31. Kapitel

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Es war 17 Uhr und mein Schultag war nun endlich vorüber.
Die einfachste Hürde war demnach nun überstanden.

"Ava?!" rief Charline mir hinterher.

Ich drehte mich zu ihr und schloss meinen Spind.

"Na, darfst du endlich wieder mit den uncoolen Leuten reden?" fragte ich provokant, während sie nur mit den Augen rollte.

"Ryan hat es mir verboten.. seit er in Elijahs Clique ist muss ich mitziehen.. "
"Seit wann ist er in seiner Clique?"
"Seit dem Ball.."

Skeptisch zog ich meine Augenbrauen zusammen.

"Und er führt sich schon auf wie der Anführer?"
"Dank dir, Gott sei dank nicht mehr.
Du musst wissen er hat die Sache ziemlich ernst genommen und hat gedacht er wäre der Beste.
Es wurde von Tag zu Tag extremer, bis du ihn heute bloßgestellt hast.."

Langsam verstand ich wieso Elijah mich ausgerechnet heute aus dem Krankenhaus 'geboxt' hatte.

"Und du? Du gehörst jetzt auch dazu? Du die niemals in seine Clique wollte?"

Sie starrte auf den Boden und nickte.

"Wow, das ist ziemlich überraschend genau wie bei Janina damals."

Sie schaute auf und verstand meine Andeutungen.

"Nein, niemals! Ich gehöre nur zu Ryan und mache von mir aus bestimmte Eingrenzungen mit, aber ich werde nicht mit diesen Leuten abhängen."

Ich lachte.

"Das war nur Spaß Charline."

Besorgt schaute sie mich an.

"Was ist wenn es wirklich so kommt wie bei ihr?"
"Das wird es nicht, vorher Box ich dich da raus, keine Sorge."

Ich legte meinen Arm auf ihren Schultern ab und versuchte sie etwas aufzumuntern.

"Mach dir keinen Kopf, mit den Typen kann ich es locker aufnehmen."

Wir verließen gemeinsam das Schulgebäude.

"Wir sehen uns morgen Ava."
"Bis morgen!" rief ich ihr zu, bevor ich mich umdrehte und auf den Heimweg machte.

♧♧

In Gedanken versunken überlegte ich wie meine Mom wohl reagieren und wie sehr mein Stiefvater austicken würde wenn er mich sieht.
Wahrscheinlich würde er mich sofort wieder rausschmeißen wollen und Gina würde wahrscheinlich schon mein komplettes Zimmer als ihr neues Ankleidezimmer in Gedanken umgestaltet haben.

Seufzend sah ich das Haus schon aus der Ferne und begab mich mit langsamen Schritten weiter darauf zu.

Als ich sah das die Einfahrt leer war, atmete ich auf und öffnete wenig später die Haustür.

Leicht geschafft vom Schultag, ging ich rauf in mein Zimmer und war überrascht das alles noch an seinem alten gewohnten Platz stand.

Ich schmiss meinen Rucksack auf meinen Stuhl und packte meine alten Sachen aus, die ich sofort in die Wäsche schmiss, bevor ich mein Zimmer etwas aufräumte und meine Tasche fürs Training packte.

Immer noch fix und fertig ließ ich mich kurzerhand später auf mein Bett fallen und vergrub mich in meiner Decke, als mein Handy plötzlich klingelte.

Genervt ging ich ran.

"Ja?"
"Wo bist du?"
"Zuhause."
"Schwing dich sofort hierher, zu deinem Training."
"Ich will nicht BJ.. können wir nicht einfach morgen doppelt so viel machen.."
"Vergiss es und jetzt Bewegung, ich erwarte dich in 30 Minuten hier und umso später du kommst umso mehr Straftraining bekommst du."
"Ach komm BJ.." jammerte ich.

"29 Minuten.. tik tak."

Ich stöhnte genervt auf.

"Bis gleich." sprach er, bevor er auflegte und ich mein Handy auf den Nachttisch fallen ließ.

Völlig genervt zog ich mir die Decke über den Kopf und schloss meine Augen für ein paar Sekunden.

"Eine Minute Ava.." sprach ich gähnend vor mir her und blieb noch etwas liegen.

♧♧

Ein gewaltiger Schrei riss mich aus meinem Schlaf und ließ mich zusammen zucken.

Ich stand sofort in meinem Bett und sah Gina.

"WAS MACHST DU BLÖDE KUH IN MEINEM ANKLEIDEZIMMER."

Hab ich es euch nicht gesagt?

Ich rieb mir meine Augen und schaute sie an.

"Du hast doch nicht etwa MEINE SACHEN an! SPINNST DU!"
"Du warst ja eine halbe Ewigkeit nicht da!"
"Ihr doch auch nicht! Ihr wart verdammt nochmal im Urlaub und du ziehst ernsthaft meine Sachen an!" fuhr ich sie wütend an und stieg von meinem Bett herunter.

"Du gibst mir sofort alle meine Sachen wieder Gina!!" sprach ich entsetzt.

"Kannst du vergessen, Dad hat sie mir versprochen!"
"Das sind meine Sachen! Dafür hab ich gearbeitet in den Ferien, also Gott verdammt such dir 'nen Job wenn du solche Sachen willst!"

Ich entriss ihr meine Jeansjacke die sie in der Hand hielt, um wenigstens ein Teil zurück zu bekommen und hing sie zurück in meinen Schrank.

"Wenn du mir meinen Hoodie nicht bis heute Abend zurück gegeben hast, dann kannst du was erleben Gina!"

Ich schob sie aus meinem Zimmer und schloss die Tür hinter ihr.

Sofort lehnte ich mich dagegen, während sie wie wild dagegen hämmerte.

"Hau ab Gina!"

Sie hämmerte weiter und schrie mich durch die Tür an.

Ich stöhnte und sah Orsen der geradewegs in mein Zimmer schaute.

Augen rollend schnappte ich mir meinen Rucksack und öffnete die Tür.

Mit einem tötenden Blick schaute ich Gina an, die sofort zurück wisch und mich mein Zimmer abschließen ließ.

"Wohin gehst du?"
"Das geht dich nichts an. Kümmer dich um deinen eigenen Kram."

Ich stampfte die Treppe hinunter und sah meine braun gebrannte Mutter.

"Ava?" sagte sie überrascht.

"Na, war euer Urlaub schön?" entgegnete ich ihr sarkastisch lächelnd.

"Wo warst du die ganze Zeit?"
"Das kannst du deinen Lover fragen, vielleicht erzählt er dir ja dieses mal die Wahrheit."

Zu meinem Pech, betrat er in dieser Sekunde ebenfalls das Haus.

"Die verschollene Tochter ist wieder aufgetaucht. Dein Drogen Junkie wollte dich wohl nicht mehr?" sprach er spöttisch.

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Wenn du mit Drogen Junkie das Krankenhaus meinst, dann ja.
Ich wurde nach einem Monat vorzeitig entlassen und vielen Dank das ihr mich besucht habt, ich hab mich sehr gefreut." sprach ich sarkastisch.

Meine Mum sah geschockt aus.

"Schatz, sie denkt sich das doch nur aus um Aufmerksamkeit zu bekommen."
"Ach ja? Tu ich das? Dann hab ich mir das ja wohl auch selbst angetan, mh?"

Ich zog ein Stück meines Shirts nach oben und ließ Sie das 20 Zentimeter große Pflaster sehen.

"Ach ja, und mein Arzt hat sich die Diagnose ganz umsonst ausgedacht und ganz umsonst 20 mal hier angerufen."

Ich schüttelte Unverständnisvoll den Kopf und drängte mich an den beiden vorbei.
"Natürlich."

Friends, Strangers & LoversWhere stories live. Discover now