleine gefahren. Erst bestand Carter zwar darauf uns vier mit seinem Auto mitzunehmen, als er allerdings Rafas Mustang gesehen hatte warf er seinen Plan über den Haufen und war der erste der im Wagen saß.
„Ich habs schon zu Roxy gesagt. Ich bin schon mit schlimmeren Leuten fertig geworden."

Während ich hundemüde und mit Schmerzen vom langen Sitzen aus dem Wagen stieg, schien Rafa die knapp siebenstündige Fahrt kaum etwas ausgemacht zu haben. Ich war zwischendurch sogar eingeschlafen während sich Leo und Carter mit Rafa über Sport unterhalten hatten.

Rafael holte unsere Taschen aus dem Kofferraum, nahm sowohl seine als auch meine in die eine Hand und umschloss meine mit seiner anderen. „Muss ja realistisch sein, Schatz.", grinste er frech während wir meinen Brüdern zum Eingang folgten. Das Auto meiner Eltern stand auch schon in der Hofauffahrt, was mich zumindest ein wenig aufatmen ließ. Wir würden bei Tante Angelina übernachten, der Rest der Familie wohnte in der Nähe oder zumindest nur ein bis zwei Stunden entfernt.
Die einzigen auf die ich mich wirklich freute waren Tante Maddy, deren Freund und ihre Kinder. Wenn ich so darüber nachdachte war auch Simon, mein Cousin und Bruder von Lydia, nicht der Allerschlimmste. Früher konnte ich ihn genauso wenig leiden wie den Rest meiner Familie. Aber seit er vor zwei Jahren aufs College ging war er ganz anders. Der Abstand von Grandma, Angelina und Lydia tat ihm wohl mehr als gut.

Kaum hatte einer meiner Brüder geklingelt wurde auch schon die Türe aufgerissen und Onkel Thomas stand vor uns. „Ihr seid spät. Wir dachten schon euch sei etwas passiert." Kein Hallo, kein wie geht's euch. Nichtmal Rafael hatte er sich vorgestellt.
Ich warf dem Jungen neben mir einen entschuldigenden Blick zu den er nur mit einem Achselzucken quittierte.
Zu viert folgten wir ihm ins Wohnzimmer wo auch schon der Rest wartete.
Meine Eltern sahen erleichtert aus, Grandma und Angelina schien es wenig zu interessieren, Lydia erdolchte mich beinahe mit ihren Blicken und Simon grinste mich breit an. Definitiv, das College tat ihm gut.

„Wir dachten, dass Carter und Leo bei Simon im Zimmer auf der Couch und einer Luftmatratze schlafen und die anderen bekommen die beiden Gästezimmer.", meinte Tante Angelina. „Solange ihr euch nicht miteinander vergnügt." Grandma sah Rafa und mich mit einem eiskalten Blick an und marschierte dann an uns vorbei.
Ich wurde knallrot während Rafael mich grinsend ansah und kurz meine Hand drückte.

Na danke auch.

Schnellstens verzogen wir uns alle nach oben. Weder meine Brüder noch ich hatten groß Lust uns noch lange zu unterhalten.
Außerdem fand ich ihr Verhalten echt unmöglich. Nicht ein einziger hatte uns richtig begrüßt oder sich gar Rafael richtig vorgestellt. Bis jetzt hatten Angelina und Grandma ihn nur gesehen aber kein einziges Wort mit ihm gewechselt. Aber im Grunde hatte ich auch nichts anderes erwartet.

Stöhnend warf ich mich auf das mehr oder minder bequeme Bett und starrte an die Decke. „Ich hab noch nie so oft wie mit dir mit ein und dem selben Mädchen in einem Bett geschlafen." Ich drehte meinen Kopf zu Rafa der mich grinsend ansah.
„Du lebst auch nach dem Motto einmal ficken, weiterschicken, oder?" Sein raues Lachen ertönte während sich die Matratze neben mir senkte.

„Klingt es sehr klischeehaft wenn ich sage, dass du mich verändert hast? Gott hört sich das schnulzig an."

Yo Potatoes 😏

Willkommen zum #Rafatag 😂

Ich hoffe euch hat das erste Kapitel einigermaßen gefallen, auch wenn es langweilig war 😅
Die nächsten werden besser 🙈

Ich hoffe ihr kommentiert schön fleißig und lasst den ein oder anderen Vote da 😏

Bis in einer Stunde 👋

Rafael // ✔️Where stories live. Discover now