10. Kapitel

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3 Wochen waren vergangen.

Mein Trainings- sowie Sportverbot galt leider immer noch und meine Verletzungen heilten mehr oder weniger, während Orsen wieder Top Fit zu sein schien.

Charline sprach mich erneut darauf an, wieso und weshalb ich eine Sportbefreiung hatte und was ich mit Elijah zutun hatte vor ein paar Wochen, doch ich gab ihr keine konkrete Antwort und wechselte das Thema, wie immer sofort.

"Hast du schon für Algebra gelernt?"

Sie lachte hysterisch.

"Selbst wenn ich es nur versuchen würde, ich würde noch weniger als vorher verstehen."
"Wie wärs, wir lernen heute nach der Schule, damit du nicht ganz so viel von mir abschreiben musst morgen,mh?" 

Ich grinste, während sie nur mit den Augen rollte.

"Ein Versuch ist es Wert."
"Und Schaden tut es dir sicher auch nicht." entgegnete ich ihr neckend, bevor wir Richtung Klassenraum liefen und uns die letzten 4 Stunden mit Geschichte berieseln ließen.

♧♧

"Ich verstehe es einfach nicht!"
"Ganz ruhig, du schaffst das morgen.
Wir hören jetzt auf, bevor du noch frustrierter wirst."

Ich packte meine Bücher in meine Tasche, während sich Charline auf ihr Bett fallen ließ.

"Ich werde nie bestehen und die Highschool abschließen, geschweige denn auf ein College kommen."
"Charline, es ist nur Algebra und 'ne 3 reicht locker zum bestehen."

Sie stöhnte frustriert.

"Wie machst du das nur alles? Ich meine du bist so gut wie nie Zuhause und schreibst trotzdem nur 1 und 2, du Streberin."

Ich lachte.

"Überleb mal ein Tag mit meiner Schwester, dann weißt du wieso ich nie Zuhause bin." entgegnete ich ihr belustigt und hob meinen Rucksack auf.

"Ich werde jetzt gehen, wir sehen uns morgen."

Sie nickte nur und starrte weiter an die Decke.

"Mach dir keinen Kopf, wir bestehen das schon."

Sie schaute hoffnungsvoll zu mir, bevor ihr Kopf zurück aufs Bett sackte und ich das Haus verließ.

Es war mittlerweile schon wieder fast dunkel draußen, da es kurz nach 8 Uhr Abends war.

Ich hörte Musik und versuchte jeglichen schrecklichen Gedanken zu verdrängen und mich auf die morgige Klausur zu konzentrieren.

"Every morning, I ride on a carousel
To the sides of my mind that I cannot help
Had to die in Heaven just to get to Hell
Fell when the lights went out now
My real friends act like they don't know me
This headache's giving me a nosebleed
My silence is killing me slowly
I can't keep tuning it out and

I been suffering
Been makin' friends with all my sins
I need savin', I need savin'
You won't save me ever again
I'm feeling counterfeit
Been rolling silence 'round my lips
I need savin', I need savin'
You won't save me ever again.."
[Tongue Tied - Marshmello, Blackbear & Yungblud]

Leicht Paranoid schaute ich mich immer wieder um.

"Gott Ava, ruhig bleiben. Das ist alles Vergangenheit."

Ich fuhr mir durch meine Haare und spürte die Angst in mir.

Mehrmals atmete ich tief durch und versuchte mich zu beruhigen.

"Ruhig bleiben Ava." redete ich mir Mut zu.

"Nur noch 3 Straßen." nuschelte ich konzentriert auf die Musik vor mir her und lief über die Straße.

Mein Herz spürte ich bis zu meinem Hals schlagen.

Mein kompletter Körper war angespannt, als ich plötzlich nur noch das Auto neben mir auftauchen sah.

Ich wollte rennen, doch ich hatte es zu spät realisiert und spürte nur noch den Zusammenprall mit der Betonstraße.

Quietschende Reifen machten sich bemerkbar und dann wurde es still.

Ich hörte nichts außer den Wind der um mich streifte und spürte nur den Schmerz, bevor ich bewusstlos wurde.

♧♧

Langsam wurde ich wach.
Ich spürte nicht mehr den Beton, nicht mehr den Wind und hörte plötzliche Stimmen.

"Was hast du getan,verdammt!
Du hättest Sie nicht herbringen sollen." hörte ich eine nervöse männliche Stimme.

"Sie wurde angefahren, hätte ich sie denn liegen lassen sollen?"
"Na und, das ist doch nicht unser Problem. Sie hat es nicht anders verdient die Streberin."
"Orsen sie hat verdammt nochmal dein Leben gerettet."
"Sie hat gezögert Elijah! Sie wollte gehen."

Mein Atem stockte, als ich ihre Namen hörte.

"Kannst du es ihr den übel nehmen bei dem wie wir sie behandeln?"

Er sagte nichts.

"Orsen verdammt, sie hätte weiter gehen können, doch das hat sie nicht!
Sie hat dir geholfen, trotz der Risiken.
Denkst du denn sie weiß nicht, dass die Typen jetzt auch hinter ihr her sind und das nur, weil du deine Klappe nicht halten konntest und die Typen provoziert hast!
Sie wusste schon davor, dass sie mit in der Scheiße stecken wird wenn sie dir hilft und trotzdem war sie so loyal, und hat es getan."

Es herrschte kurze Stille.

"Warst du es?"
"Was?"
"Hast du sie angefahren?"

Es herrschte erneute Stille.

"Ich war sauer, mann.. sie hat mich  bloßgestellt vor denen ."
"Orsen, sie war so loyal und hat dir dein Leben gerettet und du bedankst dich damit sie anzufahren??"
"Alter, du wolltest sie genauso sehr los haben.."
"Ja, weil du mir verdammt nochmal gesagt hast das Sie es wahr und nicht das Sie diejenige war die dich idiot gerettet hat."
"Elijah.."
"Warst du daran Schuld das die Typen Sie verfolgt haben?"
"Welche Typen?"
"Orsen, lüg mich ja nicht noch einmal an!"

Elijah drohte seinem Bruder, während seine Wut beinahe greifbar war.

"Ja.." sprach Orsen letztendlich.

"Wie kannst du nur.."
"Elijah.."
"Verschwinde Orsen!"
"Elijah bitte!"
"GEH!"

Ich hörte Schritte die sich entfernten und wenige Sekunden später folgte der Knall der Tür, die ins Schloss rastete.

Die quietschenden Reifen und das aufheulen des Motors von draußen waren nicht zu überhören bis der Wagen sich allmählich entfernt hatte und die Stille wieder einkehrte.

Friends, Strangers & LoversWhere stories live. Discover now