3. Kapitel

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"Bring deine Sachen rauf, wir essen gleich." entgegnete mir meine Mum, als ich endlich Zuhause ankam.

Ich lief nach oben in mein Zimmer und ließ meine Tasche fallen.

"Ava! Das Essen wird kalt!" schrie meine Mutter keine 2 Minuten später aus der Küche und somit folgte ich ihrem Geschrei.

Als ich in der Küche ankam saßen alle meine Geschwister mittlerweile am Esstisch und bekamen ihr Essen zugeteilt.

Ich setzte mich auf den einzig freien Platz, neben meine Halbschwester Gina und wünschte leicht brummend einen guten Appetit.

"Ava, lass deine Launen nicht an deinen Geschwistern aus." entgegnete mir mein Stiefvater, während ich nur mit den Augen rollte und wortlos meinen Teller Pasta aß.

♧♧

Nach dem Essen lief ich genervt nach oben und schloss meine Tür hinter mir.

Ich lehnte mich mit dem Rücken dagegen und atmete tief durch.

"Ich hasse mein Leben." murmelte ich vor mir her und schaltete meine Musik Playlist an, während ich wahllos durch mein Zimmer lief.

Völlig unentschieden fuhr ich mir durch meine Haare und entschloß mir letztendlich etwas bequemeres anzuziehen.

Ich legte meine Brille auf meinem Schreibtisch ab, streifte mir die Jeans vom Körper und zog mir meine schwarze Adidas Jogginghose über.

Danach band ich mir meine langen dunkelbraunen Haare zu einem Pferdeschwanz und kramte einen bauchfreien Hoodie von meinem Stuhl hervor, den ich mir sofort überwarf.

Leicht überfordert mit meiner vielen Freizeit die ich nun hatte, da ich nicht mehr Trainieren gehen durfte bei BJ, griff ich mir an den Kopf und schaute mich in meinem Zimmer um, als ich sah das mein Fenster offen stand.

Ich klatschte mir sofort hörbar gegen die Stirn, als ich Elijah, meinen Nachbar sah, der mich belustigt anstarrte.

Genervt rollte ich mit den Augen, streckte ihm meinen Mittelfinger entgegen und schloss mein Fenster sofort.

Idiot.

Danach ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke, während hot girl Bummer von Blackbear lief.

Leicht entspannt schloss ich meine Augen und genoss den Song, als meine Halbsschwester Gina in mein Zimmer platzte.

"MACH DIE SCHEIß MUSIK LEISER!" schrie sie mich sofort an und warf nach mir mit meinem Kaktus.

Ich duckte mich rechtzeitig und schaute sie entsetzt an.

Sie schaute mich genauso überrascht an, bevor sie mit dem Fuß aufstampfte.

"Raus aus meinem Zimmer Gina!" fuhr ich sie wütend an und versuchte meinen geliebten Kaktus zu retten der über mein Bett verteilt lag.

Gequält griff ich mir an den Kopf.

"Wieso lebe ich eigentlich?" stöhnte ich angepisst vor mir her und sammelte den Kaktus von meinem Bett auf.

Leicht seufzend rettete ich einen kleinen Teil und setzte ihn auf mein Fensterbrett, während ich den Rest in den Mülleimer schmeißen musste.

Ich hasste meine Halbschwester abgrundtief, ebenso wie meinen Stiefvater, denn sie waren launischer als alles andere auf diesem Planeten und das Strapazierte meine Nerven.

Völlig fertig mit dem Tag setzte ich mich an meinen Schreibtisch, der direkt am Fenster stand und fing mit meinen Hausaufgaben an, jedoch starrte ich eher nach draußen, als mich um meine Ausarbeitungen zu kümmern.

Ich ließ meinen Kopf auf die Tischplatte fallen.

"Was mach ich denn nur!?!"

Ich klappte meine Bücher zusammen und drehte die Musik wieder auf als Gina plötzlich anfing das ganze Haus zusammen zu schreien.

Meine Muskeln zuckten zusammen.

Ich lief zu ihrem Zimmer und öffnete die Tür, als ich sie am Fenster stehen sah.

Sie schaute zu Elijahs Zimmer, der gerade Sport trieb.

"GINA!" sprach ich wütend.

Sie schaute immer noch aus dem Fenster und schwärmte Elijah hinterher.

"Reiß dich zusammen!"

"WAS tust du in meinem Zimmer? Verschwinde!"

Sie warf sofort etwas nach mir, doch bevor sie mich treffen konnte hatte ich schon die Tür zugemacht.

Gestresst ging ich zurück in mein Zimmer und beschloss mich einfach schlafen zu legen um diesem schrecklichen Tag ein Ende setzen zu können.

Ich schnappte mir meine Shorts & ein shirt und verschwand im Badezimmer.

Nach 20 Minuten war ich fertig und ging zurück in mein Zimmer.

Ich öffnete das Fenster erneut, während ich mich leicht zur Musik bewegte, die immer noch lief.

Meine Haare band ich kurz darauf erneut zu einem einfachen Pferdeschwanz und räumte meine Zimmer kurz auf, als ich das Licht ausschaltete und schlafen gehen wollte.

Ich schmiss mich auf mein Bett und war froh das es im Haus ebenfalls ruhig geworden war, da es mittlerweile kurz vor 23 Uhr ist.

Mein Körper wurde schwerer und immer müder, als ich Geräusche aus dem Nachbarhaus hörte.

"Das ist jetzt nicht sein ernst." sprach ich vor mir her und hörte Patricias gestöhne.

Ich griff mir an den Kopf und drückte mir mein Kissen aufs Gesicht.
Genervt stöhnte ich direkt auf.

Ich. bringe. Ihn. um.

Nach wenigen weiteren Minuten stand ich auf und schloss das Fenster, in der Hoffnung das es irgendetwas bringen würde und legte mich wieder hin.

Doch die Hoffnung starb und Patricia stöhnte die ganze Straße zusammen.

Ich drehte und wendete mich, stundenlang.
Ich drückte mir immer wieder mein Kissen auf die Ohren, doch Patricia war einfach zu laut und das bis weit nach Mitternacht.

Irgendwann hatte ich die Nase voll und stand auf, da es sinnlos war mich weiter quälen zu lassen.

Ich ging mit meinen Adidas Jogginghosen & einem bauchfreien shirt ins Bad und machte mich frisch.

Danach packte ich mein Schulzeug, ein paar frische Sachen und meine Sporttasche zusammen, bevor ich mir einen Hoodie nahm, meine Schuhe anzog und das Haus verließ.

Ich machte mich auf dem Weg zu BJ, denn ich brauchte einfach dringend wieder das Training, egal was ich gestern geschweige denn die letzten Monate versucht hatte mir selbst einzureden, es war zwecklos.

Mein Kopf konnte seit 2 Monaten nicht mehr klar denken nur, weil meine Eltern mir das Training verboten und ich Hausarrest bekommen hatte.

Gegen 4:15 Uhr kam ich am Fitnesstudio an und packte meine Sachen in einen der leeren Spinde.

Geradewegs ging ich durch den ersten Saal und sah nur ein paar vereinzelte Männer die trainierten.
Als ich in den 2 Saal trat sah ich niemanden, nicht mal BJ.

Ich seufzte.
Dennoch legte ich meine Sachen ab und bindete mir meine Handbandagen um.

Ich fing langsam an zu trainieren und schlug auf den Boxsack ein um meine Wut auf Patricia und alles andere loszuwerden.

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