Kapitel 10

11.4K 363 18
                                    

„Was ist los mit dir?!" Schreit er mich an.
Wir sind mittlerweile soweit weg, dass die anderen nur nur noch sein Gebrüll hören können. „Schrei nicht so. Die Leute schauen uns schon an." Versuche ich ihn zu beruhigen. „Jetzt auf einmal interessiert es dich was die anderen denken? Heh?! Und was war das eben?!" Dabei drückt er aus Wut mein Handgelenk fester. „Du tust mir weh." Wimmere ich und senke ängstlich meinen Kopf.

Luans Sicht

Ich lasse ihren Arm sofort los.
Still geht sie mit ihrer Hand um ihr Handgelenk. Ich wollte ihr nicht wehtun, aber der Anblick von den beiden hat etwas in mir ausgelöst. Ich weiß selbst nicht was das ist. Ich habe noch nie solch ein empfinden in mir gespürt. Ich kann es nicht mal richtig zuordnen. „Luan." Murmelt sie leise. Sie hat so eine warme Stimme. Ich gehe wieder einen Schritt näher an sie ran und hebe ihren Kinn mit meinem Zeigefinger hoch. Mit ihren großen hellen Augen schaut sie mich an. „Das war nicht richtig was du getan hast. Denkst du ich weiß nicht, was du vor hattest?" Gebe ich von mir. Errötet schlägt sie meine Hand weg. Menschen sind so einfach zu durchschauen.

Es ist keine Kunst, ihre wahren Gesichter aufzudecken. „War es nicht so, dass du Adrian nur dazu genutzt hast, um mich wütend zu machen? War es nicht so, dass du schamlos mit seinen Gefühlen gespielt hast? Jetzt willst du ihm wahrscheinlich noch sein kleines dummes Herz brechen, da du nicht mit ihm zu diesem Treffen gehst." Füge ich hinzu.

Entsetzt starrt sie mich an. „Na was sagst d.." Sie schneidet mir das Wort im Munde ab. „Halt deinen Mund!" Bricht es wütend aus ihr heraus. „Was denkst du wer du bist? Du denkst ich nutze ihn nur aus? Ich werde mich mit ihm treffen und freue mich schon mega darauf! Du bist mir genauso egal, wie ich dir! Also lass mich mit deinem Psycho Gehabe in Ruhe!" Setzt sie fort. „Du triffst dich nicht mit ihm!" Platzt es aus mir heraus. Warum ich das gerade gesagt habe, weiß ich selbst nicht. „Und warum nicht?" Skeptisch bemustert sie mich. Weil ich selbst keine Antwort drauf finde, gehe ich weg. Besonders weit komme ich nicht, da sie mich mit ihrer zarten Hand festhält. Fragend blicke ich zu ihr. „Du läufst jetzt nicht weg! Es reicht langsam. Was habe ich dir getan, dass du so gemein zu mir bist?" Seufzt sie. Ich bin gemein zu ihr? Ich habe mich noch nie so viel mit einem Menschen beschäftigt wie ich es mit ihr tue.

Arianas Sicht

Ich will endlich wissen, was er für ein Problem mit mir hat. Es hat mich echt getroffen, dass er sagte, dass ich Adrian nur ausgenutzt habe.. ich erkenne mich ja selbst kaum wieder. „Ich hab dir schonmal gesagt, halte dich einfach fern von mir." Kühl wie immer, zeigt er dabei keinerlei Ausdruck. „Wie soll ich mich von dir fernhalten, wenn du solche Aktionen bringst?" Mache ich ihn an. „Dann bitte, triff dich doch mit ihm!" Posaunt er. „Mache ich auch!" Antworte ich. „Schön!" Seine Stimme klingt ja fast schon zickiger als Chloes Stimme. „Ja schön." Das letzte Wort will immer noch ich haben. Eingeschnappt gehen wir zurück zu den Anderen. Dabei betrachten wir uns keine Sekunde mehr.

Soziopathen können nicht lieben Where stories live. Discover now