Kapitel 59

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„Du liebst sie ja wirklich."
Durchbohrend blickt er in meine Augen.

„Ich habs geschafft.
Ich habe dein Leben zerstört.
Jetzt bist du wirklich alleine.
Merk dir meine Worte, mit jedem Tag, mit jeder Stunde wird dieses Mädchen zu einem anderen Menschen."

„Verschwinde von hier, verpiss dich aus meinem Leben!" Posaune ich.

„Geh! Geh bevor ich dich noch umbringe! Verschwinde aus diesem Land!" Füge ich brüllend hinzu.

Verwundert sitzt er einfach nur da.

Los!" Schreie ich.

„Du lässt mich einfach so gehen? Einfach so?" Seine Stimme bebt.

Ich lasse ihn einfach so gehen? Wieso? Weil seine Augen, die von Vater sind? Sein Blut meins ist?
Er nahm mir meine Eltern, er nahm mir meine Kindheit, er nahm mir mein Herz! Und ich? Ich lasse ihn frei?

„Du machst einen Fehler." Seufzt er.

Erschöpft erhebe ich meinen Körper.

„Dein Fehler war es mir dein Gesicht zu zeigen. Ich lasse dich jetzt gehen, aber wenn Ariana irgendetwas passieren sollte, wenn sie nicht mehr zu der wird, die sie war, schwöre ich dir
ICH WERDE DICH SUCHEN
ICH WERDE DICH UMBRINGEN."

Ich ziehe ihm an seinem Shirt hoch. Unsere Blicke sind für einen kurzen Moment wie in einander verschlungen. Auch wenn unsere Seelen mit einander verbunden sind, sind unsere Herzen weit voneinander entfernt.

Mit der übrigen Kraft die ich noch verspüre, schmeiße ich ihn raus. Wie ein Häufchen Elend liegt er am Boden.

„Das ist deine letzte Chance von hier abzuhauen."
Widerwärtig schaue ich auf ihn herab.

Wortlos erhebt er sich. Taumelnd entfernt er sich langsam von mir.

Vielleicht ist es falsch, ja vielleicht mache ich einen Fehler, aber irgendetwas in mir hält mich auf.
Ich empfinde kein Mitleid gegenüber diesem Dreck, aber auch er verlor seine Mutter. Als ich sie verlor, starb ein Teil von mir aus..

„Mama, es tut mir leid. Ich konnte mich nicht rächen, aber ich weiß, dass du es auch nicht gewollt hättest.

Mama ich liebe dich."

Die Sonnen strahlen bedecken mein Gesicht mit Wärme.

Ich atme tief durch, und gehe zurück zu Ariana.
Angst breitet sich in mir aus.

Soziopathen können nicht lieben Where stories live. Discover now