53. Kapitel

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Ava's Sicht:

Pablo behielt mich eng an seiner Seite, während ich mich im Club umschaute und nach seinem Bruder Ausschau hielt.

"Lass uns an die Bar.."

Ich nickte nur und ließ mich von ihm hinterher ziehen.

"Ein Whisky für die Lady." entgegnete er dem Barkeeper, während alles in mir danach schrie das hier was Faul war.

Er reichte mir mein Getränk.

"Lass uns anstoßen.."

Ich nahm den Whisky entgegen.

"Cheers."
"Cheers." erwiderte ich und tat nur so als würde ich etwas trinken.

Als ich mich kurz umschaute, sah ich seinen Bruder und ein paar Handlanger, jedoch versuchte ich ruhig zu bleiben.

"Ich geh mich kurz Frisch machen." entgegnete ich ihm und drängte mich bis zu den Toiletten durch.

"Ruhig bleiben Ava.. du kannst die Kerle händeln, glaub mir." murmelte ich vor mir her und lehnte mich auf eins der Waschbecken.

"Ich schaff das, für Elijah. Er hätte dasselbe für mich getan." redete ich meinem Spiegelbild zu und dann verließ ich auch schon wieder die Toiletten.

Ich tanzte mich dieses mal entspannt durch die Menschenmasse und suchte Pablo, doch er war weit und breit nicht zusehen.

Alles was ich sah war sein Bruder der in meine Richtung starrte.

Ich schluckte und schaute mich erneut um, als ich die Handlanger von allen Richtungen auf mich zukommen sah.

Shit, shit, shit!!

Ich bewahrte Ruhe und suchte mir einen anderen Ausweg, doch es sah wortwörtlich aussichtslos aus.

Einer der Männer griff nach meinem Handgelenk und hielt mich fest, während ich mich versuchte loszureißen, bevor die anderen 4 dazu kommen würden und meine Chance auf -1450 steigen würde.

Seine Hand umgriff viel zu fest mein Handgelenk, was mir Schmerzen bereitete.

"Au.. au au.."

Ich sah Pablos Bruder von seiner VIP Lounge auf mich herab schauen und sah wie er Lachte.

Anscheinend kannte er mich, was mir bewies das er an Elijahs Zustand seinen Beitrag dazu geleistet hatte.

Letztendlich drehte er sich weg und ich trat dem zweiten Mann, der auf mich zu kam in die Weichteile vor Wut, doch der erste ließ mich immer noch nicht los und schaute mich zornig an.

Fuck, fuck was mach ich nur!

Der Mann schubste mich, sodass ich zu Boden fiel, dennoch hielt er mein Handgelenk, wie als wäre es eine Hundeleine.

Niemand interessierte sich dafür das ich auf dem Boden saß, anscheinend kam das hier öfter vor.

Der Mann zerrte mich wieder aufrecht und schubste mich voraus, als sich seine Hand plötzlich löste.

Ruckartig drehte ich mich um und sah das der Mann zu Boden geworfen wurde.

Als ich perplex aufschaute sah ich Elijahs vertrauten Blick und erstarrte.

Ich träumte, eindeutig.
Das alles hier konnte nicht wahr sein, nein. Ich musste einfach träumen..

Elijah ergriff meine Hand und sofort spürte ich wie meine Haut anfing zu brennen.

Er konnte es nicht sein.. er lag im Koma.

Elijahs Gestalt zog mich mit schnellen Schritten hinter sich her, während mir ein paar Tränen über die Wange liefen.

Er war nicht hier.. das ist alles Einbildung Ava.

An der frischen Luft angekommen riss ich mich los und griff mir an den Kopf.

Ich musste aufwachen, sofort.

Am liebsten hätte ich die verdrehte Wahrnehmung auf den Drink geschoben, doch ich hatte nicht einmal daran genippt.

Ich fuhr mir durch meine Haare und fing an zu weinen.

"Ava.. sch.. wir müssen hier weg."
"Du bist nicht hier.. das kann nicht sein.." stammelte ich.

Er nahm erneut meine Hand.

"Ich bin hier Ava."
"..du lagst leblos in deinem Zimmer.. " stammelte ich weinend.

Er versuchte mich zu beruhigen als Orsen nach draußen rannte.

"Wir sollten hier sofort weg Elijah.. sie kommen."

Orsen rannte zum Wagen und Elijah zog mich hinter sich her.

Perplex stieg ich ins Auto, dann heulte der Motor auch schon auf und Orsen raste los.

Ich wusste nicht was ich denken sollte.
In mir herrschte komplettes Chaos.

Meine Gedanken und Gefühle konnte ich kein Stück ordnen, weswegen ich aus dem Fenster starrte und kein Wort von mir gab.

"Wir sollten sie nach Hause fahren."
"Zuerst bringen wir dich ins Krankenhaus zurück, dann fahr ich sie heim.
Mum wird ausrasten wenn sie hört das du seit Stunden weg bist." hörte ich Orsen sagen, bevor wieder stille herrschte.

♧♧

Wir kamen am Krankenhaus an und sofort stiegen die beiden aus.

Ich bewegte mich kein Stück und blieb sitzen, denn ich konnte Elijah nicht unter die Augen treten, falls das hier alles doch kein Traum war.

Ich starrte weiter in den Seitenspiegel und konnte nicht glauben wie dumm ich war.

"Wir scheitern immer schöner, sind Versager mit Stil.. " murmelte ich vor mir her, bevor sich die Fahrertür wieder öffnete und Orsen einstieg.

Er schaute mich kurz von der Seite an, bevor er endlich los fuhr und mich nach Hause brachte.

"Tschüss.." stammelte ich leise und stieg aus dem Wagen.

Wie fern gesteuert lief ich auf unser Haus zu und öffnete die Tür.

Oh Gott, bitte mach das ich aus diesem Traum aufwache.

Ich lief die Treppe nach oben und schmiss mich auf mein Bett.
Völlig aufgelöst starrte ich an die Decke und seufzte, als mein Handy klingelte.

"Hey, hier ist dein wöchentlicher Freitagabend Anruf." scherzte Sean.

"Hey.."
"Wie geht es meiner besten Freundin heute so?"

Ich schwieg.

"Ava?"

Ich fuhr mir über mein Gesicht.

"Alles bestens.. bei dir?"
"Ava, was ist los? Soll ich kommen?"
"Nein.. es ist wirklich alles gut. Ich bin nur müde. Lass uns bitte morgen reden.. ich möchte einfach nur noch schlafen, tut mir leid.."

Ich legte sofort auf und schaltete mein Handy aus, da ich keinen Kopf mehr dafür hatte mit jemanden zu reden.

Ich hatte für rein garnichts einen Kopf im Moment, alles schien in mir zusammen zu brechen und ich wünschte das alles ein Ende haben würde.

Seufzend starrte ich an die Decke.

Ich brauchte Abstand.
Abstand von allem.

Friends, Strangers & LoversWhere stories live. Discover now