Epilog

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*Nathans POV*

Leise Stimmen drangen an mein Ohr.

"Seid vorsichtig. Er ist schwerverletzt."

"W-Was ist mit ihm passiert, Doktor?"

"Das weiß ich nicht. Sein Sekretär hat ihn bewusstlos auf der Straße gefunden. Haben Sie denn etwas gesehen, Sir?"

"Nein, er lag da schon, als ich gekommen bin."

"Wir sollten ihn auf innere Verletzungen untersuchen, Schwester."

"Sofort, Doktor."

"Mr Kurt, hören Sie mich?" Die Stimme war sehr nah. Sie kam mir bekannt vor, aber ich konnte nicht genau sagen, wem sie gehörte.

"Lassen Sie das bitte, Sir. Er sollte sich ausruhen."

"Sie können mir gar nichts sagen! Tun Sie lieber Ihre Arbeit.", dann fügte die Stimme noch hinzu, „Und legen Sie ihm gefälligst einen Kissen unter den Kopf. Das ist Nathan Kurt!"

Ein lautes Seufzen war zu hören. Ich fühlte wie mein Kopf gehoben wurde. Im nächsten Moment sank ich auf etwas weiches ab.

Ich wollte die Augen öffnen, aber die Lider waren unglaublich schwer. Es schien mir schier unmöglich sie zu bewegen. Genauso wenig konnte ich irgendetwas anderes bewegen. Alle Gliedmaßen waren schwer wie Blei. Die Erschöpfung holte mich ein und ich versank wieder in der Dunkelheit.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ich wieder Stimmen aus der Ferne hörte.

"Um Gottes Willen, Mr Schmidt, was ist mit ihm passiert?"

"Das wissen wir nicht genau. Aber er wird wohl wieder. Es liegen keine schwerwiegenden Verletzungen vor. Vermutlich eine Gehirnerschütterung."

Sprachen sie über mich? 

"Ich wollte, dass Sie bescheid wissen, weil er jetzt erstmal hier bleiben muss, bis es ihm wieder besser geht. Sagen Sie bitten allen im Anwesen, dass sie diskret bleiben sollen. Es darf sich nicht herumsprechen, dass Mr Kurt im Krankenhaus liegt, haben Sie verstanden?"

"Natürlich, Mr Schmidt, natürlich. Wie lange wird es dauern, bis er aufwacht?"

"Das kann keiner mit Gewissheit sagen."

Ich war doch wach!

...oder etwa nicht?

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Ich öffnete meine Augen einen Spalt, als ich wieder zu Bewusstsein kam. Für einen Moment sah ich alles verschwommen, weshalb ich mehrmals blinzeln musste. Ich konnte keine Geräusche wahrnehmen, denn das Blut dröhnte mir laut in den Ohren. Mit ganzer Kraft versuchte ich die bohrenden Kopfschmerzen zu ignorieren, während ich mich umsah.

Ich lag auf einem Bett in einem Patientenzimmer. Ich erkannte die Einrichtung des Zimmers, es gehörte zu meinem Krankenhaus. Was war geschehen? Warum war ich hier? Und warum fühlte ich mich, als hätte man mich überfahren?

Ich versuchte mich krampfhaft daran zu erinnern, was passiert war. Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite, wo Kevin auf einem Stuhl saß. Er schlief mit verschränkten Armen und dem Kopf zur Seite geneigt in einer ziemlich unbequemen Position. Aus dem Fenster hinter ihm sah ich wie die Sonne aufging. Es musste früh am Morgen sein.

Ich machte den Mund auf um Kevin anzusprechen, doch es kam kein Ton heraus. Mein Mund und mein Hals waren staubtrocken und brannten. Ich schluckte schwer und versuchte mich aufzurichten, aber meine Gliedmaßen gehorchten mir nicht. Gezwungenermaßen lag ich da. Ich sah zur Decke auf und versuchte mich zu erinnern.

Ella - Die Stille nach dem SturmWhere stories live. Discover now