17. Kapitel

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Sean und BJ kamen mit reichlich Essen wieder, als Elijah plötzlich los ließ.

Entsetzt schaute ich ihn an und realisierte die Situation langsam.

BJs Kinnlade klappte nach unten und ihm fiel der Chicken Wing aus der Hand, als ich endlich auch loslassen konnte.

Ich sprang vor Freude vor mir her.

"Yesss!"
"Wie kann das sein?"
"Da wo ein wille ist, ist auch ein weg." entgegnete ich ihm und ließ mich von Sean hochheben.

"Super gemacht Ava!"

Er ließ mich wieder runter während BJ immer noch überrascht war.

"Ach komm, deine beste Schülerin darf wieder trainieren und du, du ziehst so ein Gesicht."
"Was hat dein Arzt gesagt, wann du eigentlich wieder offiziell trainieren darfst?"
"Ehm.. gute Frage. Ich hab keine Ahnung, weil ich weder zur Nachuntersuchung, noch zur Kontrolluntersuchung war.
Tja."

Ich zuckte mit den Schultern und nahm mir einen der Milchshakes.

BJ schüttelte mit dem Kopf.

"Es ist alles bestens BJ, mach dir keine Sorgen."
"Und warum ist es dann immer noch Lila nach 4 Wochen??"

Ich schaute kurz zu Elijah.

"Das liegt nicht an dem kleinen Konflikt."
"An was dann?"

Ich sagte nichts und schlürfte weiter an meinem Milchshake.

"Ava!"
"Ja.. meine Schwester hat mich doof geschubst und so bin ich gegen die Schrankkante geknallt, mehr nicht." log ich damit er nichts von der zweiten Auseinandersetzung erfuhr und Elijah und ich hoffentlich quitt waren.

Er schaute mich skeptisch an.

"Meine Schwester darf ich leider nicht rausschmeißen, sorry."

Ich zuckte mit den Schultern, als mein Handy klingelte.

"Wenn man vom Teufel spricht."

"Gina?"
"DU BLÖDE SCHLANGE.." fing Sie an durch ihr Handy zu schreien.

"wegen DIR hat Paolo Schluss gemacht!!! Du kannst was erleben wenn du Zuhause bist..."

Ich legte auf, ohne mit der Wimper zu zucken.

"Ok, ich bin Tod wenn ich Zuhause bin."

"Was hat sie denn?"
"Ihr Freund hat Schluss gemacht und wie immer bin ich daran Schuld."
"Und wieso hast du Schuld."
"Ich hab immer Schuld, das ist Fakt bei meiner Familie.
Egal was falsch läuft Ava ist Schuld."

Sie schauten mich alle an.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Familie kann man sich nicht aussuchen."

Wir aßen und wechselten das Thema, als ich eine Nachricht von meiner Mutter bekam.

'Gina nimmt gerade dein Zimmer auseinander, liebe Grüße Mom.'

"Oh Fuck, ich muss los."
"Was! Schon? Wir wollten doch noch was machen."
"Sorry, aber meine Schwester nimmt gerade mein Zimmer auseinander und wenn sie mein Zeug findet, was ich versteckt habe kann ich offiziell Auswandern."
"Was für schmutzigen Kram hast du denn versteckt?" fragte Sean neckend.

"Nicht das was du denkst."

Ich rollte nur mit den Augen und schnappte mir noch was zu essen, bevor ich Sean von hinten umarmte, BJ winkte und Elijah nur kurz anschaute, bevor ich aus dem Fitnessstudio bis nach Hause rannte.

♧♧

Ich stürmte sofort in mein Zimmer und sah Gina.

"RAUS MIT DIR!" fuhr ich sie an und zehrte sie an ihren Extensions aus meinem Zimmer.

"Was fällt dir nur ein!" zischte ich wütend und ging in mein Zimmer.

Ich verschloss sofort die Tür und schaute mir das Chaos an, was auf meinem Fußboden lag.

Meine kompletten Kakteen hatte sie auf dem Boden zertrümmern lassen, meine Klamotten hatte Sie auf das Dach der Terasse geschmissen, meine alten Boxbandagen hatte sie zerschnitten und meine Dekoration hatte sie von den Wänden gezerrt.

Alles war komplett zerstört.

Ich war wie erstarrt und sah das zerschnittene Bild meines Vaters und mir auf dem Boden liegen.

Langsam hob ich es auf und wischte die Erde weg.

Was mit meinem Vater passiert war?

Garnichts.
Er ist, als ich gerade 4 geworden war Zigaretten holen gegangen und das tut er immer noch seit geschlagenen 14 Jahren.

Es klopfte gegen meine Tür.

"Ava?" fragte meine Mutter zurückhaltend.

Ich schloss vorsichtig die Tür auf und ließ sie rein.

"Was gibt's?"

Sie schaute sich um.

"Das tut mir so leid.. du weißt wie stürmisch Gina ist."
"Ja..." gab ich gelangweilt von ihren Ausreden von mir.

Sie sah das Foto in meiner Hand.

"Woher hast du das?"
"Das ist doch egal.. es ist eh kaputt, dank Gina."

Ich ließ es auf den Boden fallen und wendete mich ab von ihr.

Vorsichtig fuhr ich mir durch die Haare und unterdrückte die Tränen.

"Ava?" fragte meine Mutter vorsichtig.

"Sorry Mom, aber gerade will ich einfach nicht reden. Bitte geh."
"Na gut.. falls was ist, ich bin unten."

Ich nickte nur und hörte wie sie die Tür hinter sich schloss.

Ich mochte meine Mom, sehr sogar, doch sie entwickelte sich immer mehr zu dem Wesen meines Stiefvaters und meiner Stiefschwester und ließ mich hauptsächlich nur noch hängen.

Mir liefen die Tränen die Wange hinab, während ich auf das Dach der Terasse kletterte und meine Sachen einsammelte.

Als ich alles eingesammelt hatte ließ ich die Sachen neben mich auf das Dach fallen und winkelte meine Beine an.

Meine Tränen liefen und ich konnte nichts dagegen machen.

Der Gedanke daran das mein Vater einfach abgehauen war, ohne ein Wort und meine Mom und mich alleine gelassen hatte ließ mich ihn hassen, dennoch glaubte ich daran das er vielleicht einmal im Jahr einen sinnlosen Gedanken an mich verschwendete.
Genau wie ich es tat.

Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte den Hass und die Trauer zu unterdrücken.

Erschöpft von meinem Leben schnappte ich mir meine Sachen und kletterte zurück in mein Zimmer.

Leider hatte sich an dem Chaos immer noch nichts geändert und ich hatte nicht die Kraft dazu alles aufzuräumen, denn die Enttäuschung und der Gedanke an meinen Vater machten mich fertig.

Jemand stürmte plötzlich in mein Zimmer und schrie mich an.

Als ich aufsah erkannte ich Ginas Vater.

"Wie kannst du nur Gina so etwas antun! Was hat sie dir getan, verdammt?!"

Er schüttelte mit dem Kopf.

"Wir hätten dich raus schmeißen sollen, schon damals, denn du bist genauso wie dein dreckiger Vater."

Er warf den Rest von meinem Schrank auf den Boden.

"Räum diesen dreckigen Saustall von Zimmer auf, so was ekliges."

Er schaute mich abwertend an und runzelte mit der Nase um mir seinen Ekel noch deutlicher zu machen.

Friends, Strangers & LoversWhere stories live. Discover now