Kapitel 74

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*Ariana's Sicht*
„Was ist passiert", hauche ich vor mich hin.
„Du bist wieder umgekippt," es sind Elenas Umrisse.
„Wann?", ich reibe mir die Augen um sie besser erkennen zu können.
„Gestern", sanft streicht sie mir über meine Hand.
„Gestern? Ich hab so lange geschlafen?"
Nickend lächelt sie leicht.
„Du kannst Heute aber wieder mit", fügt sie hinzu.
„Ich kann wieder zurück? Was sitzen wir hier dann noch rum?!", rückartig versuche ich aufzustehen und reiße mir dabei die Infusion raus.

„Ariana! Was machst du!", kreischt sie.
Eine Krankenschwester stürmt in den Raum, wischt das Blut von meinem Arm ab und weist mich darauf hin, dass ich noch ein Gespräch mit dem Arzt führen muss, bevor ich entlassen werde.

*Zwei Stunden später*
„Warum redest du nicht?", besorgt starrt sie mich an.
„Was soll ich schon sagen? Wir sitzen im Taxi und ich freue mich aufs Hotel", krampfhaft versuche ich spaßig zu wirken.
„Wir sind ja gleich da", die Stimmung zwischen Elena und mir ist auch nicht mehr die, die sie einmal war.

„War Milad heute da?", beende ich die kurze Stille.
„Was findest du so toll an diesem Milad? Wie kannst du den über Luan stellen? Hast du dir die beiden mal angeschaut?", entsetzt starre ich sie an.

„Anhalten!", schreie ich den Taxifahrer an.
„Anhalten?", verwirrt tritt er vom Gas runter.
„Anhalten habe ich gesagt!", brülle ich erneut.

„Sag mal Ariana was stimmt nicht mit dir?!", sie greift zu meinem Arm und zwingt mich ihr in die Augen zu schauen.

„Denkst du ich bin blöd? Meinst du ich raff nicht, dass du auf diesen Typen stehst?! Wie du ihn anschaust? Wie rot du wirst, wenn er neben dir steht? Schnapp dir ruhig Luan mit so einem Geisteskranken will ich eh nichts zutun haben! Hast du vergessen was er mir angetan hat?! Wegen ihm kann ich mich an nichts erinnern! An nichts! Nur daran, wie ich blutbedeckt vor ihm lag! Er hat mir das alles angetan! Was bitte bist du für eine Freundin, für dich zählt nur dieser Frauenschläger!", tränenüberströmt renne ich aus dem Auto, welches seit ner gefühlten Ewigkeit zum stehen gekommen ist.

„Irgendwann wirst du alles noch bereuen!", ruft sie mir hinterher.

Weinend lasse ich mich auf ner Bank nieder.

Kann mich keiner verstehen? Ich habe ein Loch in meinem Kopf, ein verdammtes schwarzes leeres Loch! Es ist so, als wäre ich erst seit ein Paar Monaten auf dieser Welt. Ich fühle mich so fremd, so allein! Wo gehöre ich hin?

Schluchzend versuche ich mir meine Tränen wegzuwischen. Zittrig greife ich zu meinem Handy. Milad, er hatte mir seine Nummer eingetragen. Vielleicht hat er Antworten auf meine Fragen.

Nervös schreibe ich ihm, dass er doch bitte kommen soll.

Er ist der Einzige, der mir die Wahrheit sagt.

Soziopathen können nicht lieben Where stories live. Discover now