59. Kapitel

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Ich öffnete meinen Kleiderschrank und sah Elijahs grinsendes Gesicht.

"Halt die Klappe und sag mir wie ich dich los werde."

Er stieg aus meinem Kleiderschrank und kam mir gefährlich nah.

"Sag mir was sie getan hat."

Ich rollte mit den Augen.

"Nichts, das ist das Problem."

Er zog seine Augenbrauen fragend zusammen.

"Du lagst verdammt nochmal blutend am Boden und anstatt dir zu helfen ist sie abgehauen und hat sich versteckt, obwohl dieser Typ schon längst 3 Zimmer weiter war, bei Orsen.
Durch ihre Hilfe hättest du nicht im Koma liegen müssen, es wäre nicht annähernd so schlimm für uns alle gewesen doch sie hat verdammt nochmal nichts getan außer dich verbluten zu lassen..
Dann musste ich diese idiotische Nuss deinetwegen suchen, hab ihr auch noch das Leben gerettet, doch anstatt was zu sagen ist sie eiskalt abgehauen.
Sie hat sich einen Scheiß für dich oder deine Familie interessiert und für die Clique noch weniger.
Verdammte 4 Monate hat sie uns ignoriert und so getan als kannte sie uns nicht.. und besucht hat Sie dich genauso wenig.. erbärmlich." zischte ich angewidert, dass er ihr dennoch so um den Hals fiel.

Ich schüttelte mit dem Kopf und streifte mir meine Haare mit beiden Händen aus dem Gesicht, während ich nicht bemerkte das mir eine Träne über die Wange lief, als ich ihm alles erzählt hatte.

Erneut schaute ich nicht in sein Gesicht, sondern kämpfte innerlich mit mir, damit ich nicht komplett durchdrehen würde.

Ich war vollkommen in Gedanken versunken und starrte auf den Boden als ich seine Hand an meiner Wange spürte.

Meine Tränen liefen mir plötzlich über mein Gesicht, als ich mich aus meiner starre löste.

Er wischte sie mir weg und schob mein Gesicht ein Stück nach oben, damit ich ihn wieder anschaute.

Ein leichtes Schluchzen schlich über meine Lippen, während er näher auf mich zu kam.

"Keine Sorge, so schnell sterb ich nicht."

Sein Mundwinkel zuckte kurz nach oben.

"Da haben die Ärzte aber was anderes gesagt.."
"Wenn ich sag ich sterbe nicht, dann interessiert es auch nicht was die Ärzte sagen. Ich steh immer wieder auf."

Mein Mundwinkel zuckte ebenfalls kurz, während ich für einen Moment auf den Boden schaute um es vor ihm zu verbergen.

Elijah nahm mein Kinn zwischen seinen Daumen und Zeigefinger.
Unerwartet hielt ich seinem Blick stand und genoss seine stahlblauen Augen auf mir.

"Ich würde dich nie alleine lassen.. niemals.." hauchte er sanft, während ich einen kurzen Blick auf seine vollen Lippen warf.

Er fuhr mit seinen Zähnen leicht über seine Unterlippe.

Ich hielt meinen Atem für einen Moment an und versuchte mich zusammen zu reißen.
Ruhig bleiben Ava! schrie mein Kopf, während ich mir auf meine Unterlippe biss.

Wieso musste ich ausgerechnet ihn mögen?
Ich hasse ihn doch, seit Jahren!!!

Konnte es nicht einfach ein Good Boy anstatt ein Bad Boy sein??

Innerlich seufzte ich für einen Moment.

Als ich wieder auf seine Lippen starrte, bemerkte ich wie wir uns beide immer näher kamen.

Mein Verstand setzte sofort aus und mein Herz schlug so schnell das mein Körper bebte.

Ein paar Millimeter trennten unsere Lippen noch, was mein Herz immer schneller schlagen ließ.

Ich spürte seinen Atem langsam an meinen Lippen, während meine Knie immer schwacher wurden.

Ein letzter Atemzug und dann lagen auch schon seine sanften Lippen auf meinen.

Sie schmiegten sich so perfekt an meine, als mir nach wenigen Sekunden-Bruchteilen plötzlich die Kraft in meinen Knien fehlte.

Ich wäre zusammen gesackt, wenn Elijah mich nicht rechtzeitig aufgefangen hätte.

Peinlich. So so peinlich.

Ich lief sofort rot an und starrte auf sein hautenges schwarzes Hemd, was er immer noch von vorhin trug und seinen Verband zeigte.

Bitte lass mich im Boden versinken,bitte!

Peinlich berührt griff ich mir an die Stirn und versuchte mich von ihm zu lösen, doch meine Knie hatten immer noch nicht ihren halt wiedergefunden.

Wie konnte ich nur so schwach werden bei ihm?
Wo war meine große Klappe ihm gegenüber nur geblieben?

Sein Grinsen konnte ich kaum übersehen, was mich noch mehr dazu brachte mich in Grund und Boden zu schämen.

Meine Knie fanden langsam ihren halt wieder, was mich sofort dazu brachte mich von ihm zu lösen und ihm den Rücken zu zukehren, wenn er mich gelassen hätte.

Er hielt mich stattdessen fest, zog mich näher zu sich und küsste mich erneut.

Eine leichte Gänsehaut fuhr über meinen Körper, als seine Lippen sich wieder an meine schmiegten und unser Kuss intensiver als zuvor wurde.

Elijah grinste leicht in den Kuss hinein, bevor wir erneut unterbrochen wurden, durch das Klopfen an meiner Tür.

Erneut lösten wir uns, dieses mal widerwillig.

"Ava?" hörte ich die weinende Stimme meines kleinen Bruders Will.

Völlig perplex öffnete ich ihm sofort die Tür und er rannte mir förmlichst in die Arme.

Ich hob ihn hoch und schloss die Tür wieder, während Will weinte.

"Was ist passiert?"
"Unter meinem Bett ist ein Monster.. und Gina hat mich raus geschmissen.. sie hat nicht nachgeschaut.. ich hab Angst.. "

Entschuldigend sah ich zu Elijah und lief mit Will nach unten in sein Zimmer.

"Unterm Bett.."

Ich setzte ihn ab und schaute ihm zu liebe nach.

"Da ist kein Monster Will, alles in Ordnung. Glaub mir."
"Was wenn es zurück kommt?"
"Dann kommst du wieder zu mir und ich verjage es, in Ordnung?"

Er nickte und legte sich zurück ins Bett.

"Schlaf gut Will."

Ich schloss seine Tür und lief wieder nach oben in mein Zimmer.

Verwundert bemerkte ich das mein Fenster offen stand und sah das Elijah gegangen war.

Wow, was ein Arsch.

Augen rollend schloss ich das Fenster, sowie meine Jalousien und schmiss mich auf mein Bett.

Ob er es urplötzlich bereut hatte?

Vielleicht war ich einfach nur grottisch.. und es hat sich für ihn nicht annähernd so gut angefühlt wie für mich.

Ich steckte mein Gesicht in mein Kissen und stöhnte genervt.

Wieso interessiert mich dieser Typ überhaupt noch!!

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