Kapitel 18

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Seufzend schiebe ich die Akte noch weiter an mich ran. „Reiß dich jetzt zusammen Ariana!" Spreche ich mir selber zu.
Noch bin ich alleine im Zimmer, jetzt ist die Zeit, diese Akte ungestört lesen zu können.

Endlich schaffe ich es die Akte zu öffnen. Das erste was mir entgegen springt sind, Bilder, Bilder auf denen man ein Haus in Flammen sehen kann. Sie wirken so düster, so kahl.. so als würden sie das Ebenbild der Trauer sein.. dabei sind das doch nur Bilder.
Was haben die mit Luan zutun? Beim näheren betrachten, erkenne einen Leichenwagen. Naja zu 100% bin ich mir nicht sicher, aber mein Gefühl sagt mir, dass es wirklich ein Leichenwagen ist.

Mit einem mulmigen Gefühl blättere ich weiter. Die erste Seite scheint sehr harmlos zusein, nur ein paar Informationen zu ihm selber. Seinen derzeitigen Wohnort kann ich aber von diesem Blatt nicht rauslesen. „Der kleine Junge, der seine Eltern verbrannte." Mir stockt der Atem. Was ist das für ein Zeitungsartikel? Wie kann man bitte so schamlos sein und eine so derartige Überschrift verwenden?! Mir läuft Schweiß über meinen Rücken.. dieser kleine Junge soll Luan gewesen sein ? „Als die Feuerwehr zu Hilfe kam, war es für die Eltern schon zu spät. Mit Brandwunden stand der kleine Junge vor dem brennenden Haus." Ich schaffe es nicht weiter zu lesen.

Luan soll der Mörder seiner Eltern sein? Er kann kein Monster sein.
Was ist dann mit den Männern, vor denen er letztens doch noch so sehr Angst hatte? War das wirklich nur eine Einbildung ?

Ich blättere um und nehme mir den zweiten Zeitungsartikel vor.
„Die Bewohner des kleinen Dorfes sind außer sich, obwohl Luan erst 6 Jahre alt ist, fürchten sich die Nachbarn vor ihm. Auch wenn er noch ein Kind ist, wird er für die nächsten Jahren in eine Psychiatrische Klinik untergebracht. Bislang hat der kleine Junge keine Motive für seine Tat geäußert."
Ich fühle mich so, als würde man mir ein Messer ins Herz rammen. Ich kann das nicht glauben..
Verzweifelt kneife ich meine Augen zu. Ich ertrage das einfach nicht. Ich muss zu ihm! Das alles kann nicht wahr sein..

Niedergeschlagen blättere ich weiter, aber es sind alles nur noch weiße Blätter, als hätte jemand seine Geschichte ausradiert. Nervös blättere ich immer weiter, aber es ist nichts zu sehen. Meine Nerven liegen am Boden. Ich bin so zappelig, dass mir die Akte auf dem Boden fällt.

Soziopathen können nicht lieben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt