Kapitel 23

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„Lass bitte zu ihm!" Platzt es aus mir heraus. „Zieh deine Jacke an." Lächelt er. „Was ernsthaft jetzt?!" ich zittere am ganzen Körper. „Na mach schon." Grinst er und greift dabei zu seinem Autoschlüssel. Voller Energie ziehe ich mir meinen Mantel an und greife zu meinen rotweinen Stiefeln. Unsicher blicke ich nochmal in den Spiegel. „Du siehst wie immer wunderschön aus." Zuckend schaue ich zur anderen Seite. Er neigt seinen Kopf zur Seite der Tür. Ertappt folge ich ihm. „Adrian." Verklemmt umfasse ich meine Schultern. „Hör auf dir sorgen zu machen." Mit seinem Zeigefinger hebt er mein Kinn hoch und zieht leicht an meinem Wundwinkel. „Du bekommst noch Falten." Spottet er. „Idiot!" Ich haue dabei leicht auf seine Schulter um meine Unsicherheit zu verbergen. Ich kann's immer noch nicht fassen, wie liebenswürdig ein Mensch nur sein kann. Außer der Liebe meiner Mutter, habe ich nie das Gefühl bekommen wertvoll zusein.

* 2 Stunden später

„Wir sind da." Nehme ich Adrians Stimme wahr. Mit schweren Augen blicke ich zu ihm. „Ariana, wir sind da!" Wiederholt er sich. Ich setzte mich aufrecht hin und schaue schläfrig aus dem Auto. Eine Riesen Villa, so dunkel wie ein Geisterhaus. Ganz strickte Büsche verzieren die Villa, aber selbst sie scheinen so voller Kälte zusein. „Wo sind wir." Stottere ich. „Das ist Luans zuhause." Entgegnet er mir. Meine schweren Augenlider ziehen sich zusammen und mein Hals füllt sich mit Steinen. „H i e r?" Ich schlucke so laut, dass selbst seine Augenlider nach oben springen. „Ich werde dich begleiten." Versucht er mich zu beruhigen. Ich schüttle meinen Kopf und schnalle mich ab. „Ariana.. ich kann dich nicht alleine gehen lassen." Fügt er hinzu. Seufzend nehme ich seine Hand von meinem Arm. „Mach dir keine Sorgen, das ist doch nur Luan. Ich will nur wissen ob es ihm gut geht." Mit meinem aufgezwungenen Lächeln versuche ich ihn zu beruhigen. Luan würde ausrasten wenn er ihn sehen würde, aber so sorglos wie ich scheine.. bin ich nicht zu 100 Prozent.

Ich schaffe es letztendlich ihn von meiner Stärke zu überzeugen. Nur ob ich wirklich so stark bin, bezweifle ich. Schwach bin ich aber dennoch nicht. Ich bin kein Mädchen, das naiv und dumm ist. Ich lasse mich nicht unterkriegen! Mit neu gewonnener Energie begebe ich mich zur Tür. Ich nehme all meinen Mut zusammen und klingle. Ein ätzender Klang erhellt die Villa.

Eine ältere Dame öffnet mir die Tür. Sie ist die Erschöpfung in Person. Tränensäcke verzieren ihr weißes Gesicht. Mit leeren Augen und runtergezogenem Mundwinkel starrt sie mich an.

Soziopathen können nicht lieben Where stories live. Discover now