KAPITEL 3.2

8.5K 442 9
                                    

Als am nächsten morgen mein Wecker klingelte, war ich vollkommen übermüdet. Der Jetlag machte mir zu schaffen und jeder konnte ihn an meinen Augenringen ablesen. Genervt stand ich auf und bediente mich an meinem Koffer, den ich noch nicht ausgepackt hatte. Dann ging ich runter in die Küche. Mum machte Frühstück, die einzige Mahlzeit die sie zubereiten durfte, weil Dad ein absoluter Morgenmuffel war, während Julie gerade Elias Klötzchenturm umwarf. Ich kniete mich zu den beiden und gab ihnen jeweils einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich zu Dad an die Theke setzte. „Du siehst ja noch schlimmer aus als ich" lachte er, ich schenkte ihm nur einen bösen Blick. „Hier ist dein Stundenplan Schätzchen." Mum reichte mir ein Blatt. Ich nickte, schnappt mir dann meine Tasche und einen Apfel, bevor ich draußen in Lillys Auto sprang. „Wieso antwortest du mir nicht" ich zog eine Augenbraue hoch. „Dir auch einen guten Morgen" sie verdrehte die Augen und fuhr dann los. „Ich hab dir nicht geantwortet, weil ich nicht wahr haben will, dass ich gemeint sein könnte und nichts von James Cordens Forderungen hören wollte." sie sah mich verwirrt von der Seite an. „Du willst mir damit sagen, dass du dich nicht melden willst." ich nickte und sah dann auf mein Handy. „Will ich nicht und werde ich nicht." Sie nickte, das war nicht die Reaktion mit der ich gerechnet hatte. Sie schien das zu bemerken. „Was? Ich bin in dem einen Jahr auch erwachsener geworden." ich lachte und sah dann entsetzt auf Twitter die Trends an. „Lilly hast du gestern Late Late noch zu Ende geschaut." sie nickte enthusiastisch. „Ja dein Name ist Phantom Girl" ich nickte. Das erklärte den Hashtag _#LookingforPhantomGirl_. Ich schaltete mein Handy aus. „Kein Wort zu niemandem" warnte ich Lilly und sie lachte. Als wir schließlich vor der Schule hielten, wartete unser bester Freund bereits vorm Eingang und wibbte ungeduldig auf den Füßen umher. Als er uns sah, kam er auf uns zu gestürmt und zog mich fest in seine Arme. „Hey Felix" lächelte ich und legte auch meine Arme um ihn. „Endlich bist du zurück Mila. Ohne dich war es hier irgendwie seltsam" Lilly stemmte die Hände in die Hüften und sah Felix vorwurfsvoll an. „Ach komm schon du weißt genau was ich meine. Es war still, fast schon SELTSAM still." ich lachte und sah den großen Kerl, mit braunen Haaren, die zu einem Undercut geschnitten waren, den strahlend blauen Augen , dem Durchtrainierten Körper und der Lederjacke ,von Kopf bis Fuß an. Er war vom kleinen Nerd zu etwas mutiert, dem wohl die Mädels reihenweise hinterher laufen würden, wäre da nicht. „So schmeichelhaft es ist Mila mich von oben bis unten so gründlich abzuchecken, aber leider bin ich noch immer schwul." er grinste breit. Noch nie hatte er sich versteckt oder daraus ein großes Ding gemacht. „Ich weiß aber unser Deal, dass wir zusammen zum Abschlussball gehen, wenn niemand von uns ein Date hat, gilt noch." er nickte lachend, während wir die Schule betraten. „Vielleicht wird das aber gar nicht erst nötig sein" lachte Lilly und ich warf ihr einen warnenden Blick zu. Sie streckte mir die Zunge entgegen und sah hoch zu Felix. „Wie ich dich kenne hast du bestimmt schon von Shawn Mendes' Flughafen Mädchen gehört" er lachte, nickte dann aber. „Klar selbst wenn man kein Late Late guckt, wurde man auf Twitter damit bombardiert und tausende Mädchen sagen sie seien es gewesen." Lilly lachte und meinte dann ganz trocken. „Tja dann kannst du jetzt twittern, dass du das Mädchen kennst" er sah Lilly verwirrt an. „Schau nicht mich an, Mila ist die, die mit Promis flirtet, die dann dadurch ihren Flug verpassen." Ich legte einen Finger auf die Lippen ,um den beiden zu signalisieren endlich den Mund zu halten. Felix sah mich großen Augen an. „Und warum meldest du dich dann nicht." ich verdrehte die Augen und sah stur gerade aus, antwortete dann aber trotzdem. „1. Wie stellst du dir das vor, 2. Will ich kein Inhalt einer Wette sein, 3. Will ich überhaupt nicht gefunden werden. Ich hab mal für ihn geschwärmt, ja kann sein, aber das ist vorbei, also lasst das Lächeln einfach ein Lächeln sein und schließt mit dem Thema ab, so wie ich es getan habe." Lilly und Felix sahen mich beide skeptisch an, bevor sie lachten. Dann meinte Felix. „Ach Süße, du hast definitiv noch nicht mit dem Thema abgeschlossen" ich funkelte ihn böse an, betrat dann mit ihnen das Klassenzimmer, ließ mich auf meinen Platz fallen und ertrug den Schultag so gut es eben ging. Nach der sechsten Stunde machte ich mich auf raus aus der Schule. Lilly war schon weg, Felix war nirgendwo zu sehen. Das wird wohl oder übel bedeuten, dass ich laufen würde. Ich machte mich auf den Weg, als es plötzlich anfing zu regnen. Genervt hielt ich mir meinen Ordner über den Kopf und versuchte wenigsten meinen Kopf trocken zu halten, vergebens. Plötzlich begann ein Auto neben mir langsamer zu rollen und die Fenster fuhr runter. Es war ein wahrscheinlich viel zu teurer Mercedes, dafür dass er einen genau so tüchtig durch die Gegend kutschierte ,wie ein alter Golf, die PS Zahl und anderer Fachchinesische Begriffe mal außen vor gelassen. Ein blonder Kerl sah mich grinsend an. „Hey ,soll ich dich mitnehmen" sein lächeln war wunderschön ehrlich. „Nein Danke ich hab es nicht mehr weit" ich war kein Idiot. Ich steig auch wenn es regent nicht zu jedem x beliebigen Typen ins Auto. „Das glaub ich dir nicht. Ich bin kein Kidnapper nur ein freundlicher Kerl." ich verdrehte die Augen und versuchte mir ein Lächeln zu verkneifen. „Wow das hätte wahrscheinlich gerade ein Entführer auch gesagt" ich nickte lachend. „Gut ,um ehrlich zu sein, ich hab mich verfahren und mein Navigationssystem schickt mich im Kreis. Ich könnte jemanden gebrauchen, der sich hier auskennt." Ich blieb grinsend stehen, sodass er bremsen musste und rückwärts fuhr. „Ist das ein Ja" ich zuckte die Schultern. „Eigentlich hab ich ja gehofft du fährst einfach weiter, aber dass ein Typ freiwillig zugibt sich verfahren zu haben, lässt einen an seinen Bedenken zweifeln." Er lächelte, während ich zur Beifahrertür ging und einstieg.

A Little Smile (Shawn Mendes)Where stories live. Discover now